Samstag, 29. Februar 2020

Radfahren auf Mallorca (21)


Palma – Llucmajor – Algaida – Binissalem (60 km )


Die heutige Tour wäre sicher unter meinen Top Five der Lieblingstouren auf Mallorca gelandet, wenn nicht...
....ja, wenn da nicht 4 km in der Mitte gewesen wären, die ich schieben musste.
Die Tour sollte eine für das Buchprojekt „Genussradeln auf Mallorca“ werden. Aber diese schlechte Wegstrecke lässt sich schlecht als Genussradeln verkaufen, zumal es auch noch auf 220 m hoch geht. Der Buchtitel wäre unglaubwürdig geworden. Schade!
Aber fangen wir von vorne an:

Am Anfang fuhr ich mit dem Leihwagen und dem Fahrrad in seinem Bauch zur Bahnstation Binissalem, parkte den Wagen (gar nicht so einfach, einen Parkplatz in dem verdichteten Ort zu finden!), fuhr mit dem Fahrrad zur Bahnstation, hatte dann den obligatorischen Kampf mit dem Ticketautomaten (Blitzsieg!).....


....und fuhr dann zur Endstation nach Palma, wo die Tour losging. Jetzt wäre Gelegenheit gewesen, sich etwas in Palma zu tummeln; aber ich wollte ja eine etwas längere Erkundung starten und fuhr zum Meer runter.
Hier gibt es die ganze große Bucht entlang einen wunderbaren, wassernahen Zwei-Richtungs-Radweg, der allerdings lebhaft frequentiert ist.  Schon beim Ankommen roch es deutlich nach Meer: wunderbar.






12 km ist das ein interessanter und abwechslungsreicher Parcours; danach ist er schnurgeradeaus an endlosen Hotels vorbei: da wird es dann öde und langweilig. Aber gut: in 15 Jahren Inselerfahrung war ich zum ersten Mal hier. Das kann man gerade mal aushalten.


Danach ging es ins Landesinnere. Gleich nachdem man die Autobahn überquert hat, wird es wieder ländlich: große Felder mit grünen Wegrändern, wo Mohnblumen blühen, erfreuen das Auge.



Hinter Sant Jordi geht es wieder Richtung Osten und aufwärts. Ich hatte schon auf der Karte gesehen, dass in der Mitte ein unbefestigter Radweg ist, noch dazu in der Höhe in waldiger Umgebung: das ließ nichts Gutes ahnen. Auf dem Radwegweiser war dann auch dreifach MTB gepinselt worden. Ich war also gewarnt. 



Aber dass es so unwegsam werden würde, hatte ich nicht vermutet. Freundlicherweise war die Länge des Abschnitts auf der Tafel am Beginn der Strecke aufgedruckt: 4 km. Ich kalkulierte die Zeit und beschloss, hindurchzuschieben.


Das hat sich denn auch gelohnt: nach dem Rumpumpelabschnitt kam eine wunderbare Frühlingslandschaft und superglatter Asphalt von der Höhe hinunter. Die Landschaft war hier nicht in kleine Parzellen aufgeteilt, wie es in manchen Gegenden ist, sondern große, friedliche Felder in leicht gewellter Landschaft begeisterten mich. Später ging es noch einmal auf 230 Höhenmeter und dann hinunter nach Algaida.






Der Trick für eine angenehme Tour ist ja, dass man sich Wege in den Tälern zwischen den hoch aufragenden Einzelbergen des Landesinneren sucht. (Den Abstecher nach Llucmajor für ein Mittagessen(2x3 zusätzliche Kilometer) hab ich mir gespart. Dafür hätte ich früher aufstehen müssen.)
In Algaida am kleinen Platz gab es dann eine Pause und reichlich gekühlte Getränke für mich.
Es war noch deutlich Vorsaison: wie verlassen lag der Platz da; nur ein Café war geöffnet.


Und danach kam der „Bonustrack“: Algaida liegt noch auf 200 Höhenmeter und ich bewegte mich anschließend auf die Ebene zu, auf einer sehr engen, trotzdem gut asphaltierten und wenig befahrenen Regionalstraße (Ma 3110) zwischen Trockenmauern. Es war wie eine Rennbahn mit mir als Rennsportler(ca 12 km).


Hinter Sencelles ging es weiter über Biniaigual auf Binissalem zu, noch ein letzter Kaffee am Marktplatz im Schatten der gewaltigen Kirche und dann mit Motorkraft wieder zurück ins Quartier.....

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