Dienstag, 21. August 2018

Étréaupont - Tergnier 76 km

Dienstag, 21. August 2018/ Tag 23/ ⛺️
Ankunft 16 Uhr / Gesamtkilometer: 1052

Das nostalgische Hotel macht mir richtig Freude.
Betrieben wird es von einem älteren Ehepaar - so nehme ich jedenfalls an. Ihn habe ich nur in der Küche gesehen, sie macht den Kundenkontakt und den Service. Gestern - an einem Montagabend - war außer mir nur noch ein weiterer Gast im Restaurant.
Ihr im Service sieht man schon eine gewisse Ermüdung des Alters an - oder bilde ich mir das bloß ein? Jedenfalls fragte ich mich, was aus solch nostalgischen Hotels wird, wenn die Betreiber mal nicht mehr können oder wollen. Hier in der Provinz würde das doch keiner so übernehmen...es wäre schade drum.
Nachtrag:
Jetzt - ein halbes Jahr später - wo ich noch die Internetadresse einfüge, werden meinen Ahnungen bestätigt: das Restaurant wurde am 1. Oktober geschlossen. Gekocht wird nur noch nur noch für Hotelgäste von Montag bis Donnerstag. An den anderen Tagen ist es lediglich ein Bed-and-Breakfast.

https://www.hotel-clos-du-montvinage.com/l-h%C3%B4tel/ 
 

Ich starte in den Morgen bei 16 Grad. Dichter Nebel hängt über den Hügeln und Wiesen - aber nicht so mächtig feuchtigkeitsgeladen wie gestern. 


Der weitere Weg auf der Axe vert erfüllt meine Erwartungen: er ist sehr schön und stressfrei- ich bin nur ziemlich lahm heute morgen.
Dabei war das doch gar nicht so viel Alkohol gestern Abend....






Bei tkm 23 bin ich in Guise: endlich Sonnenschein, endlich Leben in einem hübschen kleinen Städtchen, endlich Stühle vor den Türen der Cafés und mehrere Bäcker zur Auswahl.




Es gibt zwei Doppelte - nein, hört mal! - Kaffeeeee!

Danach hört aber die Freude auf:
auf meiner Karte ist die Axe Vert noch weiter eingetragen als Radweg mit befestigtem Untergrund. Träumt weiter, Kartenmacher! Die Schneise der alten Bahntrasse ist zu sehen, aber kein Weg, alles zugewachsen. Die Axe Vert ist in Guise definitiv zu Ende.
Um zum Kanal zu kommen, muss ich jetzt die D-Straße nehmen. Vorteil: sie kürzt eine große Flussschleife ab. Nachteil: es geht die Talkante hoch.

...so sieht die Welt oberhalb des Tales also aus..

Auf der anderen Seite dann freue ich mich auf den Treidelpfad bei Longchamps. Aber da ist nichts: nur Gras und Hindernisse. In meiner Radkarte steht ausdrücklich: Radroute auf unbefestigten Wegen...
Ich muss eine parallel zum Fluss laufende Straße nehmen: auch ganz schön.
Im späteren Verlauf ergibt sich noch eine Bahntrasse.
Leider muss ich dann doch noch Hauptstraße fahren


In Ribemont traue ich mich auf den langen Weg zum Kanal und habe dieses Mal Glück: der Treidelpfad ist befahrbar. Er ist wieder Teil des Eurovelo 3, der sich nicht nur heute als eine etwas löcherige Verbindung gezeigt hat.
Der Rest ist schnell erzählt: immer geradeaus am Kanal bis Tergnier. 


Im Internet hatte ich gesehen, dass der Campingplatz ziemlich neu sein muss; und so ist es auch. Eingebettet in eine Base de Loisir hängt er an einem Strandbad dran. Es gibt ein Zelterareal, nagelneue Waschhäuser(sehr sauber!), ein Türchen zum Strandbad, dass mit einem Badge geöffnet werden kann (50 Euro Pfand!), und ein Snack ( so heißen hier die Imbisse): ich bin also wieder auf der anderen Seite der Kulinarik angekommen. 
Es ist ansonsten sehr schön hier. Als erstes hatte ich ein wunderbares, erfrischendes Bad im See. 

Definitiv kein Beach Club

Danach - so dachte ich - könnte ein erstes Bier seine Wirkung entfalten. Ich wurde aber belehrt, dass es Bier nur im Zusammenhang mit Essen gib (das macht in einem städtischen Schwimmbad ja durchaus Sinn).
Liebe Leser, ihr seht also, wie man hier von den Fritten ausgetrickst wird! Ha - ich habe ein Schlupfloch gefunden: Formule 3. Das ist Salat, Getränk (Bier gegen Aufpreis), und Nachtisch (Eis oder Gebäck).
...aber ein zweites Bier gifft dat nich!



Meine Kaution kann ich morgen ab 8.30 Uhr wieder abholen im Tausch gegen den Badge.
Das Gute dabei: um 8..00 Uhr gibt es hier schon Frühstück im Snack.....
Morgen habe ich - wenn ich mich nicht verschätzt habe - eine etwas kürzere Strecke....

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