Obwohl ich mich als alten Hasen in Sachen Bahn und Fahrrad sehe, ist das Ein- und Aussteigen immer noch mit viel innerer Unruhe begleitet.
Und so stehe ich heute zu früher Stunde auf dem Bahnsteig in Wulfen und trete nervös von einem Fuß auf den anderen.
Was ist, wenn die Bahn nicht kommt? Dann ist der Eurocity in Essen weg. Und dieser Gedanke ist gar nicht so abwegig, denn auf der Hinfahrt fiel ein Zug einfach aus!
Aber so kommt es nicht: der Zug ist pünktlich und hat breite Türen, aber zwei Stufen, die ich zu dieser morgendlichen Stunde kaum schaffe mit dem schweren Fahrrad und Gepäck.
Dem Tipp eines Einheimischen folgend steige ich schon in Hervest um in den nachfolgenden Regionalzug nach Essen Hbf.
Jeder Zugwechsel bringt die unruhig machende Frage mit sich, wo der Einstieg für die Fahrräder ist.
Aber das geht in Hervest auch gut und in Essen Hbf befinde ich mich ja auf vertrautem Terrain - denke ich. Ich bin pünktlich und habe den Wagenstandsanzeiger, der mir sagt, wo ich mich aufstellen muss. Aber oh Schreck: laut Wagenstandsanzeiger gibt es meinen reservierten Fahrradplatz gar nicht.
Aber Gott sei Dank gibt es auf den großen Bahnhöfen noch Personal, das mich aufklärt, dass mein Eurocity ein Schweizer Zug ist, der in jedem Waggon zwei Fahrradhaken hat: das ist Klasse!
Keine Fahrräderballungen beim Einsteigen, genügend Platz auch für breite Lenker, minimaler Platzverbrauch durch senkrechte Hängung!
Nur der Wagenstandsanzeiger der DB müsste präzisiert werden.
Die Türen allerdings sind schmal: es muss zum Reinheben also abgepackt werden. Der freundliche Bahnbeamte reicht mir meine Taschen nach!
Später sitze ich dann in dem schweizer Speisewagen ( wunderbar!) und fahre durchs Rheintal: schöner kann Bahnfahren nun wirklich nicht sein!!!
Das ist so schön, dass ich in eine richtige (Reise-)Euphorie gerate!!!
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