Donnerstag, 11. Juni 2020

Hamburger Erkundung (51)


Schlemmerradeln 2:
 von Harburg über den Kiekeberg
nach Neugraben

Meine gestrige  Schlemmertour startete an der S-Bahnstation Harburg Rathaus.
Das habe ich schon oft beschrieben: durch den Parkfriedhof hinter der St. Johannis Kirche geht es hinüber zum Außenmühlenteich. Der Park um den Teich herum und die Natur sind gerade jetzt wunderschön: obwohl ich das schon bebildert habe, kommen hier doch noch drei Fotos.






Den Park hat man dann ja leider doch schnell durchfahren. Am westlichen Parkausgang war ich dann in Marmstorf und kam schnell zum Appelbüttler Weg. Plötzlich wurde es da ländlich. Fachwerk und ein alter Dorfteich, Kopfsteinpflaster und schöne Gärten.
Und dann kamen sie: die Harburger Berge. Ein Süddeutscher würde sich wahrscheinlich kaputt lachen über diese sogenannten Berge. Aber radelnd würde auch er ins Schwitzen kommen.





Nach der Überquerung der Autobahn beruhigte sich das Terrain wieder und es war nicht mehr weit zum Kiekeberg.


Das Freilichtmuseum Kiekeberg


Das Freilichtmuseum war schon immer ein Ort, der mir sehr gefallen hat. In über 40 historischen Gebäuden wird das ländliche Leben vor hundert bis vierhundert Jahren veranschaulicht.
Es macht einfach Freude, durch das Gelände zu streifen. Allen Radfahrern kann ich dieses Museum nur empfehlen.
Und es gibt dort auch Veranstaltungen, die das Interesse des Schlemmers wecken könnten. Mein Favorit ist der Norddeutsche Käsemarkt, der einmal im Jahr – meist an einem Wochenende im Mai – stattfindet.
 
Nach Einkehr und Museumsbesichtigung ging es dann nach Neugraben. Der Weg ist gut beschildert und hat seinen Einstieg dicht am südlichen Rand des Wildparks Schwarze Berge: ein breiter, fester Sandweg, immer bergab. Da kam Freude auf!
Er endet an der finalen Kehre des Falkenbergwegs mit seiner Busendstation.
Wer an dieser Stelle müde ist, kann einfach den langen, schnurgeraden Falkenbergsweg hinunterfahren bis zur Cuxhavener Straße.



Ich hatte noch etwas Biss und schwang mich in der Kehre noch einmal nach links auf den nächsten Hügel hinauf und hinüber zum nächsten Tal mit dem Fischbeker Heideweg. Wieder ein guter, fester und breiter Sandweg, gut ausgeschildert. Oben auf der Höhe steinzeitliche Gräber....


.....und im nächsten Tal dann noch ein Leckerbissen: die Radroute biegt später noch nach links ein und führt auf der Höhe entlang am Rand der Fischbeker Heide.




Man schaut von oben hinab in den Abgrund der ehemaligen Kiesgrube.
Für einen Norddeutschen ist das tatsächlich schon ein Abgrund!



Der Weg führte mich dann zum Abschluss in Wohngebiete, auf deren Straßen ich dann ganz schnell die S-Bahn Neugraben erreichte.
18 km
....und hier geht es zum Track! 


 



Stoofs Mudders Kroog

Heute galt mein Interesse einem speziellen historischen Gebäude im Freilichtmuseum, nämlich dem, in dem das Restaurant Stoof Mudders Kroog untergebracht ist: sehr hübsch gestaltet à l ancienne. (Á l´ancienne hat eine bessere Konnotation als das Wort altmodisch.)
Außen sitzt man geradezu urgemütlich in einem Bauerngarten unter Bäumen auf diesen altmodischen Drahtklappstühlen, die jetzt gerade wieder in werden. Bei so einem Setting geht mir Schlemmer immer das Herz auf!


Auch innen hat es die alte Anmutung, behutsam modernisiert: sehr schön gestaltet!


Gespannt war ich auf die Speisen. Die Website verriet schon: norddeutsche Bratkartoffelküche. Das kann sehr deftig und erschreckend fettig werden.
Nun: deftig wurde es, aber die Bratkartoffeln waren lecker und nicht zu fettig. Ich hatte in Erinnerung an meine Kindheit eine Grützwurst mit Rosinen gewählt: das ist nicht unbedingt jedermanns Sache; aber der Geschmack war fein - so wie es gehört.


Als pflanzlichen Puffer hatte ich noch einen kleinen Beilagensalat, der ganz lecker war und nicht 08/15. Dazu Fassbrause: auch ein Getränk aus alten Zeiten! 


Wer also deftige norddeutsche Küche mag, kann hier einkehren.
Einziger Wermutstropfen: man muss 9 Euro Eintritt zahlen für das Museum(was sich lohnt!!).
Will der Radfahrer spontan nur für das Essen und die Location und nicht fürs Museum kommen, verteuert das die Speisen....  

...und hier geht es zur Website!
Gruppen ohne Museumsbesuch wird bei vorheriger Anmeldung der Eintritt erlassen 

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