Samstag, 6. Oktober 2018

Porto Besichtigungstag

Sonnabend, 6. Oktober 2018/ Tag 69

Ich kann es nicht fassen, dass ich schon so lange unterwegs bin: Tag 69!

Der Umzug von einem Quartier ins nächste hat gut geklappt. Gefrühstückt habe ich um die Ecke, wo dann witzigerweise auch meine Mitbewohner für eine Nacht auftauchten. Wir lächelten uns nur an, da sie kein Englisch konnten.
Dann musste ich noch - bereits fertig gepackt - auf den Vermieter warten, der gestern 50 Euro Kaution einbehalten hatte.
Das neue Quartier war gar nicht so weit weg und nahe dem Bahnhof Campanha. Dieses Viertel ist auch heruntergekommen, aber quietschlebendig. Da fühle ich mich wohler. Die Betreiber ein uraltes, sympathisches Ehepaar, dass nur Portugiesisch kann. Aber wir verstehen uns trotzdem. Ich bin noch zu früh dran; aber ich kann Gepäck und Fahrrad schon mal parken..... und dann mache ich mich zu Fuß auf den Weg.
Ich mache es wie immer: ich lasse mich treiben -Richtung Wasser. 




Ich muss mich erst wieder an die steilen Abgründe gewöhnen. Ich Höhenängstlicher hatte mich vor Jahr und Tag bei den Wanderungen auf La Palma so gut an Steilwände gewöhnt; aber jetzt brauche ich wohl wieder Training. Das Besondere an Porto ist nämlich, dass dem Douro auf dem Weg zum Atlantik der Weg versperrt war durch ein Felsmassiv. Im Laufe der Jahrmillionen hat er sich da durchgefressen und der Stadt Porto und der gegenüberliegenden Stadt Gaia eine Schlucht geschenkt, die jetzt von berühmten Brücken überspannt wird....
Gleich werde ich eine dieser Brücken betreten mit stilvollem Mutgetränk im Bauch...























Dahinten fährt sie, die kleine Fähre...



Die historische Tram soll mich wieder zurück ins Zentrum bringen (fährt alle 20 Min). Eine ist eben an mir vorübergerauscht und hat nicht gehalten: die war restlos überbesetzt...
Na dann.... gibt es eben ein Pausenbier mit Blick auf die Mündung....


Ich habe die Idee, morgen die kleine Fähre rüber aufs andere Ufer zu nehmen, um meine Atlantiktour beginnen zu können. Bis jetzt habe ich aber noch keinen Plan, wie ich von der Oberstadt dann da hin komme. Mal sehen....


18 Uhr
Ich bin jetzt 10 km durch die Stadt und an der Wasserkante geschlendert, habe nach meiner Bierpause doch noch ein Stück Straßenbahn fahren können .....


.....und habe entlang der Wasserkante dann auch den Weg für morgen gefunden. 




Ist eigentlich ganz einfach: von der Pension die mittelgroße Straße ziemlich steil herunter (huuh!) zum Rio Tinto und dann zum Douro abgebogen und dann immer am Ufer entlang zur Fähre....

Geschafft komme ich in meiner Pension an. Auch hier kreischen die Möwen. Über dem Viertel hängt der Geruch von gebratenem Speck. 
Das Zimmer ist wie zu Großmutters Zeiten, aber nicht museal und elegant, sondern einfach nur alt, wie das Hotelierpaar. Aber es hat einen kleinen Balkon zum grünen Innenhof: das ist doch nett.


Und wenn mir heute Nacht zu langweilig wird, kann ich einfach mal das Bett wechseln: ich habe 4 zur Auswahl!
Nett ist, dass sie das Gepäck schon hochgetragen haben und die Rechnung schon bereit liegt; das spanische „Gracias“ rutscht mir immer noch so automatisch heraus. Aber nicht mit ihr: mit einem breiten Lächeln klärt sie mich auf, dass ich jetzt „Obrigado“ sagen muss!

1 Kommentar:

  1. Moin moin Herbert,
    alles klar, ich bin wieder in der Spur. Hier war heute ein Altweibersommertag, den wir zu einem Ausflug nach Travemünde genutzt haben.
    LG aus HL
    Ingo

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