Morgens um 7.30 Uhr ist es noch nicht einmal 9 Grad, aber der Himnel ist wolkenlos: es verspricht, ein schöner Tag zu werden.
Ich habe soooo ein Wetterglück!
Die Frühstücksmeldung heute einmal etwas ausführlicher:
Gestern habe ich ja das kleine Marennes-Plage erkundet. Wie gesagt:
- Ein Beachklübchen( mit dem Besitzer habe ich halb englisch, halb französisch über die Freiheit diskutiert)
- eine Pizza-take-away auf dem Zeltplatz (der Snack)
- der Zeltplatz hat auch eine Bar, jetzt vor- und nachmittags geöffnet: sehr gut!
- das von mir gestern angeschwärmte Restaurant Aromate
- am Ende der Straße noch eine Bude mit Seafood Degustation ( soll der Hit sein, wie mir Österreicher versicherten)
- ein Café/ Bar
In letzterer hatte ich gestern eine Verabredung getroffen ( sie machen um 8 Uhr auf), dass ich um 8.30 Uhr zum Frühstück komme. Fanden sie gut und machten noch Witze, dass das ja reichlich spät sei...
Ich war 10 Minuten früher da: noch nicht geöffnet! Sind das Schlumies?
Nein, Punkt 8.30 Uhr öffnet sich die Tür, ein gut gelaunter Serveur bittet mich zum Frühstück und ich staune: das hat Stil! Das ist ja gar kein Café, sondern ein toll und originell eingerichtetes Restaurant; eben alles! Es heißt „Manger sur la Plage“. Nebenan haben sie noch ein neugebautes Haus mit schätzungsweise 8 Miniappartements “Dormir sur la Plage“.
Man merkt schon: mir hat’s gefallen. Eigentlich müsste man noch eine Nacht bleiben, denke ich kurz. Aber wenn ich dem immer nachgebe, bin ich Weihnachten immer noch in Frankreich...
Als ich aufbreche, ist es erst 12 Grad, aber ein zauberhaftes schräges Septembermorgenlicht beleuchtet die Wasserlandschaft.
Als erstes geht es auf die Brücke ( die GoPro ist eingeschaltet) mit dieser wundervollen Aussicht.
Drüben - auf dem Geestrücken von La Tremblade dann der Kontrast: grüner Kiefernwald.
Die Küste hat Dünen und heißt Côte Sauvage und ist sehr populär. Es gibt unzählige Zeltplätze und Unterkünfte, auch noch weiter im Hinterland. Als ich das letzte Mal in Palmyre übernachtete, kam ich in das Stop-and-Go der vom Strand mit dem Auto zurückkehrenden Urlauber. Stop-and-Go im Urlaub: ja geht‘s noch?
Schon damals - in den 80igern - als wir englische Freunde auf einem Luxuscampingplatz mehr im Hinterland besuchten, erzählten die, dass man früh aufstehen musste, wenn man am Strand frühstücken wollte, sonst kam man in den Stau.
Und damit komme ich zurück auf das kleine Marennes-Plage: wenn einem die Wellen und die Dünen nicht fehlen, ist man dort viel, viel besser aufgehoben- als Feinschmecker sowieso ....
Kurz hinter der Brücke, in Ronce-les-Bain, geht die Voie Verte los bis nach St. Palais- das sind 30 km feinstes Radfahren durch den Kiefernwald.
Die restlichen 10 Kilometer gehen an der Straße, aber immer auf einem Radweg, hervorragend beschildert; an jeder einmündenden Nebenstraße ist ein kleiner Zebrastreifen, um die Aufmerksamkeit der Autofahrer auf den querenden Radweg zu lenken. Wenn sie jetzt noch bei den Niederländern einen Kurs in Sachen Absenken der Bordsteine machen würden, wäre es perfekt....
Als der Fährhafen in Sichtweite kommt, sehe ich auch gerade eine Fähre mit Kurs auf den Hafen: mal sehen, wer eher da ist.
Das Rennen habe ich dann verloren; allerdings braucht das Schiff lange, um all die Autos aus seinen Eingeweiden herauszuspucken; da stehe ich schon lange ungeduldig an der Auffahrt...
Die Fahrt dauert 20 Minuten. Ich stehe dieses Mal nicht an der Reling, sondern enter den Salon für einen Sandwich und eine Steckdose, um eine kleine Powerbank nachzuladen. Von meiner letzten Fahrt weiß ich noch, wo die Steckdosen sind: ein Stück Vertrautheit....
Drüben auf der anderen Seite fahre ich dann die 4 Kilometer nach Le Verdon. Der Ort ist wie tot. Aber es gibt einen Strand, wo sich zwei Lokale befinden: da gibt es dann ein Mittagessen; und dieses Mal bestelle ich die Fritten zugunsten von mehr Salat ab: eine anspruchsvolle Aufgabe für die Serveuse....
Der Campingplatz liegt 3 km außerhalb. Der erste, den ich ansteuere, ist schon am Schließen ( ist halt Mitte September), der nächste ist okay, aber keinerlei Serviceleistungen mehr. So fahre ich abends zurück zum Strandrestaurant....
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