Dienstag, 5. Juni 2018

Hamburger Erkundungen (35)


Die Alster
von der Quelle bis zur Mündung
50 km

Grün, grün. Grün!
Das war die vorherrschende Farbe des gestrigen Tages!
Wir sind nämlich die Königsetappe der Hamburger Erkundungen gefahren: die Alster von der Quelle bis zur Mündung.
Es war sehr gutes Fahrradwetter, aber leider kein gutes Fotografierwetter. Im Gegensatz zu den letzten Wochen war der Himmel verhangen und ein kleiner, kühlender Wind ging. Gut für die Natur, aber nicht gut für meine Fotos.
Aber ich will mich nicht beschweren: ich hatte es sehr gut die letzten Wochen.

Grün, grün, grün:
dazu muss man wissen, das die Alster bis zur Ohlsdorfer Schleuse ihrem natürlichen Lauf folgen kann, eingegraben in ihr ursprüngliches Tal mit Prall- und Gleithang. Nur wenige Staustufen bremsen den Lauf ab. Das Tal und die Talränder sind total naturbelassen. Und ab Kayhude – wo die Alster nach Süden dreht - kann man ihrem Lauf immer flussnah folgen.
Im Oberlauf - in der Alsterniederung - kann man das Flüsschen mit den feuchten Wiesen und Weiden auf Pfaden nur kreuzen: dieser Parcour ist aber nur etwas für unerschrockene Erkunder.

Jetzt also zum Bericht:
Neu ist, dass ich heute drei Gefährten habe: zu Fahrradfreund Ulli gesellen sich heute zwei weitere Tourenliebhaber, die hart im Nehmen sind, die sich aber alle noch nicht kennen. Werden sie sich verstehen, ist die Frage, die mir im Hinterkopf wabert.
Um es vorweg zu nehmen: es lief sehr gut. Ulli bezeichnet uns am Ende des Tages sogar als Viererbande.
Unser Startpunkt ist die Station Ulzburg-Süd. Zwei von Ihnen treffe ich schon in der U-Bahn, der Ingo ist aus Lübeck mit dem Auto angereist.
Kurzes Bekanntmachen und dann geht es schon los: die Quelle der Alster ist nur 3 km entfernt. Natürlich folgt dort ein erstes Fotoshooting!

nur drei von vier können aufs Foto!

Dann fahren wir auf Pfaden durch die saftigen Wiesen. 





Wir nehmen den Weg, den ich im Track als Eskapade bezeichnet habe: das sind eigentlich nur Trampelpfade. Da kitzeln uns die Büsche am Rand, da fordern Baumwurzeln unsere Flexibilität beim Navigieren und unsere Beinmuskeln, wenn wir aus dem Sattel gehen müssen.







Es sind nur 5,5 km: aber sie geben uns einen schönen Eindruck dieser Naturlandschaft.
Danach wird es gepflegter: wir rollen auf Asphalt und durchqueren Wilstedt und Tangstedt.
Bei Tageskilometer 15 sind wir in Kayhude und der Weg wird wieder naturbelassen: wir durchqueren einen Buchenwald mal auf dem einen Hochufer der Alster, mal auf dem anderen. Trotz Wald- und Sandwegen lässt es sich sehr gut fahren.

bei Kayhude

eine Abbruchkante: ein Tal in ständiger Umformung




Hinter dem Duvenstedter Triftweg wird es dann immer ziviler: 



....hier ist der Weg schon als „Alsterwanderweg“ ausgezeichnet und ist entsprechend hergerichtet. Allerdings von den Wanderwegen abzuweichen empfiehlt sich nicht! Das Tal und seine Auen sind nach wie vor naturbelassen. 









....die ungehorsame Fotodrohne

Wir folgen immer dem Alsterlauf durch eiszeitlich geformte Landschaft: durch das Rodenbeker Quellental, vorbei am Campingplatz Haselknick, zur Mellingburger Schleife.


 Hier machen wir einen kleinen Abstecher vom Fluss den Hohenbuchenpark hinauf und legen eine Pause im Café Reinhardt ein.


 Danach geht es gestärkt weiter. Bis kurz vor Ohlsdorf ungestört immer im Tal; es wird eigentlich nur eine Straße unterquert.

am Stauwehr Poppenbüttel



Ab Ohlsdorf ist die Alster dann kanalisiert, aber die Wege bleiben grün! Parks und Kleingärten säumen die Ufer, die Villen rücken näher.

Brücken: die Beherrscher der Stadtsilhouette

Am Ende des Hayns Park gibt es eine Fahrrad- und Fussgängerbrücke hinüber zum Winterhuder Fährhaus. Oben an der stark befahrenen Hudtwalkerstraße ist dann gleich eine Fußgängerampel, die uns gefahrlos hinüber geleitet in die Fahrradstraße Leinpfad.
An der Krugkoppelbrücke geht es dann auf der Westseite der Alster durch den Park, wo wir heute Nachmittag nur wenig Spaziergänger stören.

im Alsterpark, an einem anderen, schöneren Tag

An der Kennedybrücke verabschieden wir uns von Ingo, der zur Ostseite der Außenalster schwenkt und noch 30 km zurück nach Ulzburg zu seinem Auto fahren will. Hut ab!
Ulli ist schon in Eppendorf abgedreht.
So fahren nur zwei „Finisher“ zur Mündung der Alster in die Elbe: hinter dem Jungfernstieg auf dem Alten Wall zum Rödingsmarkt und dann unter der Graskellerbrücke hindurch auf einem Arkadenweg direkt am Wasser Richtung Baumwall. 

im letzten Teil: die Alster als Fleet


An der Alsterschleuse geht der Weg wieder hoch.
Neben der Schleuse wird gebaut. Bis zum Herbst soll ein Parcour am Wasser direkt bis zur Elbe fertig gestellt sein; aber leider sind keine Rampen eingeplant für Fahrräder, um wieder auf Straßenniveau zu kommen.
An der Mündung angekommen machen wir noch schnell ein Selfie mit Elbphilharmonie im Hintergrund und verabschieden uns. 

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