Das „nackte“ Erweiterungsgebiet der Ferienanlage
Charmant ist was anderes..😟.
Boah, ey! Ich bin in einer Riesenanlage gelandet!
Eigentlich ist das ein großes Mobilheimdorf mit Supermarkt, Café, Restaurant, Spielanlage mit Wasserrutsche und einem Schwimmbad („aber es ist ganz normal, dass das in September nicht mehr in Betrieb ist..“).
Dann gibt es noch das „Neubaugebiet“: da kann man Camping machen: ohne Schatten - in 10 Jahren vielleicht, wenn die Bäume gewachsen sind. Alles riesig, Die Sanitärs sind neu und klinisch sauber.
Naja, ich bin erst einmal da. Mal sehen,wie das Restaurant heute Abend ist.
Aber fangen wir den Tag von vorn an:
Vor 9 Uhr bin ich - schon fertig zur Weiterreise - in die Stadt gefahren.
Es ist noch totenstill nach den Feierlichkeiten gestern, die bis 2.00 Uhr gingen; aber die Reinigungskräfte waren schon unterwegs: der Belag in der Fußgängerzone glänzt vor Feuchtigkeit. Und tatsächlich hat schon ein Café offen: das hatte ich gar nicht zu hoffen gewagt.
Es gibt sogar Ensaïmadas!
Die Ausfahrt aus der Stadt geht dann auf großspurigen Avenidas. Aber bald führt die Route auf einen Parkweg, der zu einem Naherholungsgebiet führt (10 km). Hier sind alle unterwegs: die sportelnden Spanier und der endlose Zug der Pilger...Klingelingeling!
Und dann geht es durch die Weinberge zusammen mit dem „Camino“. Mehr als einmal wird mir zugerufen:“Bon Camino!“
Bei tkm 14 ist dann wieder ein Pilgerhotspot. Ich reihe mich auch ein für Café con leche, Pintcho und Zumo de Narranja. Am Tisch komme ich mit einer älteren Engländerin ins Gespräch. Die Pilger sind zahlreich: international sprechen Sie mit den Gastwirten einfach englisch. Die Pilger: einige gut drauf, einige steifbeinig, einige mit Blessuren (siehe Foto)
Der Weg führt jetzt durch Riojas Weinberge: sehr schön, sehr anstrengend. Bei tkm 22 die nächste Pause. Ich komme langsam in den „Beppo-Straßenkehrer-Modus“: ich gucke nur auf den nächsten Hügel und auf die nächste Abfahrt.
Bei tkm 33 bin ich in Najera: Pause unten am Fluß. Ich muss etwas essen: aber die ewig gleichen, rühreilastigen Speisen der Spanier fangen an, mich zu langweilen...
Bei der Ausfahrt aus der Stadt ist die Straße gesperrt: ein Steinschlag!
Also zurück über die Brücke und sich über ein Gewerbegebiet zurückgewunden auf die Nationalstraße.
Nationalstraße ist eigentlich ein Nogo für mich. Aber hier läuft sie parallel zur Autobahn, ist gut ausgebaut und fast verkehrsfrei...
Es ist jetzt mittags und wieder sehr heiß: in der Sonne zeigt mein Thermometer 39 Grad an.
Die Route macht einen Schlenker ins Landesinnere. Ich entscheide mich, weiter auf der Nationalstraße zu bleiben (ist kürzer).
Das ist nun nicht gerade der Traum eines Radreisenden: heiß, geradeaus, parallel zur Autobahn, ohne Schatten, keine Dörfer, aber gutes Vorankommen in der weiten Landschaft. Aber ich hatte mich gedanklich auch auf solche Strecken eingestellt.
Inzwischen habe ich aufgebaut, geduscht, gewaschen und sitze - schreibend - vor der Caféteria bei Bier und Wasser und warte auf 20.30 Uhr: vorher gibt es nichts zu essen. Das ist Spanien!
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