Sonntag, 9. August 2020

Hamburger Erkundungen (61)

 

Eine Landpartie

Schlemmen auf dem Hof Eggers (27 + 12km)

 

Mein Sonntagmorgen begann heute so: der Wecker klingelt um 7.30 Uhr, kein langes Liegenbleiben im Bett, ein schmales Frühstück mit zwei eiligen Tassen Kaffee im Stehen, schnelles Packen der Sachen, Abschied von der Ehefrau und dann hechten zur U-Bahnstation. Das hört sich doch nach Arbeit an, oder? Und so fühlte es sich auch an; und eigentlich war es das auch.

Aber keine Angst: schon die ersten Meter auf dem schönen Radweg hinter den Deichtorhallen ließen dieses Gefühl wieder verblassen!

Das frühe Aufstehen war den Hundstagen geschuldet: superheißes Wetter! Trotzdem wollte ich natürlich für mein neues Buch die Schön-Wetter-Tage für Fotos nutzen. Jedoch bei Hitze ausgedehnte Fahrradtouren zu unternehmen kann Herz und Kreislauf ganz schön belasten; und schließlich bin ich ja auch nicht mehr der Allerjüngste.

Aber auch hier kann ich beruhigen: der Weg zu Hof Eggers auf dem Marschenbahndamm und zurück über die Bahntrasse nach Bergedorf war herrlich, herrlich schattig! In dieser Jahreszeit ist das schön zugewachsen; quasi ein grüner Tunnel. 

                                                     Der Radweg Marschenbahndamm

Beim Queren der Straßen konnte man bemerken, dass die Sonne um 10 Uhr morgens schon richtig stach. Dort im „grünen Tunnel“ aber war es angenehm, ein leichter, noch kühlender Fahrtwind erfrischte! Wunderbar!

Aber von vorn: ich war um 9.15 Uhr am Start hinter den Deichtorhallen. Die Wege sind ja bekannt: der interessante Radweg am Oberhafen, die Parkroute über Entenwerder, die „Radautobahn“ auf Kaltehofe und hinter der Tatenberger Schleuse dann der Marschenbahndamm.

Hamburg: Stadt der Brücken
Trockenheitsbruch im Entenwerderpark: nicht nur Sturm ist gefährlich!
Blick auf die Elbe am Sperrwerk der Billwerder Bucht
Schiffe warten in der Tatenberger Schleuse auf das Öffnen des Schleusentors

nur noch Spuren der früheren Bahnhofsanlage Ochsenwerder

Dort ging es immer geradeaus mit schönen Blicken auf die Wiesen und Felder nach links und rechts - über das ehemalige Gleisdreieck hinaus, wo der Bahntrassenweg dann vielfältiger wird.


Figuren am ehemaligen Bahnhof Fünfhausen, heute ein italienisches Restaurant
                                                Naturschutzgebiet Kirchwerder Wiesen

Es geht vorbei an Gemüse- und Gartenbaubetrieben, ein Kanälchen zur linken begleitet den Weg, von Bäumen umhüllte Straßenschluchten werden gequert: hier ist man richtig auf dem Land. 



Vorbei an der Riepenburger Mühle kommt dann bald der Hinweis auf den „Hintereingang“ zum Hof Eggers. Es geht dann durch ein Gatter zwischen zwei Feldern auf den historischen Biobauernhof.

Hier war schon etwas Betrieb; trotzdem hatte es eine ungemein entspannte Atmosphäre. Die Altbäuerin ging herum und schnackte mit den Besuchern. Vom auf der Homepage angekündigten Büffet war allerdings keine Spur zu finden: wir sind ja in Coronazeiten! Und ein Frühstück hätte ich vorbestellen müssen. Es blieb Kaffee und Kuchen: auch gut! 
 

das Frühstück ist mir entgangen

Der Hof ist eine tolle, naturnahe Location mit Störchen auf dem Dach! Ein zauberhafter Ort, der einen zweifeln lässt, ob man eben gerade noch aus einer Großstadt herausgefahren ist..... 

            ein Bäcker kommt am Wochenende dazu und backt im Holzofen Brote aus für den Verkauf

 
Der Rückweg durch die Hauptzufahrt ging dann entlang der Gose Elbe...... 
 

........und für kurze Zeit auf Deichstraßen entlang, bevor man in Kirchwerder nach rechts dann auf den Bahntrassenweg nach Bergedorf einschwenken kann. 

Maskenangebote direkt am Radweg: wer hat noch nicht?
 
                 Der Radweg quert die Dove Elbe: immer wieder schöne Ausblicke auf dieses Kleinod!

                       ganz unromantisch, aber praktisch, ging es dann mit der S-Bahn zurück!

Um 13.15 Uhr und 40 km später war ich wieder zuhause. 

 

 

Der Hof Eggers in der Ohe ist ein denkmalgeschütztes Bauernhofensemble und ein anerkannter Demonstrationsbetrieb des ökologischen Landbaus.

Das heißt: hier wird noch gelebt und gearbeitet nach ökologischen Prinzipien und man kann den Hof auch besichtigen. Dies lässt sich ganz leicht erleben, wenn am Wochenende das Hofcafé geöffnet ist, mit einem leckeren Frühstück und Speisen, und natürlich hausgemachtem Kuchen mit Biokaffee.

Modern ausgedrückt: Eggers ist cool! Wie man da so sitzt in den Gärten unter Bäumen und vielleicht seinen Kuchen genießt, wie plötzlich ein Bäcker in historischer Kleidung angefahren kommt und im Steinofen Brote ausbackt, wie man beim Hofrundgang Störche, Schweine, Gänse und noch so allerlei anderes Getier entdeckt, wie die kleinen Kinder auf der Schaukel juchzen, das ist einfach so eine Idylle, dass einem ganz warm ums Herz wird.

Man kann nicht glauben, dass dieser idyllische Ort nur 26 km mit dem Fahrrad vom Hauptbahnhof entfernt ist! 
 
Sie haben auch noch vier Ferienwohnungen im Haupthaus, die in mir sofort den irrationalen (?) Wunsch erweckten, hier einmal ein paar Ferientage zu verbringen – mal nicht in die Ferne schweifen, sondern ganz in der (schönen) Nähe zu bleiben....

Neu ist, dass sie auch freitags ab 15 Uhr geöffnet haben und bei schönem Wetter ein BBQ anbieten mit dem Biofleisch vom Hof. Eine Bar ist dann auch geöffnet. Und es soll loungige Musik geben!

Weekend Chillout auf dem Biobauernhof: das ist so cool, das muss man mal gehabt haben......

 

 

x

 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen