Die
„Via Verde del Plazaola“
Ich habe ja versprochen, dass ich noch einen Post über die
Plazaola schreibe.
Grundsätzlich muss man sagen, dass Herr Schlemmer auf seiner
Seite Bahntrassenradwege die Plazaola sehr gut beschrieben und mit Fotos
dokumentiert hat.
http://www.bahntrassenradwege.de/index.php?page=via-verde-del-plazaola
Deswegen folgt jetzt hier nur eine Kurzfassung:
Der Weg ist 40 km lang und geht bis hinter den Tunnel von
Uitzi aufwärts auf die maximale Höhe von 675 m.
Wenn man wie ich aus San Sebastian kommt, ist dass die Höhe,
die auch zu erfahren ist.
Verbunden mit dem schlechten Belag der Strecke bedeutet das,
dass man als Gepäckfahrer langsam ist. Das sollte man einplanen.
Die Strecke beginnt kurz vor Andoin: ein kleines,
verheißungsvolles Stück mit geteerter
Oberfläche und einem Tunnel.
Andoin von oben
Der Rest der Strecke ist aber teilweise recht
holperig und deswegen anstrengend zu fahren - nicht nur für die Beine, sondern auch für die Arme, weil
es sorgfältiges Navigieren erfordert.
Ich hatte 15-17 Kilo Gepäck auf dem Rad und bin mit einer
Geschwindigkeit von 9 bis 13 Stundenkilometern hochgefahren. Schieben musste
ich nicht.
Es gibt hinter Andoin nur einen Ort, wo man
Verpflegungspause machen kann: Leitza. Dazu muss man dann leider gewonnene Höhenmeter herunterfahren.
Man muss also an genügend Wasser/Getränke und Verpflegung denken.
Landschaftlich ist die Strecke ein
Traum!
Ganz unten im Tal rauscht der Bach; meist befindet man sich
unter einem grünen Blätterdach. Manche Galeriestrecken am Berg sind wie
Aussichtskanzeln in die Berge.
Die Strecke hat 39 Tunnel, wobei der längste auf
der höchsten Höhe – der Tunnel von Uitzi – 2,7km lang ist: ein Rekord im Moment
in Europa.
Eingang zum langen Tunnel
In diesem letzten, sehr langen Tunnel ist es recht kühl: also was Warmes
überziehen. An meinen beiden Durchquerungstagen war es mit der tropfenden
Feuchtigkeit nicht bedeutend, könnte aber an oder nach Regentagen eine Rolle
spielen.
Der Tunnel von Uitzi ist beleuchtet (Abschnittsbewegungsmelder;
einige funktionierten nicht). Aber andere Tunnel sind nicht beleuchtet; wenn
sie gebogen sind – und das sind die meisten – fährt man in ein schwarzes Loch
und man kann nicht mehr sagen, wo oben, Seite oder unten ist. Die Augen brauchen
eine ganze Weile, bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt haben. Die Oberflächen
in den Tunnels haben Schlaglöcher; die Seiten fallen etwas ab, wo sich Regen
Rinnen gefressen hat.
ALSO LANGSAM FAHREN!
Ich habe zusätzlich zu meiner Fahrradbeleuchtung noch meine
Stirnlampe auf den Helm gesetzt und hatte dadurch ein zusätzliches, richtbares
Licht.
Mit mir fuhr kaum jemand hoch; aber von oben kamen
Mountainbiker, die die Strecke genussvoll abwärts fuhren.
Aber man muss sich einmal klar machen, dass diese Trasse
eine ideale Pyrenäenüberquerung anbietet!
Die Pyrenäenüberquerung des Eurovelo 3, die immer gepriesen
wird, (die von St. Jean-Pied-du-Port nach Roncevalles rübergeht - oder auch die Straße, die von St. Etienne-de-Baigorry hinübergeht) ist wesentlich höher und
man muss sie sich mit PKWs und LKWs teilen.
Da ist die Plazaola trotz unruhigem Untergrund sehr, sehr
viel genussvoller!
Am Ende der Plazaola kommt man am ehemaligen Bahnhof
Lekunberri an, der ein nettes Café hat. Etwas weiter gibt es auch direkt an der
Trasse einen Campingplatz.
Die Trasse ist dann noch ca 2 km weiter ausgebaut bis zu einem
verfallenen(?)Tunnel. Ich bin da entlang gefahren, weil es sehr verlockend aussah
und auch abwärts ging. Das habe ich aber bereut: am Ende muss man eine Treppen/Rampenkombination
hoch, die derart steil ist, dass ich mein bepacktes Fahrrad schiebend kaum
hochbekam. Sie führt auf die
Tunnelumgehung über Mugiro (50 Höhenmeter Anstieg), die ich schieben musste.
Hinter Mugiro ging die Wegweisung nach rechts weiter, der
ich ein wenig folgte. Da geht es offensichtlich die 50 Höhenmeter wieder
abwärts und folgt dann weiter dem Fluss Larraun. Ich hatte aber kein Zutrauen
mehr in die Trassenführung und in die Oberflächenbeschaffenheit und bin dann
auf der Straße gefahren bis Irurtzun, die stetig abwärts ging und auf der kein
Auto verkehrte, da in diesem Tal auch eine Autobahn läuft...
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