Mittwoch, 22. August 2018

Tergnier (La Frette) - Chiry-Ourscamp 37 km

Mittwoch, 22. August 2018/ Tag 24/ Ankunft 12.45 bzw 14.15 Uhr / 🏕

Da ich heute nur eine Kurzstrecke habe, kann es gemütlich losgehen. Auf das Frühstück muss ich etwas warten, aber ich bekomme schon mal einen Kaffee und kann mich vor den Pavillon setzen und das Freiluftleben genießen. Es ist eine schöne Kulisse. 




Der Zeltplatz ist trotz der Bierverknappung eigentlich sehr gelungen.
Gestern hatte ich den Fritten ja ein Schnippchen geschlagen; das hatte aber seine Folgen: da ich nach dem Frühstück im Wesentlichen nur Salat gegessen hatte, wachte ich mitten in der Nacht auf und hatte Hunger.
Gott sei Dank hatte ich noch ein Sandwich in inzwischen ledriger Konsistenz in der Tasche, das ich dann verspeisen konnte. Danach ging es wieder mit dem Schlafen.
Um 9 Uhr schon lichtet die Sonne den Hochnebel. Es ist schon so warm, dass ich nur im T-Shirt das Frühstück genieße.


Der Treidelpfad geht auch hier weiter, jetzt auf der anderen Seite des Kanals. Der Belag ist später feinster Asphalt, was ein höheres Tempo bringt und die Kronjuwelen schont. Meist hat eine Änderung des Belags mit einem Departementswechsel zu tun: tatsächlich bin ich jetzt im Departement l‘Aisne.
Der Weg ist jetzt auch liebevoller hergerichtet!




Bei tkm 26 in Pont l‘Évêque weist ein einfaches Schild „Commerce“ auf den kürzesten Weg zu Geschäften hin: ein win-win Situation für Radfahrer und Gewerbetreibende.


Und da lachen Sie mich schon wieder an, die Sonnenschirme und Stühle draußen vor einem Café.
Ich bin jetzt gar nicht mehr so weit von meinem Ziel entfernt und mache lange Pause: so soll es sein.


Hinter Pont l‘Évêque ist Schluss mit dem Ausbau des Weges. Kurz zweifel ich, ob ich auf der richtigen Seite des Kanals bin. Später wird der Weg dann besser...

In Chiry-Ourscamp angekommen muss ich die Talkante hoch: der Name des Campingplatzes“La Montagne“ hat es mir schon verraten.
Ich verschaffe mir etwas Aufschub in einer Bar/Restaurant durch ein Menu du Jour für 12,50 Euro.
Das ist dann wirklich nur Hausmannskost; aber es wird an der heiligen Dreifaltigkeit des französischen Menüs festgehalten.
Heute ist es sogar eine Vierfaltigkeit, da es - neben einem Getränk - auch noch einen Käsegang gibt. 
Das macht mir Spaß; und ich kann die Fritten abbestellen zugunsten eines Ratatouille.
Die ältere Wirtin ermuntert mich, ordentlich zu zulangen und meckert, dass ich kein Brot gegessen habe („„...das sei gut für die Beine!“).
Beim Käse drängelt sie sogar, noch nachzunehmen und beim Nachtisch (Eis) gelingt es ihr sogar, mir Sahne aufzuschwatzen, die sich dann auf den Kugeln türmt.


So abgefüllt jetzt zum Campingplatz hoch zu fahren ist dann wirklich eine Schikane, zumal ich erst die falsche Straße nehme.

Der Patron ist nicht da; aber ein Stellverteter weist mir einen Stellplatz mit Sitzgruppe zu und führt mich überall herum ( es gibt einen Pool!!!); mehrmals erwähnt er, dass der Snack um 18 Uhr aufmacht. Es freut ihn sehr, als ich mich nach Bier erkundige (Fritten, ick hör euch trapsen...).


Der Pool ist dann eine Wohltat; die Sonne brezelt wieder ordentlich. Trotz des Kindergekreisches nicke ich nach dem Bad auf der Poolliege ein....
So soll es sein.
Und jetzt ist es 18 Uhr durch und ich schau mal, was sich am Snack tut...(immer noch 30 Grad!)

Man hat das Gefühl, dass dieser Zeltplatz eine große Familie ist: man kennt sich, man grüßt sich und schwatzt miteinander. Am Snack werde auch ich per Handschlag begrüßt. Hier sind die Dauercamper in den Mobilhomes nicht eingeigelt....


Morgen, Donnerstag, fahre ich weiter am Kanal und die letzten 12 km landeinwärts nach Senlis: ich habe gerade ein Hotelzimmer im Ibis Budget gebucht.
Freitag bin ich dann in Paris; das Hotel buche ich morgen Abend....

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