Sonntag, 13. September 2015

Via Verde del Plazaola


Die „Via Verde del Plazaola“

Ich habe ja versprochen, dass ich noch einen Post über die Plazaola schreibe.
Grundsätzlich muss man sagen, dass Herr Schlemmer auf seiner Seite Bahntrassenradwege die Plazaola sehr gut beschrieben und mit Fotos dokumentiert hat.
http://www.bahntrassenradwege.de/index.php?page=via-verde-del-plazaola


Deswegen folgt jetzt hier nur eine Kurzfassung:

Der Weg ist 40 km lang und geht bis hinter den Tunnel von Uitzi aufwärts auf die maximale Höhe von 675 m.
Wenn man wie ich aus San Sebastian kommt, ist dass die Höhe, die auch zu erfahren ist.
Verbunden mit dem schlechten Belag der Strecke bedeutet das, dass man als Gepäckfahrer langsam ist. Das sollte man einplanen.
Die Strecke beginnt kurz vor Andoin: ein kleines, verheißungsvolles Stück mit geteerter  Oberfläche und einem Tunnel. 
Andoin von oben
Der Rest der Strecke ist aber teilweise recht holperig und deswegen anstrengend zu fahren  - nicht nur für die Beine, sondern auch für die Arme, weil es sorgfältiges Navigieren erfordert.
 

 
 

Ich hatte 15-17 Kilo Gepäck auf dem Rad und bin mit einer Geschwindigkeit von 9 bis 13 Stundenkilometern hochgefahren. Schieben musste ich nicht. 
Es gibt hinter Andoin nur einen Ort, wo man Verpflegungspause machen kann: Leitza. Dazu muss man dann leider gewonnene Höhenmeter herunterfahren. 
Man muss also an genügend Wasser/Getränke und Verpflegung denken.

geschmücktes Haus in Leitza

ist klar, um was es geht? 
 
Landschaftlich ist die Strecke ein Traum!
Ganz unten im Tal rauscht der Bach; meist befindet man sich unter einem grünen Blätterdach. Manche Galeriestrecken am Berg sind wie Aussichtskanzeln in die Berge. 












Die Strecke hat 39 Tunnel, wobei der längste auf der höchsten Höhe – der Tunnel von Uitzi – 2,7km lang ist: ein Rekord im Moment in Europa.











Eingang zum langen Tunnel

In diesem letzten, sehr langen Tunnel ist es recht kühl: also was Warmes überziehen. An meinen beiden Durchquerungstagen war es mit der tropfenden Feuchtigkeit nicht bedeutend, könnte aber an oder nach Regentagen eine Rolle spielen.
Der Tunnel von Uitzi ist beleuchtet (Abschnittsbewegungsmelder; einige funktionierten nicht). Aber andere Tunnel sind nicht beleuchtet; wenn sie gebogen sind – und das sind die meisten – fährt man in ein schwarzes Loch und man kann nicht mehr sagen, wo oben, Seite oder unten ist. Die Augen brauchen eine ganze Weile, bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt haben. Die Oberflächen in den Tunnels haben Schlaglöcher; die Seiten fallen etwas ab, wo sich Regen Rinnen gefressen hat.
ALSO LANGSAM FAHREN!
Ich habe zusätzlich zu meiner Fahrradbeleuchtung noch meine Stirnlampe auf den Helm gesetzt und hatte dadurch ein zusätzliches, richtbares Licht.
Mit mir fuhr kaum jemand hoch; aber von oben kamen Mountainbiker, die die Strecke genussvoll abwärts fuhren.

Aber man muss sich einmal klar machen, dass diese Trasse eine ideale Pyrenäenüberquerung anbietet!
Die Pyrenäenüberquerung des Eurovelo 3, die immer gepriesen wird, (die von St. Jean-Pied-du-Port nach Roncevalles rübergeht -  oder auch die Straße, die von St. Etienne-de-Baigorry  hinübergeht) ist wesentlich höher und man muss sie sich mit PKWs und LKWs teilen.
Da ist die Plazaola trotz unruhigem Untergrund sehr, sehr viel genussvoller!

Am Ende der Plazaola kommt man am ehemaligen Bahnhof Lekunberri an, der ein nettes Café hat. Etwas weiter gibt es auch direkt an der Trasse einen Campingplatz.


Die Trasse ist dann noch ca 2 km weiter ausgebaut bis zu einem verfallenen(?)Tunnel. Ich bin da entlang gefahren, weil es sehr verlockend aussah und auch abwärts ging. Das habe ich aber bereut: am Ende muss man eine Treppen/Rampenkombination hoch, die derart steil ist, dass ich mein bepacktes Fahrrad schiebend kaum hochbekam.  Sie führt auf die Tunnelumgehung über Mugiro (50 Höhenmeter Anstieg), die ich schieben musste.
Hinter Mugiro ging die Wegweisung nach rechts weiter, der ich ein wenig folgte. Da geht es offensichtlich die 50 Höhenmeter wieder abwärts und folgt dann weiter dem Fluss Larraun. Ich hatte aber kein Zutrauen mehr in die Trassenführung und in die Oberflächenbeschaffenheit und bin dann auf der Straße gefahren bis Irurtzun, die stetig abwärts ging und auf der kein Auto verkehrte, da in diesem Tal auch eine Autobahn läuft... 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen