Das Hohelied auf Wilhelmsburg...
Wilhelmsburg – das war jahrzehntelang für mich das Synonym
für Industrie, Schnellstraßenschneisen, Bundesbahnschneise, heruntergekommenes
Ghetto für Türken und später auch Russen, Hochhaussiedlung Kirchdorf-Süd,
Bildungsferne und giftspeiender Müllberg. Und natürlich abgesoffenes Land zur
Sturmflutkatastophe 1962.
„Bloß
weg hier“ war immer die Devise!
Das ist alles nicht ganz falsch....
Aber Wilhelmsburg ist noch viel, viel mehr!
Ich musste mehr als 50 Jahre alt werden, um diese
Perle
zu entdecken, die nur drei S-Bahn Stationen vom Hauptbahnhof entfernt liegt.
Wilhelmsburg....
- ist die größte Flussinsel Europas, mit Deichen und
Deichvorland, Naturschutzgebieten,
einem der raren Süßwasserwattareale in Europa, ausgedehnter
Landwirtschaft, alten Deichstraßen, an denen sich die Häuser schmiegen,
- hat Störche – und das sozusagen mitten in der Stadt,
- hat abseits der Verkehrsschneisen sehr ruhige Ecken, Parks
am Wasser,
- hat geschlossene Wohngebiete, die an Berlin erinnern,
- hat Wohnen am Wasser und Kanälen,
- hat einen hohen ausländischen Bevölkerungsanteil, der aber
auch einen Teil von Wilhelmsburgs Reiz ausmacht,
- hat eine noch arbeitende Windmühle,
- hat auf einem toten Nebenarm der Elbe Teichrosen und
parkende Yachten
- bietet die ganze Hamburger Skyline immer vor Augen,
- hat neben den geschlossenen Wohngebieten auch
Eigenheimgebiete und veritable Bauernhöfe, dazu auch ein ausgedehntes
Schrebergartengebiet,
- entwickelt
langsam eine kultige Kulturszene,
- hat am neuerdings geöffneten Spreehafenufer noch großes Entwicklungs- und Freizeitpotential
- hat am neuerdings geöffneten Spreehafenufer noch großes Entwicklungs- und Freizeitpotential
- ja und jetzt – 2013 – hat es natürlich noch die Internationale
Bauausstellung und die Internationale Gartenschau.
Sicher gibt es noch mehr als das Aufgezählte zu entdecken.
(Und sicher gibt es auch Problematisches...)
Das ist nur das, was mir auf mehreren Besuchen aufgefallen
ist.
Aber jeder Radreiseblogleser im
norddeutschen Raum kann sich selber ein Bild machen - vorzugsweise an
einem schönen Tag - mit einer 30km langen Radrundfahrt, die am alten Elbtunnel
beginnen könnte.
Startpunkt Landungsbrücken
Blick auf den Reiherstieg vom Radweg an der Brücke Klütjenfelder Straße
Anleger Ernst-August-Schleuse für die Fähre 73
Eintauchen in Wilhelmsburgs Grün
am Vehringkanal
frisch hegerichteter Radweg ins Zentrum von Wilhelmsburg
Überraschung: kurz hinter dem Bahnhof tut sich dieser lauschige Weiher auf
auf dem Deich an der Süderelbe
im landwirtschaftlichen Teil Wilhelmsburg gibt es weitere schöne Fotomotive
....und hier gehts zum Track!
kleines Leuchtfeuer an der Bunthäuser Spitze
Blick vom Leuchtfeuer auf die Teilung der Elbe in Norder- und Süderelbe
die Mühle Johanna: noch voll funktionsfähig
Idylle: die Dove Elbe im Norden Wilhelmsburgs
Einkehr mit Paddlern: das Gartenlokal "Zum Anleger" am Vogelhüttendeich
Spreehafenufer: nach der Demontage des Freihafenzauns hat Wilhelmsburg auch eine Nordseite mit Freizeitpotenzial
Die Fährfahrt krönt einen gelungenen Tag
mit einem normalen Fahrschein des Verkehrsverbundes ganz nah an den "dicken Pötten"
mit einem normalen Fahrschein des Verkehrsverbundes ganz nah an den "dicken Pötten"
Blick (durch die Scheibe der Fähre) auf die Elbphilharmonie
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