Freitag, 25. September 2015

Schluss!

F A Q

Hier in meinem Schlussbericht zur Sommerreise kommen noch einmal die Anworten auf häufig gestellte Fragen zur Radreise. Die meisten betreffen das „Reise-Know-How“


Kosten: Radreise 14 Tage
Hin- und Rückfahrt incl. Liegewagen        336,40 Euro
Fähren/Taxi:                                                 79,50 Euro
Übernachtung: 7xHotel, 5x Camping:       514,55 Euro
Leben:                                                        830,75 Euro

Der Transport war sehr günstig. 
Die Übernachtungskosten kann man natürlich drücken, indem man mehr Camping macht; in großen Städten ist das aber für einen Radfahrer meist angenehmer und vom Erlebnis wertvoller, wenn man mitten im Zentrum ist. Außerdem gab es auf meiner Strecke im Baskenland wenig Campingplätze.
Die Campingplätze an der französischen Küste sind notorisch teuer: 21 bis 24 Euro musste ich hinlegen für einen nackten Platz und Waschhausbenutzung. (Zwei Personen kosten nicht mehr!)
(In Hendaye gab es zu dem genannten Preis immerhin ein gutes Campingplatzrestaurant, einen Pool und funktionierendes, kostenloses Wlan über den ganzen Platz.)
Im Landesinneren jedoch sind die Campingplätze wesentlich preiswerter!
Ein Hotelzimmer kostet meist nur das Doppelte dieses Campingpreises und hat das Frühstück inclusive!
Übrigens: zu zweit ist ein Hotelzimmer in Frankreich und Spanien selten teurer als bei einer Einerbelegung, da man das Zimmer und nicht die Personenzahl bezahlt!

Bei den Ernährungskosten konnte man ja im Bericht schon ahnen, dass ich da nicht auf die Kostenbremse trete. Den Posten könnte man natürlich noch ziemlich nach unten drücken....

Man sieht hier wieder einmal bestätigt: Individualurlaub ist kein Billigurlaub! 

Städte:
San Sebastian, Bordeaux und Pamplona sind lohnend.
In Bayonne hatte ich mir vorstellen können, noch eine weitere Nacht zu bleiben: die Altstadt lud zum Flanieren ein und die vielen Restaurants am Ufer der Nive sahen sehr verlockend aus.

Elektronik:
Die elektronischen Aufrüstungmöglichkeiten des Radreisenden schreiten ja voran und damit auch der Strombedarf.
Meine Ausrüstung:
E-Book, IPod Mini, IPhone, Helmkamera Gopro und Halterungen, Outdoornavi Garmin Oregon mit Touchscreen und nicht zuletzt eine LED-Stirnlampe.
Diese Dinge nehmen im Gepäck nicht viel Platz ein und machen das Leben angenehm:
Der Garmin erspart bis zu 2kg Kartenmaterial (und das lästige Auseinander- und Zusammenfalten der Karten), das E-Book spart das Gewicht der Bücher ( die ich nach dem Auslesen meist weggeworfen hatte), ein IPod Mini lässt sich einfach an der Kleidung anklippen - wenn man denn Musikbedarf hat -, die Stirnlampe für Zelt und Tunnels erspart eine extra Taschenlampe und ist sehr leicht. Und mit dem IPhone kann man nicht nur telefonieren, sondern den Wetterbericht abrufen, Informationen einholen, Hotelreservierungen vornehmen, die Helmkamera Gopro steuern, und nicht zuletzt diesen Blogbericht schreiben!

 vor dem Tunnel von Uitzi mit Stirnlampe als zusätzliche Lichtquelle auf dem Helm
(Foto ggf. anklicken)
Mit einem potenten Zusatzakku genannt Powerbank (Anker, 375g) kann man auch im Zelt ohne Stromanschluss seine Geräte nachladen.

Stromversorgung:
ist gesichert durch die Powerbank, einem Pixo Akkuladegerät, zwei Steckdosenstromadapter samt notwendiger Kabel und – wenn nötig – dem im Fahrrad verbauten „The Plug“, der Strom aus dem Nabendynamo via USB an die Geräte weiterleitet, die das „mögen“.
Die Powerbank selbst kann man unauffällig an jeder Steckdose im Restaurant nachladen während man isst, oder man fragt am Tresen nach, ob man sie kurzfristig an eine Steckdose legen kann (auf die Leistung des Ladeadapters achten! Meiner hatte 1,8 Ampere). Oder man parkt sie- wenn sie schon stark entladen ist -  über Nacht zum Aufladen an der Rezeption des Campingplatzes. Im Hotel ist es eh kein Problem.




