Landungsbrücken
– Stade
(42 km)
Ich versuche hier im Blog immer, Anflüge von Lokalpatriotismus
zu unterdrücken.
Aber heute – ich muss es zugeben – fällt es mir sehr, sehr schwer!
Die Tour heute – an einem so wunderschönen Tag – ist
wirklich geeignet, eingefleischte süddeutsche Radfahrer mit Neid zu erfüllen,
weil sie das nicht haben!
Die Tour beginnt erst einmal mit einer Fährfahrt der Linie
62 nach Finkenwerder (9.45 Uhr).
Für Nichthamburger muss man erklären, dass hier im Hafen auf
der Elbe Schiffslinien fahren, die dem Verkehrsverbund angehören. Man kann also
mit dem Nahverkehrsticket (ohne zusätzliche Kosten für das Fahrrad), mit dem man zu den Landungsbrücken angereist ist,
gleich auf der Fähre weiter fahren - die dazu noch alle 15 Minuten verkehrt.
Abfahrt Landungsbrücken. Im Hintergrund der Stintfang, Teil des hohen Elbufers
Woanders zahlt man viel Geld für so eine tolle Wasserfahrt
mit unvergleichlichen Ausblicken. Der Wind weht einen um die Nase, die Möwen
kreischen: man wähnt sich am Meer. Dabei ist das Meer noch 100 km weit weg.
Für die Auswärtigen: das Hafengebiet ist angelegt in einem Binnendelta des
Flusses Elbe. Der Strom teilt sich mitten im Binnenland in einen Nord- und einen
Südlauf auf, um sich hinter Hamburg wieder zu vereinigen. In diesem Binnendelta
befinden sich Inseln, Werder genannt. Früher waren hier Weiden, die bei
Sturmfluten regelmäßig überspült wurden. Heute ist alles eingedeicht und
bebaut: ob nun mit Hafenanlagen oder Wohngebieten oder landwirtschaftlichen
Anbaugebieten.
Und die Linie 62 nach Finkenwerder ist die schönste Strecke,
die viel von dem mächtigen Strom zeigt, der die Elbe an dieser Stelle schon
ist.
Museumshafen Övelgönne, eine Station der Linie 62
Lieber Nichthamburger Blogleser: schauen Sie nachfolgendes
Video an und urteilen Sie selbst.
Und dann muss es aber auch genug sein mit dem Lokalpatriotismus!
Dies ist hier im Blog schon beschrieben und bebildert worden (Hamburger Erkundungen 19 und 16).
http://radreiseblog.blogspot.de/2015/06/hamburger-erkundungen-14.html
http://radreiseblog.blogspot.de/2015/02/hamburger-erkundungen-16-von-harburg.html
Dazu nur ein Foto von der Idylle an der Alten Süderelbe:
http://radreiseblog.blogspot.de/2015/06/hamburger-erkundungen-14.html
http://radreiseblog.blogspot.de/2015/02/hamburger-erkundungen-16-von-harburg.html
Dazu nur ein Foto von der Idylle an der Alten Süderelbe:
Heute blühen die Apfelbäume, wabert der Duft des frisch
erblühten Flieders herüber und der Geruch frisch gemähtes Grases lässt einen den Tag preisen. Die plötzliche Ruhe hier hinten auf der Deichstraße, auf der nur ab und
zu einmal ein Auto fährt, versetzt einen in eine kontemplative
Stimmung; das pulsierende Leben Hamburgs ist nicht weit weg und
trotzdem ist man hier in einer anderen Welt.
Die Häuser liegen auf den Deichen, die jetzt – da die alte Süderelbe zu einem toten Seitenarm der Elbe geworden ist – nutzlos geworden sind; aber dennoch wunderschön!
Die Häuser liegen auf den Deichen, die jetzt – da die alte Süderelbe zu einem toten Seitenarm der Elbe geworden ist – nutzlos geworden sind; aber dennoch wunderschön!
Das alles muss man erlebt haben!
Man kann diesen
Abschnitt bis zum Airbusgelände ( 8km) auch per pedes machen. Von der
Haltestelle „Am Rosengarten“ fahren eine Menge Busse zurück nach Finkenwerder
–City und damit zum Fähranleger.
Nach diesen 8 km Finkenwerder geht es auf einem straßenbegleitenden Radweg bis zur Klappbrücke über die Este....
Blick von der Estemündung hinüber nach Blankenese
...und zur anderen Seite: die Sietaswerft
....und dann kommt das nächste „Sahnestück“: der Radweg zwischen Fluss und
Deich.
Heute mit dem starken Ostwind im Rücken ist der wie eine
Rennbahn!
Wenn Hahnöfersand auftaucht, muss man eine Weile mit
einem Radweg parallel zur Straße vorliebnehmen, aber hinter Jork geht es zurück auf
die „Rennbahn“.
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In Jork ein Mühle mit einem Restaurant mit gehobener Küche
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Neuenschleuse
Als ich dieses Foto machte, liegt in meinem Rücken - oben auf dem Deich über der Schleuse - das
Café Möwennest.
Ich ging dort hoch und bekam Appetit: mehreren Gästen wurde
ein ausgesprochen appetitlich aussehendes Frühstück serviert. Ich guckte gierig auf
die Teller und ging von der Terrasse in das kleine Café hinein (herrliche Aussicht!), sah den
leckeren hausgemachten Kuchen für den Nachmittag schon bereitstehen und studierte die Frühstückskarte
und wollte ordern.
Aber da wurde ich bös zurückgepfiffen: „ Nee, Frühstück ist nich mehr!
´n ´Brötchen könn´ Se noch kriegen – mit Mettwurst oder Käse!“
Ich kam mir vor wie in der Servicewüste Nordfriesland und
verließ das Café.
die Imbissgasse am Anleger der Fähre Lühe - Schulau ("...was drauf auf die Pommes?")
Ich fürchte fast, dass ich mit nachfolgendem Bild meinen
guten Ruf als Anhänger der gehobenen Gastronomie ziemlich ruiniere....
Apfelplantage im Deichvorland
werktags leider erst ab 14 Uhr geöffnet
Am Ende – wenn das ehemalige Atomkraftwerk auftaucht – geht es südwärts 6 km in die wirklich hübsche Innenstadt von Stade hinein.
Nach dieser Rennfahrt bin ich schon um 13.15 Uhr dort angekommen!
Sollte der Wind aus West kommen - was er ja meistens tut - würde ich die Tour umdrehen und in Stade beginnen.
Zurück nach Hamburg bringt einen die S-Bahn oder – wenn für
Fahrräder die Sperrzeit 16 -18 Uhr angebrochen ist – der Metronom.
.....und hier gehts zum Track!
.....und hier gehts zum Track!
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