Sonntag, 7. Oktober 2018

Porto - São Jacinto 74 km

Sonntag, 7. Oktober 2018/ Tag 70/ Ankunft 16 Uhr/🏠
Gesamtkilometer: 3008!




Sonntagmorgen in „meiner“ Straße....




.....gleich geht die Fähre ab...

Als ich heute morgen auf der Straße mein Gepäck noch einmal kontrolliere, bemerke ich, dass ich das genau vor einem Café mache: ja dann, nichts wie rein!
Die steile Straße dann kann ich teils fahren, teils schiebe ich (1,5 km). Der Rest ist einfach. An der Douropromenade ein Gewimmel von Joggern und Rennradfahrern: heute ist ja Sonntag.
Nach weiteren 7 km bin ich an der Fähre, die gerade gründlich gewienert wird ; ich darf schon Platz nehmen; aber sicher wartet man auch noch auf mehr Fahrgäste....
Die Überfahrt ist kurz aber schön. Und sie erspart mir, auf der anderen Seite noch die Felsen zu erklimmen: denn drüben angekommen, kann ich nahe am Wasser im Flachen bleiben.

an der Mündung


eine berühmte Kapelle
Der nun folgende Parcour zwischen tkm 8 und tkm 35 kann man als gemischt bewerten: mal habe ich schön hergerichtete Radwege an den Promenaden, mal muss ich Straße fahren. Die Bebauung: ziemlich zersiedelt!


Aber dann komme ich hinter Esmoriz in einen Dünenwald mit einem sehr schönen Radweg, teilweise auf Holzstegen. Es riecht nach den Kiefernnadeln!



Dieses Vergnügen dauert 11 km bis Fouradouro, einem Ferien(-retorten)standort.
Hier fahre ich in den Ort für ein Mittagessen auf die Promenade und werde fast umgeweht vom starken Seewind...

Dann ändert sich der Weg: ich schwenke ein auf eine 24 km lange Halbinsel - quasi eine Nehrung - die eine Meeresbucht mit nur einem schmalen Zugang abtrennt: hier heißt das Lagune.



an der Lagune


Ich mache Quartier an der Spitze der Halbinsel in São Jacinto. Eine Fähre wird mich morgen rüber bringen. Da geht es dann erst einmal durch ein Hafengebiet, das ich hier an der Engstelle schon sehen kann. Und dann geht es wieder auf eine Nehrung, aber umgekehrt: eine Brücke bringt mich zur Spitze..

In São Jacinto ist ja so etwas von Nachsaison. Der Ort liegt an einem Naturschutzgebiet: große Dünen! Die Ausgehmeile aber zeigt zur Lagune. Um das Tote-Hose-Gefühl zu übertünchen, beschallen Lautsprecher die Promenade mit lauter Musik. Ein ungemütlicher Seewind fegt durch die Gassen: es herbstelt! 

Mein Zimmer heute ist quasi in einem Privathaushalt; die Vermieter leben davon, mehrere Zimmer zu vermieten: quasi eine Pension mit Familienanschluss....

Ich habe vom Vermieter zwei Restaurantempfehlungen bekommen. Ich gehe also in den Ort runter; ich habe einen Riesenhunger: das Mittagessen hat wohl nicht so vorgehalten. Da an diesem Wochenende Kirmes ist im Ort, kaufe ich mir schon mal so ein Fettgebackenes (wie große Churros). Die sind schwierig zu essen: der dazugehörige Puderzucker landet immer wie Schneeflocken auf der Kleidung. 
Ich versuche mal die Geschichte kurz zu halten:
Essenszeit ist 20 Uhr, vorher sind die Restaurants geschlossen und dunkel; ich vertreibe mir die Zeit mit einem Bier; als diese Kneipe zu macht (nach der Übertragung des Fußballspiels), gehe ich in die nächste für einen kleinen Port und dann traue ich mich zu fragen nach der Öffnungszeit des benachbarten Restaurants: das macht heute gar nicht auf! Was bleibt: Snacks (in der zweiten Kneipe), immerhin auch Muscheln; die Schnecken sind leider aus......

Ein einfaches Schild in der Tür der Restaurants über die Öffnungszeiten und Schließtage würde die Sache vereinfachen. Ich habe da noch mehr Vorschläge......aber mich fragt ja keiner!


Fahrradtechnik
Als ich Freitag in Moncorvo losfuhr, bemerkte ich plötzlich, dass der hintere Reifen keine Luft mehr hatte. Einfaches Aufpumpen half der Sache erst einmal ab.
Also war auf der Ecopista doch der Dorn einer Brombeerranke eingedrungen? 
Für viel wahrscheinlicher halte ich es, dass das Ventil undicht ist.
Die Fahrraddoktoren in Marennes nämlich, die meine Speiche ersetzt haben, hatten das Sclaverantventil verkatscht: der Schließnupsi ist ja sehr empfindlich. Sie haben sicher einen Adapter benutzt und es dabei verbogen, sodass es sich nicht mehr zudrehen ließ. Um es zu schützen, haben sie den festgeschraubten Adapter einfach dran gelassen.
Ich hatte das gleich gesehen. Die Frage ist nur, warum das Ventil erst nach ca 1000km seine Schwäche zeigte....
Heute morgen habe ich noch einmal nachgepumpt; und  das Vorderrad auch. 
Das ist doch recht wenig Wartungsaufwand nach 3000 km, oder?
Halt, eins muss ich noch nachtragen: in Spanien noch habe ich die Kette oberflächlich gereinigt und - wichtig - nachgespannt! Die hatte sich gelängt und machte im Chainglider schon Geräusche.
Und nun klopfen wir dreimal auf Holz, dass das Fahrrad auch noch die paar restlichen Kilometer ohne Pannen durchhält: knock, knock, knock!

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