Filmen:
Mit den kleinen Geräten Gopro und dem IPhone kann man Fotos und Videos machen, ohne dass sie im Gepäck groß auftragen.
Das IPhone ist immer schnell zur Hand.
Die Gopro auf dem Helm setze ich ein, wenn ich bei schnellen oder schwierigen Fahrten beide Hände am Lenker brauche. Die Gopro wird von einem App auf dem IPhone gesteuert.


Wlan:
Alle Hotels hatten kostenloses Wlan. Bei den Campingplätzen waren die Regelungen unterschiedlich. Von anderen Reisen kenne ich das so, dass normalerweise zumindest an der Rezeption immer Wlan-Empfang möglich ist und der dann auch kostenlos genutzt werden darf.

Zelt:
Ein-Personen-Zelt von GoLite: Eden 1 mit einem extra Zeltboden (ein sogenannter footprint) (siehe auch Extra-Post zum Zelt)

Transport:
Drei Monate vor der Reise kann man Tickets und Reservierungen für die Züge der deutschen und der französischen Bahn kaufen. Dann bekommt man meist auch noch einen sehr günstigen Preis. Aber auch kurzfristig hat man häufig Glück!
Seit diesem Sommer kann man sogar SNCF-Tickets mit Fahrradplatzreservierung online kaufen. Damit kann man sich den Gang zum Reisebüro sparen!
Im TGV gibt es nur vier Fahrradplätze. (Auf der Rhôneschiene haben die TGVs im Moment keine Fahrradplätze.)

Stellplatz im Eurocity
Stellplatz im TGV
Stellplatz im franz. Nachtzug

Wichtig scheint mir, dass man nicht unter allen Umständen nach einem durchgehenden Ticket forscht, sondern die französischen Fernzüge gegebenfalls einzeln bucht (in meinem Fall war das auf der Hinfahrt Luxemburg – Paris und Paris – Hendaye). Suchte ich ein Kombiticket, kam nicht die Verbindung über Paris zustande, sondern immer eine völlig absurde. Vielleicht liegt das auch an der Sondersituation Paris, wo man ja nicht direkt umsteigen kann.
Beim getrennten Buchen musste ich aber zwei Mal den Fahrradzuschlag bezahlen. Offensichtlich wird der Zuschlag pro Zug fällig und nicht pro Reise. Dito auf der Rückfahrt. Das internationale Fahrradticket der deutschen Bahn gilt in Frankreich nicht.

Orientierung:
Da ich einen festgelegten Track/ eine festgelegte Route abfuhr, konnte ich auf Papierkarten verzichten. Den Track habe ich zuhause auf dem Laptop gelegt/entworfen - auf der hervorragenden Karte von openfietsmap.nl.
Den Track habe ich dann auf mein Outdoornavi Garmin übertragen, der mir dann jederzeit sagte, ob ich in der Spur war oder nicht. Auch Abweichungen von der Route konnte ich jederzeit vornehmen, da man in diese Karte bis in kleinste Details sehr gut hineinzoomen kann; das sogar mit zwei Fingern während der Fahrt für einen schnellen Blick auf die Karte - wenn denn die Verkehrssituation es erlaubte.

Pinchos:
Pinchos sind die appetitlichen Häppchen, die in Nordspanien auf dem Tresen stehen und an denen man schlecht vorbei gehen kann. Aber hier vorab gut von schlecht unterscheiden zu können, ist schwierig.
Optisch sind alle verführerisch, geschmacklich interessant aber nicht alle.
Z.B kann ein Pulposalat gut aussehen, aber einfach nur fade schmecken. Meist ist das Weißbrot darunter dann nicht mehr knusprig, sondern schon etwas aufgeweicht oder zäh. Dann wird es schwierig, diesen Pincho zu verspeisen, zumal die Messerchen, die dazu üblicherweise mitserviert werden, bei mir immer von der stumpfen Sorte waren.
Und da auf diesen Häppchen der Belag meist aus optischen Gründen etwas aufgetürmt ist, muss man sich vor „Unfällen“ hüten. Und der Preis(meist um 3 Euro) ist auch nicht klar: die Rechnung kommt hinterher! Für den Preis von 4 Häppchen kann man sich dann leicht ein „richtiges“ Essen leisten...


Pannen:
Glück gehabt! Keine Pannen! 
Und Pannen sind auch nicht das Normale! Die meisten Reisen habe ich ohne Pannen überstanden.
Gut aufgepumpte Reifen fahren über die meisten Widrigkeiten einfach hinweg.

Tagesleistung:
Die Frage nach der Tagesleistung wird häufig gestellt. Ich finde schon das Wort Leistung in diesem Zusammenhang verkehrt. Hier werden Strecken gefahren! Und die können – wie man in meinem Bericht gesehen hat – sehr unterschiedlich lang sein. Es kommt immer darauf an, was man will und wie viel Zeit man dafür hat.
Wer weniger fährt hat unter Umständen mehr Genuss und hat mehr Zeit für die Dinge am Rande.

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