Mittwoch, 5.September 2018/ Tag 38/ Ankunft 14 Uhr: 🏠
Wahrscheinlich ist Kranich so abgelenkt von seinem Antarktis Vortrag heute Abend im Greenpeacehaus Hamburg, dass er vergessen hat, die Fangnetze für diese fiesen Wolken aufzustellen.
Gestern habe ich mir in der Stadt schon ein Café gemerkt: damit ist die Frühstücksmeldung erledigt, oder?
Einzige Besonderheit: ich brauche heute drei große Kaffee, da ich schlecht geschlafen habe und die Wetterlage die Motivation auf einem ungewohnt niedrigen Level hält.
Schade eigentlich, denn im Laufe des Parcours komme ich im alten Teil der Stadt vorbei mit grandiosen Steilkanten. Den Fotos fehlt jetzt leider die Brillanz.
Ich quäle mich dann ab 9.30 Uhr durch die einsame Landschaft. Ich habe nicht nur die Regenjacke an, sondern mir auch die Warnweste übergezogen, wie es die französischen Vorschriften bei Schlechtwetter verlangen.
Um 11 Uhr bei tkm 21 kommt in Généroux eine Bar vorbei: puh, Pause, ca ein knappes Drittel geschafft.
Ja so denke ich heute: schaffen.....
Bei tkm 28 macht sich Unterzuckerung bemerkbar: schnell noch die Anhöhe hochgeschoben und dann hingesetzt. Gut, dass ich noch so ein riesiges Mürbeteilchen mit Pflaumenmusfüllung im Gepäck habe.
Während ich da im Gras sitze, kommt vielleicht 1 Auto vorbei: die Route ist wirklich gut ausgesucht. Sie wird neuerdings in einer längeren Version von der Normandie bis La Rochelle als La Francette beworben. Nördlich der Loire hat die Route noch Bahntrassenwege und Treidelpfade integriert.
Bei tkm 36 gegen 13 Uhr bin ich in Airvault. Im Restaurant des Hotels Le Cygne bestelle ich das Menu du Jour.
Ich bin heute so schlapp, dass ich ernsthaft überlege, hier schon mit dem Radeln Schluss zu machen und mir ein Zimmer zu nehmen. Nach dem Essen werde ich das entscheiden.....
14 Uhr: so, die Entscheidung ist gefallen; und zwar nicht für das moderne Hotel, wo ich eben gegessen habe, sondern 300 m weiter für das Bed and Breakfast Voltaire in einem historischen Stadthaus, betrieben von Engländern. Die Besprechungen auf Booking.com waren so hymnisch, dass ich da mal geklingelt habe...
21.45 Uhr
Das Haus ist nostalgisch und bourgeois: es gefällt mir. Auf Bestellung bieten sie auch einen table d‘hôte an.
Im Erdgeschoss sind Aufenthaltsräume mit Kaminofen und Ledermöbeln wie in einem englischen Herrenhaus.
Der Empfang durch den Landlord ist dann ausgesprochen herzlich und familiär: so wollen wir es haben! Ein Haus zum Wohlfühlen!
Angestaubte Fundstücke?
Der Frühstücksraum..
Nachdem ich wahrgenommen habe, dass ich eine leichte Darmverstimmung habe, erklärt sich die Schlappheit; ich habe dann nachmittags erst mal geschlafen...
Das Wetter wurde dann besser und noch richtig schön: ein lauer Abend! Ich habe noch ein wenig auf der Terrasse gesessen.
Zum Abendesssen bin ich wieder ins Restaurant von heute Mittag für einen Salat und einen Käseteller; leider kein Wein dazu: man muss vernünftig bleiben!
Zur Erklärung: verschiedene Leser legen großen Wert auf die Essensfotos: ich werde also freigiebig damit bleiben....
Salade vegetarienne: überraschend gut!
Assiette de Fromage; dazu kalte, leicht gesalzene Butter: das ist der Bringer! Leider kein Rotwein dazu...
Ärgerlicherweise haben sie die Wetterprognose geändert: nachts soll Gewitter kommen und vormittags auch noch Regen. Abends dann schön. Freitag trocken, aber Wind von vorn....
Warten wir es ab, ob sich das Wetter an die Prognose hält.
Ich will morgen nur nach Parthenay (36-40 km) und kann also spät starten.....
Du bist ja unglaublich schnell mit deinem Blog! Macht ja trotz der gedämpften Stimmung aufgrund der Wetterlage jeden Tag Spaß, ihn zu lesen. Danke für die Möglichkeit, dein wunderbares Projekt virtuell mitzuerleben. Und deine Fotos und Beschreibungen vom kulinarischen Teil der Reise steigern unsere Vorfreude auf unsere Radtouren in den östlichen Pyrenäen und in Katalonien im Oktober enorm. Bonne chance beim Wetter der nächsten Tage! Ulli
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