Rund
um Hohwacht
Gestern stand eine Rundfahrt um den Ostseebadeort Hohwacht
auf dem Programm – eine Gegend, die ich inzwischen ziemlich genau kenne. Und
die wollte ich meinem Freund Michael zeigen.
Das Setting machte leider eine Anreise mit dem Auto nötig.
Hohwacht ist schwierig zu erreichen – aber es lohnt die Mühe der Autoanfahrt.
(Einige illustrierende Fotos sind aus dem Monat Mai)
Wir beginnen bei strahlendem Wetter; später ziehen Wolken
auf und der Regen am Abend wirft seine Schatten voraus.
Wir parken das Auto am ObstErlebnisGarten (der jetzt Filippos Erlebnisgarten heißt), in Futterkamp an
der B 202 und setzen uns in die Sonne auf der Terrasse des Hofcafés und geniessen
ein zweites Frühstück.
Dieser Obsterlebnisgarten ist eine Mischung aus
Ökospielplatz, Selbstpflücke, Gartencenter und Picknickwiesen. Er ist so schön
und anregend, dass ich bedaure, dass meine Kinder schon groß sind und ich Ihnen
diese Attraktion nicht mehr bieten kann, während ich genüsslich im Café sitze.
Schlimmer noch – ich bedaure, dass ich selber kein Kind mehr
bin und hier herumtollen kann.
Naja, ein bisschen geht es dann doch, denn an dem Morgen ist
noch kein Betrieb und wir fühlen uns unbeobachtet......
Dann geht die Radtour aber endlich los:
Wir fahren rüber und runter nach Sehlendorfer Strand und
biegen ab zum Naturschutzgebiet Sehlendorfer Binnensee: hier geht mir immer das
Herz auf, so schön ist es hier: seltene Pflanzenarten und ein Vogelreichtum,
der seinesgleichen sucht. Viele Frühlings-, Sommer- und Herbsttage habe ich
hier schon verbracht.
"Birdspotter"
Das Objekt der Begierde
Michael ist entsprechend beeindruckt.
Dann drüben in Hohwacht geht es rauf auf das Stückchen
Steilküste, wo ein sehr schöner Weg hergerichtet ist. Von der Aussichtskanzel
hat man einen grandiosen Überblick.
Später sind wir wieder unten und fahren auf dem Radweg auf
dem Deich an Lippe vorbei....
...und dann den verschwiegenen Weg hinter dem Strandwall
nach Behrensdorf.
Wer den nachfährt, muss tolerant mit der Wegequalität sein.
Aber die ruhige Natur belohnt einen: es ist einer der schönsten Wege, die ich
kenne; hier ist in Ferienzeiten oft meine Joggingstrecke.
Ich fürchte, dass nach meinem Anfall von Lokalpatriotismus
im Post vom 10. Mai hier eine zweite Leidenschaft überdeutlich aufscheint:
Ostholstein im Sommer bei gutem Wetter ist kaum zu toppen – so finde ich. Es
ist wirklich eine ganz große Liebe zwischen Ostholstein und mir!
Aber fahren wir weiter:
Hinter Behrensdorf geht es rauf auf etwas, was sich im
Geographiejargon Stauchmoräne nennt.
Wir wollen nach Gut Panker und nehmen nicht den bequemen
Weg, sondern einen verwunschenen Feldweg. Kurz müssen wir mal schieben. Michael
ist besser in Form als ich – wie ich merke. Er kann sich bei der Steigung noch
locker unterhalten, während ich ein bisschen Atemnot habe. Sonst fahre ich ja
immer allein und unterhalte mich nicht.
Naja – nach der Steigung ist alles wieder vergessen.
Das Gut Panker ist ziemlich angehübscht und bei Touristen
sehr populär.
Eine gute Gelegenheit, in dem heimeligen Lokal „Ole Liese“
einzukehren – aber leider ist Ruhetag. So bleibt es bei Apfel, Wasser und
Knäckebrot auf der Wiese davor.
Weiter geht es bergauf zum Hessenstein – das ist kein Stein
oder Felsen, sondern ein Aussichtsturm auf dem zweithöchsten Berg
Schleswig-Holsteins, der den gleichen Namen trägt wie das ehemalige
Adligengeschlecht, den Besitzern von Gut Panker.
Von hier hat man eine grandiose Aussicht. Leider zieht sich
der Himmel zu und trübt etwas die
Fernsicht. Aber wir genießen es.
Nach der Turmbesteigung fahren wir weiter durch den Wald
Richtung Niental und Lütjenburg, vorbei an dem Nachbau einer mittelalterlichen
Turmhügelburg.
Lütjenburg ist ein süßes kleines Städtchen, dessen Mitte
gesäumt ist mit Häusern aus rotem Backstein. Ein kleines Zentrum – jetzt in der
Vorsaison an einem Montag noch etwas unbelebt. Mein Lieblingsbistro „Pur“ hat
leider Ruhetag, ebenso einige andere Restaurants am Markt. Aber da ist ja noch der Italiener!
Leider ist es inzwischen 14.30 und er hat schon wieder geschlossen. Tja, ist
halt Vorsaison. So gibt es nur ein Brötchen im Café am Markt.
Zurück zum Ausgangpunkt machen wir noch einen Umweg zur
Niedernmühle am Flüsschen Kossau: das hier ist Romantik pur!
Den Weg über den Golfplatz, den ich im Track angegeben habe,
müsste schön sein. Wir haben ihn aber nicht genommen, sondern sind über
Hassberg gefahren.
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