Mein gmx-Server sendet nachts immer eine Nachricht über vermutete Spam-Mails, die er in den Spamordner getan hat (meine Mails lese ich ja auf dem Handy mit Apples Mailprogramm). Deswegen habe ich erst heute morgen bemerken können, dass mein Quartier für heute Abend entgegen der gestrigen Zusage nun eine Absage geschickt hat. Da wurde ich natürlich ein wenig hektisch.
Porto ist ein teures Pflaster; Schlafsaal im Hostel kommt für mich nicht in Frage.
Ich flöhe also weiter booking.com durch.
Ich habe jetzt etwas zu vertretbaren Kosten, muss aber morgen einmal das Quartier wechseln. Sonntag geht es dann weiter.
Das Besteigen eines Zuges mit Fahrrad ist ja immer eine aufregende Sache; da ich mich aber an einer Endstation befinde, geht es ruhig zu. Der Schaffner weist mir den Weg zu einem Mehrzweckabteil: sehr klein und eng. Als später noch zwei Fahrräder dazu kommen, wird es schwierig. Wenn die Tür zwischen Mehrzweckabteil und Sitzabteil zufällt, kommt man ohne Vierkantschlüssel nicht mehr an die Fahrräder ran. Hier zeigt es sich, dass es gut ist, einen Leatherman dabeizuhaben: mit der Zange kann ich den Vierkantnuppsi zum Öffnen bewegen....
Der Zug ist alt, die Scheiben zerkratzt, er rumpelt über die eingleisige Strecke und muss dann schon mal den Gegenzug abwarten.....
Er fährt 2,5 der 3,5 Stunden Fahrt immer unten im Dourotal: die Ausblicke sind unvergleichlich schön! So hatte ich es mir vorgestellt (vom Boot wäre es natürlich noch schöner...). Ich kenne nichts vergleichbares: da können Rhein und Mosel nicht mithalten!
Unten sind nur der Fluss und die Bahn, keine Straße; und an den Steilhängen - wie eine sorgsam gekämmte Landschaft - die Weinlagen.
Meine Unterkunft heute ist schon ein bisschen schräg.
Das Problem ist, dass es ganze viele Hostels gibt (Schlafsäle) und viel teure Hotels ab 100 Euro aufwärts. Das Mittelfeld ist schwach besetzt.
Angekündigt war ein Appartement mit Gemeinschaftsbad. Es hätte heißen müssen: Gemeinschaftsappartement mit getrennten Schlafzimmern.
Jedenfalls bin ich gerade 5 Minuten drin, der Vermieter ist gerade weg, da geht der Schlüssel und eine Familie taucht auf: Überraschung!
Wieso hat der Vermieter nicht darüber gesprochen?
Nun, dieses Quartier war eine Notlösung. In der Großstadt - Ingo - herrschen andere Bedingungen.
Naja, morgen bin ich woanders.....
Als ich am Bahnhof ankam, war ich erst einmal erschlagen von dem Betrieb: wie es halt so ist an einem Touristenhotspot.
Ich habe dann zum ersten Mal die Navifunktion meines Garmin benutzt: der sagt natürlich nichts an und wählt keine Straßen aus, gibt aber immer die Richtung vor: ging ganz gut!
Heute Nachmittag ging hier ein kühler Wind und Möwen kreischten: der Atlantik ruft!
Jetzt am Abend - ich bin auf einer Flanier- und Shoppingmeile, einer langen Achse durch die Stadt: Rua Santa Catarina - ist es wieder lau.
Viele, viele Touristen: man hört Holländisch, Deutsch und viel Französisch....
Da war ich wohl etwas voreilig mit der Aussage über die schönen Unterkünfte. Aber eine Nacht hälst Du das bestimmt aus.
AntwortenLöschenBin sehr gespannt, wie es weitergeht.
LG aus dem sonnigen Lübeck.
Fährst Du jetzt Richtung Porto und dann an der Küste runter nach Lissabon?
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