Freitag, 21. September 2018

Estella - Logroño 50 km

Freitag, 21.September 2018/ Tag 54/ Ankunft 13.30 Uhr/ 🏕/ 1108 Gesamthöhenmeter

Als ich um 8.30 Uhr den Zeltplatz verlasse, liegt der noch in tiefem Schlaf. Aber unten in der Stadt kriechen die Pilger aus ihren Herbergen. Da haben die Cafés schon geöffnet, was mir natürlich auch nützt. 






Gestern habe ich ja die Brücke fotografiert: das heißt, dort ist der Fluß und damit der tiefste Punkt. Von da gehts nach oben - es sei denn man fährt mit dem Fluss.
Ich muss dann leider hoch - zuerst in der morgendlichen Rushhour, später einsam. Fast 200 Höhenmeter werden mir als Beginn abverlangt. Aber ich habe mich schon drauf eingestellt. Und das Wetter ist gnädiger: heute ist es nicht so heiß (25 Grad). Ab 11 Uhr weht mir auch (zumindest abwärts) ein erfrischender Wind ins Gesicht.
Den ersten Verstärker brauche ich schon bei tkm 9. Ich biege in das Minidörfchen Azqueta ein und frage mich, ob es wohl ein Café gibt. Ha! Aber ja! Es liegt doch am Camino! Ich biege um die Ecke: da sitzen im Café schon 20 Frühaufsteher, die Rucksäcke an die Mauer gelehnt. Die Schilder sind in Spanisch und Englisch.




Die Landschaft ist wieder gewellt; es geht auf und ab, aber nicht ganz so steil. Irgendwie komme ich besser voran. Bei tkm 21 in Los Arcos (wieder unten!) gibt es Erfrischungsgetränke - wie gestern (10.45 Uhr).
Jetzt wird die Landschaft ein bisschen unruhig d.h. anstrengend. 





der Camino; und die Wanderer wie die Ameisen....



Ab und zu muss ich schieben. Später geht  es dann in das Flusstal des Ebro stetig abwärts.


In Logroño angekommen, bekomme ich auf dem Campingplatz ein sehr enges Emplacement zugewiesen für 13 Euro. Mal sehen, wie es mir gefällt.
In Logroño ist heute und morgen Stadtfest und heute - am Freitag - schon ein Feiertag.
Ankommen am frühen Nachmittag: so finde ich es am besten....
Ich bin jetzt (14.15 Uhr) - gleich neben dem Campingplatz - am Ufer des Ebro in einem Restaurant beim Menu del Dia (3 Gänge). Nicht wirklich innovativ, aber ganz gut für 20,50 Euro.
Inclusive ist immer Wein und Wasser. Die Kellnerin spricht zwar von einer Botellita, stellt dann aber doch eine ausgewachsene Flasche hin. Da ich nach Wein nicht so gut schlafe, war ich auch in Frankreich sehr zurückhaltend damit. Aber jetzt - am Mittag - geht das doch, oder? 
Es ist ein Rioja (typischer, guter Geschmack), der gekühlt serviert wird. Normalerweise lehne ich das bei Rotwein ab; aber heute kommt das gut. Ich trinke natürlich zuerst viel Wasser, sonst würde er mir zu sehr in den Kopf steigen mit bisher so wenig im Magen...


Und natürlich trinke ich die Flasche nicht aus: das würde mich flach legen; und der Abend kommt ja noch.....
Man kann sehen, dass die Flasche noch halb voll ist, als der Kaffee kommt, oder?



der Ebro











Der eine oder andere Leser wartet bei einer so langen Reise und der Änderung der Lebensumstände vielleicht auf die tiefenphilosophischen Gedanken. Ehrlich gesagt: ich warte auch darauf!
Ich lebe von Tag zu Tag und bin gespannt auf das, was vor mir liegt. Es fühlt sich an wie verlängerte Ferien; wie Urlaub und Dienstfrei zusammen. 
Der wahre Ruhestand beginnt ja erst, wenn ich wieder zurück bin..

Ich werde morgen weiterfahren: das ist alles so lärmig hier. Vorne an der Rezeption hat sich gerade ein Junggesellenabschied versammelt: man muss das Wiederzurückkommen fürchten...


1 Kommentar:

  1. Moin moin Herbert,
    ich verfolge Dich täglich und finde Deine Reise sehr inspirierend. Mein Freund Jürgen hat auch schon mehrere so lange Reisen, unter anderem auch nach Portugal gemacht. Wenn Du mal einen Regentag "aussitzen" musst, empfehle ich Dir hier reinzuschauen: https://www.rad-forum.de/showflat/Number/1079104
    LG aus der Heimat
    Ingo

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