Mittwoch, 23. September 2020

Hamburger Erkundungen (69)

 

Schlemmerradeln (15)

Über den Öjendorfer Park an die Glinder Au

13 + 8 km

Heute –  am wahrscheinlich letzten warmen Spätsommertag und fast fertig mit den Recherchen für das Buch Schlemmerradeln – führte die Erkundung zu einem kulinarischen Highlight.

Johannes und ich, wir starteten ungewöhnlicherweise am Nachmittag von der U-Bahnstation Steinfurther Allee, weil unser Schlemmerziel erst um 17 Uhr seine Pforten öffnet.

Die Tour ging in den Öjendorfer Park: eine (künstlich hergestellte) Naturschönheit – wie ein englischer Landschaftspark! In diesem supergepflegten Park kann man auf den weitläufigen Wiesen lagern und – wenn die Temperaturen es erlauben - im See baden. An beiden Seiten des Parks gibt es für das leibliche Wohl einen Kiosk, der das ganze Jahr über geöffnet hat. 



 

Durch Kleingärten und kleine waldige Abschnitte, durch Barsbüttel auf einem Radweg an der Straße – später kurze Zeit im akustischen Rauschkäfig der nahen Autobahn – kommt man später in den Frederici Park in Glinde mit seinem großen Mühlenteich, an dem die Jugenstilvilla Bode mit seinem Restaurant San Lorenzo liegt.


 

Hier kehrten wir ein. Die Terrasse war leider nicht mehr geöffnet; aber den Aperitif konnten wir noch draußen nehmen. 

ein schöner Ausblick von der Terrasse

sehr passend und den Appetit anregend: ein milder, trockener Sherry

dieses unscheinbare, braune Etwas zum Aperitif - Pladina al Tartufo - war eigentlich die Sensation des Abends: eine Art Flammekuchen mit gehobeltem Trüffel
 


Das San Lorenzo gilt als Edelitaliener und das schlägt sich natürlich auch im Preis nieder (3-Gang: 56,60 Euro). Aber ich schwöre: es lohnt sich! Hier gibt es kreative, italienische Küche in einem gepflegten, künstlerischen Ambiente. Naja, und dem Zauber der Chefin Iris Dellavecchia sind wir wohl alle verfallen...   

Ich erinnere mich noch sehr gut, wie wir vor Jahr und Tag unter den Bäumen vor dem Restaurant Schutz suchten vor einem starken Gewitterregen und sie uns dann - obwohl das Restaurant seine Schließzeit hatte - herein bat mit der der Bemerkung, dass wir es innen trockener hätten. Und damit nicht genug: sie lud uns auf einen kostenlosen Kaffee ein und machte dann noch Konversation. Als sie dann doch noch etwas arbeiten musste, holte sie ihren Mann aus der Küche, der uns weiter unterhalten sollte. Einfach charmant!

 


 

Der Aufbruch nach dem tollen Essen fiel dann schwer. Jetzt – Ende September – wird es schon kurz nach 19 Uhr dunkel. Ein Besuch mit dem Fahrrad ist dann wohl eher in den Monaten mit längeren, hellen Abenden angesagt. Die restlichen, wunderschönen 8km durch die Feldmark sollte man lieber im Hellen wagen. So beeilten wir uns und rasten durch die eintretende Dämmerung und erreichten heil und unbeschadet unsere U-Bahnstation.

Sollte es jemand nicht mehr rechtzeitig schaffen loszufahren, weil es so schön dort ist: es gibt im Zentrum von Glinde (1 km) den Bus 133 und 333, der nach Auskunft des Hamburger Verkehrsverbundes auch Fahrräder mitnimmt und den ermatteten, aber zufriedenen Radfahrer zur U-Bahn Steinfurther Allee bringt.

 

 

                       Der Gruß aus der Küche: angeräuchertes Paprikamousse mit Pesto
 

Jacobsmuscheln auf Rote-Bete-Carpaccio
Risotto mit Sepia und Garnele
Lammfilet im Focacciamantel
das übliche Nachtisch Dreierlei: sehr lecker

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