Donnerstag, 3. September 2015

Cap de l' Homy - Navarrosse 75 km


Der Morgen war wolkenverhangen, völlig windstill und 14 Grad. Aber das änderte sich.
Vor dem Frühstückskaffee fahre ich noch einmal den finalen Dünenwall hoch, um einen Blick aufs Meer zu erhaschen, dessen Sound ich schon immer gehört habe.


9.30 Uhr ist Start.
 


Kurz hinter Conti Plage holt mich Manuel ein, ein junger Gepäckradler aus der Gegend um Nürnberg, der zuhause auch Rennrad fährt. Wir kommen ins Fachsimpeln und fahren dabei mit großer Geschwindigkeit auf Mimizan zu. Herrlich, so plaudernd "dahin zu fliegen"!
In Mimizan machen wir eine Kaffeepause zusammen und tauschen uns weiter aus.
Danach - wieder auf der Piste - verabschiedet er sich von mir mit der Bemerkung, er würde wieder sein Tempo fahren. Er tritt in die Pedale und - schwupp - weg ist er!!!
Das zum Thema Geschwindigkeit...

Bei Mimizan knickt die Piste ins Landesinnere ab, weil hier ein großes militärisches Sperrgebiet ist.
Die Strecke ist sehr schön, immer auf einem eigenen Radweg, ganz selten mal von einer schweigsamen Straße begleitet.


Bei t/km 40 gibt es ein einfaches Menue du Jour und Kaffee für 13.50 Euro.
Das ist immer eine gute Wahl, beschwert einen dann aber doch ein bisschen. Ich fahre noch 5 km weiter und mach an dieser schönen Stelle ein Nickerchen: Lac de Biscarrosse.


 Der weitere Parcours ist unheimlich lauschig; an den Stränden ist schon Nachsaisontristesse.


Die 9km von Parentis nach Biscarrosse aber nerven mich: schnurgerade Strecke - zwar auf einem eigenen Radweg - aber neben mir die Hauptstraße mit lauten Autos und starkem Gegenwind, der mich mit seinen Böen ziemlich ausbremst!
Moment, Herbert! Kann es sein, dass Du gerade undankbar wirst? Hast Du nicht gerade 60 idyllische, ruhige Kilometer hinter Dir?
Immer schön die Kurbelbewegung feldenkraisisch aus dem Rumpf ansteuern; eins zwei, eins zwei, eins zwei.....

In Biscarrosse angekommen erkennt man noch das ehemalige Bahnhofsgebäude, dessen Vorplatz jetzt die alten Männer zum Boulespielen nutzen.


Station mache ich dann in Navarrosse am Etang de Cazaux, einem der großen Binnenseen im Hinterland.
Der Wind fegt über die Wasserfläche.


Da bin ich mal gespannt, wie es morgen mit meiner Fährfahrt im Becken von Arcachon wird...
Die Landschaft mit den sehr großen Strandseen hinter dem breiten Dünen- und Waldgürtel ist vielfältig und lieblich; verglichen damit ist die Atlantikküste zwar wild aber langweilig.

Zelten ist hier in Navarrosse billiger( Tarif Rondonneur 11 Euro), aber fürs Wifi wollen sie Geld haben. Und das, wo hier schon jede Bar freies Wifi anbietet! Da nehme ich doch meinen Simyo-Tarif! 
Dies ist eine riesige Anlage, direkt am Strand, zur Hälfte mit Mietzelten und  Mobilhomes vollgestellt. Aber auch hier ist schon Nachsaison: das Restaurant ist nur ein Snack und die bieten aus ihrem umfangreichen Angebot nur noch Pizza an. Wie einfallsreich! Während ich da sitze zwischen schon zusammengetragenen Outdoormöbeln, sehe ich, wie die Saisonkräfte schon aufräumen: das Crêpeeisen und andere Geräte werden schon ins Winterquartier abtransportiert.....
Zwei Sanitärblöcke sind schon geschlossen; der Weg zum einzigen offenen ist fast eine Weltreise....
Der Wind ist so stark ( bei schönster Abendsonne) dass ich mich ins Zelt zurückziehe. Und da bin ich jetzt:
Idylle im Zelt mit Rotwein und Cashewnüssen.


1 Kommentar:

  1. "Immer schön die Kurbelbewegung feldenkraisisch aus dem Rumpf ansteuern"
    Danke für den Tipp :-). Das werde ich umgehend in meine Radfahrtechnik einbauen! Ab Montag auf Fehmarn, besonders dann, wenn die Böjen mich dort auch ausbremsen sollten.
    Kranich

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