Donnerstag, 6. September 2018

Airvault - Parthenay 40 km

Donnerstag, 6.September 2018/ Tag 39/ Ankunft 15 Uhr/ 🏕

Ein Tag wie gestern: tiefhängende Wolken.
Ich bleibe bis 10 Uhr im Quartier.
Beim Frühstück komme ich sehr gut ins Gespräch mit dem Landlord über die Motive, sich in Frankreich niederzulassen, die Schwierigkeiten, die ein Kleinunternehmer in Gründung mit den Steuerbehörden hat ( erstickende Steuervorauszahlungen), über das Schulsystem und die mangelnde Durchlässigkeit zwischen den Gesellschaftsschichten.
Und er schenkt mir immer wieder Tee nach ( am Ende schenkt er mir eine ganze Packung Original English Breakfast Tea, denn der französische gleichen Namens sei zu schwach....).

Die Véloroute ist sehr gut ausgeschildert

Die Wolken hängen tief, aber sie tropfen nicht. Aber die Luft ist so feuchtigkeitsgeschwängert, das bei jedem kleinsten Hügel ich anfange zu tropfen.







Hier gab es nach 18 km einen Kaffee. Es gibt tote Dörfer und solche wie dieses, wo es zwar kein Geschäft mehr gibt, aber noch alte Wirtsleute, die eine Bar betreiben und sogar einen kleinen Restaurantbetrieb haben. Das ist dann der soziale Treffpunkt des Ortes. Und das für den täglichen Überlebenskampf notwendige Baguette hat der Bäcker auch hier abgeladen...

Im späteren Verlauf der Strecke bin ich mehr vom Fluss entfernt, habe aber noch mit den Ups and Downs der Nebenbäche zu tun. Und mit den Bächen, die sich der Schweiß bahnt....
Eine grüne Landschaft hier wie in England - und das Wetter auch....

Bei tkm 38 um 14 Uhr bin ich in Parthenay, aber noch nicht am Campingplatz. Am Rande der Altstadt - nahe der Flussschleife - lasse ich mich im erstbesten Restaurantchen nieder: ein uriges, altes Eckhaus mit niedrigen Decken. Es gibt einen Eintopf (pistou), für den ich mich schon entschieden habe. Die Wirtin preist ihn mir trotzdem noch mit allen Ingredienzien an: das gehört in Frankreich zum lustvollen Ritual...




Ganz langsam hebt sich die Wolkendecke. Ich werde mir viel Zeit für den Weg zum Campingplatz lassen: vielleicht kommt ja noch die Sonne heraus und trocknet den Rasen...

Später
Wer hätte gedacht, dass das Wetter noch so eine Wendung macht: nach dem Zeltaufbau und dem üblichen Gelumpe habe ich mich auf meine Matte in den Schatten gelegt und bin eingeschlafen. 30 Minuten später war die Sonne um den Baum herum und weckte mich. Und danach bin ich noch in den Pool gesprungen...


Der interessante Snack dieses etwas teureren Campingplatzes hat natürlich schon geschlossen: ist ja schon September. Frankreich ist ja so uniform, so gleichgeschaltet....
Aber immerhin offerieren sie ein Frühstück morgen früh...
Also musste ich fürs Essenfassen in die Stadt marschieren (2km) ....




....und was suchen. Abgesehen von der verkehrsberuhigten Einkaufsstraße sieht die Stadt ziemlich ärmlich aus.
Nach ein bisschen Suchen lasse ich mich nieder und bestelle - wie immer, wenn ich auf Nummer Sicher gehen will - Entrecôte. 










1 Kommentar:

  1. "Wahrscheinlich ist Kranich so abgelenkt von seinem Antarktis Vortrag heute Abend im Greenpeacehaus Hamburg, dass er vergessen hat, die Fangnetze für diese fiesen Wolken aufzustellen"
    Du hattest richtig vermutet, war sehr beschäftigt. Nun bin wieder von der Antarktis zurück und für die nächsten Tagen ist alles vorbereitet: Morgen noch mehr Wolken als Sonne, trocken, ideales Radwetter bei 23 Grad, leichte wechselnde Winde. Dann am Wochenende Sonne pur !! bei schwachen Nordwinden. Zufrieden?
    Kranich

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