Genussleser können das überspringen: dieses Kapitel kann in seiner Ausführlichkeit eigentlich nur aktive Frankreichreisende interessieren.
Ich war also kurz vor 13Uhr am Bahnhof von Mâcon und hätte den Zug um 12.57 noch bekommen. Aber das war mir zu hektisch: sowieso bin ich wegen meines Beines nicht so fit mit dem Tragen und am Bahnhof Mâcon-Ville hat man das Wort barrierefrei noch nicht einmal flüstern gehört.
Ich stellte mich also auf den Zug eine Stunde später ein und schaute aus dem Bahnhofsfenster, wie die anderen beiden Radfahrer, die gerade eine Fahrkarte erstanden hatten, es machten.
Als der Zug einlief, schoben sie hektisch die Räder ans Zugende. Es war ein hoher Einstieg; die beiden konnten sich helfen.
Ich genehmigte mir dann erst einmal einen Kaffee und eine Orangina und trug dann in aller Ruhe das Gepäck und das Fahrrad auf Bahnsteig 1bis und nahm Aufstellung am Bahnsteigende. Vorsichtshalber fragte ich noch einen Bahnbeamten; der sagte, er wisse es nicht, das käme auf die Maschine an. Da der Zug aber gerade einlief, konnte er mir bestätigen, dass das Fahrradabteil am Zugende sei.
Das Entern des Zuges ging folgendermaßen - und deswegen schreibe ich das Ganze überhaupt:
1. Die Rolle war auf dem Rücken, weil das Abpacken mit dem Spanngummi schon häufig Komplikationen gemacht hat.
2. die Packtaschen bleiben am Fahrrad wegen der Beweglichkeit auf dem Bahnsteig und sind ja in nullkommanichts abgezogen.
3. zur entsprechenden Tür eilen, öffnen, Rolle reinschmeißen, Packtaschen abziehen und reinschmeißen, Lenkertasche bleibt am Rad.
4. jetzt mit dem Fahrrad die 3 (!!) Stufen hoch ( verflixte flache französische Bahnsteige!!) und fertig,
5. drinnen das Fahrrad an die Haken hängen: geht in meinem Fall nicht, weil Haken zu niedrig oder Fahrrad zu lang.
Das Aussteigen in Lyon war entspannter, weil Endstation. Umsteigezeit 10 Minuten eigentlich zu knapp. Ich packe in Ruhe auf, suche die Rampe und den neuen Bahnsteig, neue Rampe wieder hoch und da steht er noch, mein Zug. Wie erwartet ein Niederflurwagen (bei kürzeren Distanzen) mit breiten Türen: also nur reinschieben und lediglich den Passagieren, die unter den Fahrradplätzen sitzen und sich nicht um mich scheren, erklären, dass es sich hier um den Espace Velo handelt.
Fertig
Niederflurwagen sind einfach ein Genuss für aktive Radwanderer.
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