Samstag, 18. August 2018

Notizen

Samstag 18. und Sonntag 19. August 2018

HELGA FEIERT
Mein Rad namens Helga feiert heute - da bin ich sicher. Ich bin aber zu kaputt, um mitzufeiern.
Helga hat nämlich heute die 20.000 km Marke überschritten.....
Manchmal gucke ich es ganz zärtlich an und neulich habe ich es sogar sanft am Oberrohr gestreichelt - natürlich heimlich; ich will mich ja nicht zum Affen machen.
Helga, mein Norwid Skagerrak mit dem auf Maß handgeschmiedeten Rahmen von Rudolf Pallesen

LANGSTRECKE - KURZSTRECKE
ich habe es ja schon angedeutet: wer für einen kürzeren Urlaub das Naturerlebnis sucht, sollte die Finger von Meuse und Sambre lassen oder später am Fluss einsetzen.
Dieser Fluss-/Kanalradweg ist Teil des Eurovelo 3, also eines europaweiten Langstreckenweges. Und dafür ist er ideal: wenn man bedenkt, dass ich von Dienstag hinter Maastricht bis heute, Samstag, ausschließlich auf Radwegen gefahren bin, kann man es für die Langstrecke besser gar nicht treffen! (Das Stück hinter Liège auf Straße kann man noch verkürzen, indem man frühzeitig auf die andere Flussseite wechselt).
Mit dem anschließenden Bahntrassenweg war ich bis heute um 16.30 Uhr nur auf Radwegen (die Eskapaden für die Quartierssuche einmal nicht mit gerechnet).


Sonntag: Frühstück vor dem Zelt



Füße baden/ einweichen: sie sind bereits seit 4 Wochen ausschließlich im Freien: ich fahre barfuß in Tewas (Outdoorsandalen).


ENTSPANNUNG (1)
Du bist in Belgien und Nordfrankreich? Entspann Dich! Du entkommst Ihnen sowieso nicht. Sie sind überall. Sie haben Dich quasi umzingelt! Man kommt an ihnen nicht vorbei.
Warum also nicht sich zurücklehnen, sie mit offenen Händen empfangen und dann rein in den Mund: die FRITTEN!
.....und im übrigen Frankreich geht es wahrscheinlich so weiter:

diesem Scheiterhaufen am Nachbartisch konnte ich nur entgehen, weil ich Mittags schon welche hatte🤪

ENTSPANNUNG (2) 
Sonntag


Sagte ich es nicht?

Die Geschichte geht so ( - sie geht morgens los):
Heute am Ruhetag habe ich wunderbare 10 Stunden geschlafen. Zwischendurch um 6 Uhr wurde ich wach und - wie es auf einem Zeltplatz so ist - machte mich auf den Weg zum Klo. Es war 11 Grad an diesem frischen Morgen. Ich kuschel mich also wieder in meinen Schlafsack und schlafe weiter; ich bin also mit allem spät dran: wunderbar für einen Ruhetag. So kommt es, dass ich erst recht spät in diese Kleinstadt aufbreche. Der Camping liegt etwas außerhalb an zwei Seen und einer „base de loisir“. Ich suche einen Geldautomaten und ein Café oder ähnliches, um eine Kleinigkeit zu essen.
Banken gibt es reichlich: ich kann zwischen 8 wählen, denen ich meine Gunst schenke, dort Geld abzuheben.
Es gibt auch ein Theater und reichlich heute natürlich geschlossene Geschäfte. Aber wo sind die Cafés mit den einladenden Stühlen davor? Nichts! Ich fahre diesen etwas verschachtelten Ort ab nach irgendetwas offenem: Fehlanzeige! Oh mein Frankreich, wie weit ist es mit Dir gekommen!
Okay, gehen wir Pizza essen: Lieferservice und Essen vor Ort. Es ist jetzt 14 Uhr, Pizzashop geöffnet bis 14.30 Uhr. Ich gehe rein, der Mann guckt entgeistert: „c‘est fermé!“ Ich zeige auf die Öffnungszeit an der Tür, er wiederholt stereotyp, dass geschlossen sei.
Ich erinnere mich an das etwas trostlose Hotel, an dem ich vorbei gefahren bin. Und tatsächlich: drinnen sitzen essend Leute. Es ist eine schwere Prüfung für die Franzosen, wenn einer um 14.10 Uhr kommt und nach etwas zu Essen fragt. Ich entschuldige mich auch vor der Frage. Aber hilft nichts: der Kellner guckt mich nur böse an und sagt: „c‘est fermé“.  Einen Kaffee macht er mir noch und knallt ihn mir hin.
Als mir danach noch das Kleingeld zum Bezahlen fehlt( nur 50 Euro Schein), wäre es fast zu Handgreiflichkeiten gekommen.
Also was blieb mir anderes übrig? Zurück zur Base de Loisir und der Frittenbude und mich meinem Schicksal ergeben....

2 Kommentare:

  1. Herzlichen Glückwunsch für die 20.000 km, HELGA!
    Du und Herbert seid ein starkes Radteam, wie auch dieser Blog zeigt.
    Kranich

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  2. Mit 20.000 km auf dem Tacho ist ein Norwid doch grad erst in der Pubertät angelangt. (grins und freu)
    Glückwunsch an das Fahrrad und an der Fahrer.
    LG aus HL
    Ingo

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