Freitag, 27. April 2018

Hamburger Erkundungen (1a)


an Saselbek und Mellingbek
zum Raakmoor

ganze Länge: 23 km 

Diese Tour ist meine erste Hamburger Erkundung auf dem Blog, die ich jetzt für das Buchprojekt wegen der Wegbeschreibung und Fotos noch einmal abfahren wollte.
Dazu will ich mich mit Volker treffen.
Volker und ich hatten schon vor Jahren beschlossen, einmal eine Tour zusammen zu machen; aber dann kam ein zertrümmertes Kniegelenk und das Leben im Allgemeinen dazwischen.
Aber heute, Freitag den 20. April bei hochsommerlichen Temperaturen, soll es nun was werden.
Ich steige verabredungsgemäß um 9.30 Uhr an der Haltestelle Farmsen aus der U-Bahn. Aber statt eines strahlenden Volker sehe ich einen Unglücksraben! Auf dem Weg zum Treffpunkt sind seine Sattelstreben gebrochen: der Sattel ist nicht mehr zu gebrauchen. „Das kenne ich“, sage ich.
Leider ist kein qualifizierter Fahrradladen in der Nähe. Nach etwas Beratung machen wir es so: Volker wird mit seinem Fahrrad per Bus nach Sasel zum Fahrradhändler seines Vertrauens fahren und ich fahre noch 8 km der Tour Wandse - Berner Au ab, wo ich einen alternativen Track für das Buch testen will.
Später dann beim Fahrradhändler treffen wir uns wieder, der neue Sattel ist schnell montiert, und wir können unseren Weg zu unserem Tourstartpunkt Volksdorfer Teichwiesen aufnehmen.

auf dem Weg zu den Volksdorfer Teichwiesen

Volker erweist sich im Laufe des Tages als profunder Kenner aller Hamburger Schleichwege, dem man nichts Neues mehr erzählen kann...

Aussichtskanzel auf die Teichwiesen



Für die Tour überqueren wir die Volksdorfer Teichwiesen und die Straße Waldweg und treffen so auf die Saselbek.
Die Strecke an der Saselbek ist wunderschön und sehr versteckt. Heute sind wir fast allein auf dem Weg. (Wenn es geregnet hat, könnte dieser bachbegleitende Pfad etwas matschig sein; und am Wochenende ist der Weg meist voll mit Spaziergängern.)

schöner, aber schmaler Weg an der Saselbek

"Buschwindröschen über a-ha-les..."

auch die Saselbek ist renaturiert worden

ein fröhlicher Wanderer kühlt seine Füße

Nach der Überquerung der Bergstedter Chaussee (Vorsicht!) kommen wir in das Naturschutzgebiet Hainesch- Ihland. 

am Eingang zum Naturschutzgebiet Hainesch-Ihland

Das ist schon toll hier. Links und rechts des Baches steile Hänge. Die Saselbek ist hier kurz vor der Mündung in die Alster zu einem Mühlenteich aufgestaut; tote Bäume liegen still im Wasser, auf dessen Ästen ein Reiher seinen Beobachtungsposten hat. Polster von Buschwindröschen leuchten hell zwischen den Buchen.

still ruht der See

Brücke über den Mühlenteich der Saselbek

Das Lokal Alte Mühle, das so hübsch daliegt, hat leider erst am Nachmittag geöffnet.
Wir fahren weiter über die Alster in den Hohenbuchenpark zur Poppenbüttler Hauptstraße. Auch das Tal der Alster ist in einem ursprünglichen Zustand; quasi ein Urstromtal und ein Urwald mitten in der Stadt.
In der Aufregung um den Sattel hatte ich es versäumt, mich noch mit einem Sandwich einzudecken. Inzwischen ist es Mittagszeit und ich habe Hunger. Ich schlage Stocks Fischrestaurant vor, welches aber ausgebucht ist und auch nicht mit freundlichen Kellnern glänzt.
Aber Volker kennt das Café Reinhard ganz in der Nähe, das sich mit seinem Gastgarten und dem Mittagstischangebot als Volltreffer erweist. Ganz starke Empfehlung!

erfrischend: hausgemachte Limonade mit Minze und Waldmeister

Nach der erfrischenden Pause setzen wir unseren Weg an der Mellingbek fort, die etwas weiter oben zum Kupferteich aufgestaut ist. Auch hier ist es wunderschön.

Kupferteich am Beginn des Weges

der Kupferteich

Und weiter geht es zum Hummelsee, wo sich schon die ersten Sonnenhungrigen zum Lagern und Grillen niedergelassen haben. Die Sonne lacht. Der Weißdorn am Hügel in unserem Rücken leuchtet mit aller Kraft.

sommerliche Temperaturen, jedoch blüht erst der Frühlingsbotschafter Weißdorn


sommerliche Freuden am Hummelsee

Jetzt ist es nicht mehr weit zum Raakmoor: ein schmales grünes Band mit dem Raakmoorgraben, dass sich in der Mitte plötzlich aufweitet mit einem wieder eingenässten Moorgebiet und einem großen Teich voller Gänse. Die Wasserlilien – meine Lieblingsblumen – sind leider noch nicht aufgeblüht.

der Raakmoorteich

Die Beherrscher der Wege....

Kurz danach müssen Volker und ich uns verabschieden: er muss rechtzeitig zurückkehren, weil er einen Sprachkurs für Geflüchtete betreut und ich will noch die U-Bahn erreichen, bevor die Sperrzeit anfängt.
Den Rest der Strecke am Bornbach werde ich dann ein anderes Mal abfahren.

...am Ende eines sommerlichen Radeltages....


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