Dienstag, 4. September 2018

Avoine - Thouars 73 km

Dienstag, 4. September 2018/ Tag 37/ Ankunft 15.45 Uhr/ 🏕

Als ich den Parkplatz dieses nicht weiter erwähnenswerten Hotels verließ, roch ich sie schon: die Bäckerei! Wunderbar! Und gleich daneben das Café. Damit wäre die Frühstücksmeldung erledigt(im Hotel gabs kein Frühstück).

In Avoine bin ich schon ein bißchen im Hinterland der Loire: das war dem Nebenfluss Indre und einem großen Atomkraftwerk an seiner Mündung geschuldet.
Der Weg führt mich weiter im Hinterland an einen weiteren Nebenfluss: der Vienne. Es ist 16 Grad frisch,  die Morgensonne wirft ein tolles Licht auf den Fluss und meinen einsamen Weg.


Die Vienne



an der Mündung

Bei tkm 16 bin ich dann an der Mündung in Candez und weiter in Montsoreau. Zeit für einen weiteren Kaffee und für die Aussicht auf die Loire.
Drüben im anderen Café - mit Morgensonne, aber ohne Aussicht -  machen sich Horden von Radfahrern bereit für den Start in den Tag - alle mit identischen Taschen eines Radreiseanbieters....
Man trifft schon einige Radreisende auf diesem Radweg trotz Nachsaison - individual Reisende und Organisierte...


Jetzt sind es noch 15 km bis Saumur, die mal am Wasser, mal an Nebenstraße gehen. 


In Saumur stehe ich plötzlich hinter der Kirche St. Pierre auf einem Platz. Für Mittag noch zu früh - aber überall ist eingedeckt. Ich setze mich auf die Stufen zum Kirchenportal und verspeise einen gekauften Sandwich.






In Saumur schlage ich ein neues Kapitel auf: ich folge der Véloroute de Thouet, einem kleinen Nebenfluss der Loire. Die Véloroute soll mich nach Süden bringen in die Flachlandschaft der Sümpfe des Poitou und anschließend nach La Rochelle: da wäre ich dann am Atlantik.
Véloroute heißt, dass die Route beschildert ist, aber nicht motorverkehrsfrei. Ich hatte bei der Planung auf der Karte gesehen, dass das meist Straße ist und es in Kauf genommen. Der Abschnitt heute jedoch war viel besser als ich mir vorgestellt hatte: hauptsächlich Wirtschaftswege und kleine Nebenstraßen ohne Durchgangsverkehr. 
Natürlich hat man dann mit der gewellten Landschaft zu tun: aber alles ist gut machbar. Ich bin jetzt in Anjou und die Weinernte hat schon angefangen....
Es ist nach 12 Uhr und die Pflücker sitzen zusammen unter einem Baum und halten Mittagspause: eine Szene wie in diesen wunderschönen, romantischen französischen Kinofilmen.




Und um 13 Uhr das optimale Timing:
Ich bin in Montreuil-Bellay unterhalb eines imposanten Schlosses, habe 2/3 der Strecke schon geschafft und da kommt es: das Gartenlokal am Wasser der besseren Sorte.
Ich sitze also beim Menu du Jour unter Platanen und Glyzinien...








Melonensuppe: scheint dieses Jahr der Hit zu sein 


Pulled beef mit Kartoffelkruste

Lecker: pêche melba 






Das dicke Ende kommt allerdings dann morgen:
Heute bin ich auf dem Camping Municipal in Thouars, wo wirklich niemand ist. Auch die Stunde, wo die Rezeption besetzt sein soll, ist gähnende Leere. Aber die Dusche ist warm.
Das Problem ist, dass ich quasi unten in der Schlucht bin und die Stadt oben auf der Steilkante: es war schon schwierig, die Straße hoch zu GEHEN. Wie ich da morgen mein Fahrrad hoch SCHIEBEN soll, ist mir ein Rätsel.


Also werde ich wohl 2-3 km zurückfahren, um einen sanfteren Anstieg in die Stadt zu bekommen: denn durch die muss ich durch.
Die Thouet fängt jetzt an, sich in Windungen zu ergehen, da das Gelände hügeliger wird; und die Route kürzt die eine und andere Windung ab. Das heißt: rauf und runter nach Parthenay morgen..

Gut ist, dass gleich neben dem Campingplatz ein spanisches Restaurant ist: das rettet mit den Abend; denn oben in der Stadt ist „tote Hose“.
Jetzt warte ich auf die Tapas: wie überall in Frankreich gibt es erst ab 19.30 Uhr was zu essen.....



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