Freitag, 29. Juni 2018

Hamburger Erkundung (36)


Grootmoor – Osterbek - Barmbek

5. Juli 2018
Inzwischen sind die Bilder von Sabine in einer unbearbeiteten Fassung eingetroffen.
Hier eine Auswahl zum Thema "Radtourmodel Herbert"











"Adam hat den Apfel von Eva empfangen, trinkt sich aber erst einmal aus der grünen Schnapsflasche Mut an....."





29. Juni 2018

Gestern war ein besonderer Tag:
Ich war mit Sabine unterwegs, die sich etwas zögernd als langsame Radfahrerin bezeichnete.
(Aber das spielt ja keine Rolle: wenn man zusammen fährt, müssen sich alle wohlfühlen. Also nimmt man ein Tempo, dass für alle gut zu machen ist.)
Das Besondere allerdings war für mich zum einen, dass sie Berufsfotografin ist und mich bei Motivauswahl und Perspektive beriet, zum anderen ich aber unversehens zum „Radtourmodel“ mutierte.... Ob ich da noch eine große Karriere vor mir habe?

Zu den Ergebnissen dann in einem späteren Post. Sie kann auch mit dem Programm Photoshop umgehen: ich bin gespannt.
...und hier gehts zu ihrer Website! 


Wir fuhren praktischerweise die Osterbektour ab, die nahe ihres Hauses vorbei geht, so dass ich sie abholen konnte und wir dann direkt starten konnten; dieses Mal in umgekehrter Richtung: vom Quellgebiet nach Barmbek.



Das Licht war ideal – vielleicht ein bisschen hart: für mich als Knipser ein Problem, für sie als Fotografin keins: sie hatte passende Filter dabei.





Wir konnten dann noch die Fotos der Siedlung Hohnerkamp nachholen, die ich letztes Mal versäumt hatte. Ich werde die betreffende Hamburger Erkundung nach vorne holen und diese Zeilen ihr voranstellen.



Siedlung Hohnerkamp
Die Siedlung mit 1530 Wohnungen wurde 1953–1954 nach Plänen von Hans Bernhard Reichow erbaut. Sie ist eingebettet in eine großzügig angelegte Grün- und Gartenanlage.
Als in den 1980er Jahren erheblicher Renovierungsbedarf entstanden war, entschied die Wohnungsbaugesellschaft SAGA, dass ein Abriss und anschließender Neubau rentabler sei. Dies rief erheblichen Bürgerprotest und Hausbesetzungen hervor. Seit 1987 stehen die Fassaden der Gebäude unter Denkmalschutz. Im Jahre 2004 wohnten noch rund 150 Menschen seit den Tagen des Erstbezugs in ihrer Siedlung.
„… erstmals ein kompromisslos nach Südwesten orientierter Wohnungsbau, erstmals eine konsequente Trennung des Fuß- und Radverkehrs vom Autoverkehr und schließlich (fast) zum ersten Mal der vom sozialen Engagement zeugende Versuch zur sozialen Mischung durch die Kombination unterschiedlicher Bautypen, wie zweigeschossige Reihenhäuser, dreigeschossige Mietwohnungszeilen und sechsgeschossige ‚Punkthäuser‘ in vielfältiger Gruppierung.
Seine unverwechselbare Gestalt erlangte der Hohnerkamp durch die besondere Handschrift seines Architekten, Hans Bernhard Reichow, mit seinen Vorstellungen von einer ‚organischen‘ Stadtbaukunst, die alle rational hergeleitete Rechtwinkligkeit entschieden ablehnte und uns so ein faszinierendes Beispiel des fließenden und geschwungenen Raumes hinterlassen hat.“
 aus: Wikipedia











im weiteren Verlauf der Tour: zauberhafte Kleingärten in Wandsbek-Gartenstadt



diese Stockrose ist aus einem Garten "ausgebüxt"

Am Museum für Arbeit in Barmbek beendeten wir dann unsere „Arbeit“ und gönnten uns ein Mittagessen im Restaurant T.R.U.D.E. – benannt nach dem riesigen Schildvortriebsbohrerkopf, der den Elbtunnel gegraben hat und jetzt auf dem Vorplatz des Museums steht (Trude steht für: ..tief runter unter die Elbe“).





7. Juni 2018
Osterbek – Grootmoor – Ohlsdorf

17 km

Eine Eloge auf Hamburg!
Das muss jetzt einfach mal gesagt sein:
Wie man in Hamburg auf grünen Parkwegen – ohne Autoverkehr – von den zentralen Stadtteilen in die peripheren und noch weiter ins Umland kommen kann, ist schon großartig. Diese grünen, motorverkehrsfreien Adern – meist an Flüsschen und Bächen – sind eine Sensation!
Ich weiß nicht, welche Städte da noch mithalten können; auf jeden Fall geben sie den Hamburgern und Hamburgbesuchern vielfältige schöne Gelegenheiten zu naturnahen  Radausflügen.

Heute habe ich eine weitere Erkundung gestartet:
dieses Mal hatte ich abseits der schon bekannten Radrouten die Osterbek gewählt und überlegt, wie man im Quellgebiet anschließen kann. Da bot sich das Grootmoor im Stadtteil Wellingsbüttel an. Und vom Grootmoor ist man ganz schnell am riesigen Parkfriedhof Ohlsdorf; dort ist auch an den Außenrändern ein schöner, naturnaher, gut zu fahrender Weg, der dann zur U- und S-Bahn Station Ohlsdorf führt. Diese relativ kurze Tour kann man gut kombinieren mit anderen Touren.
Es macht mich sehr zufrieden, wenn ich eine Tour auf der Karte entworfen habe und sie dann in der Wirklichkeit einlöst, was ich mir davon versprochen habe.
Und sie passt natürlich gut zum geplanten Buch „Radtouren am Wasser – Hamburg“ .

Bericht
Ich steige also heute morgen kurz nach 9 Uhr in die U-Bahn, um in Barmbek wieder auszusteigen und die Tour zu beginnen. Dort in Barmbek ist die Osterbek schon kanalisiert. Neulich auf der Seebektour war ich schon mal hier und bin den ersten Teil auch an der Osterbek entlang gefahren.

Ich komme an einer Stichstraße vorbei, die Alter Löschplatz heißt. Das weist auf die industrielle Vergangenheit der kanalisierten Zuflüsse der Alster hin. Jetzt kann man hier moderne Wohnarchitektur in attraktiver Wasserlage betrachten.




Kurz hinter der Krausestraße ist die Osterbek dann wieder ursprünglich – mehr ein Bach als ein Flüsschen. Sie wird begleitet von Parks und Kleingärten, die mir angenehme Wege bieten. 


roter Pfeil: Nordschleswiger Straße / oranger Pfeil: hier den Kleingartenweg erwischen / Lesserstraße: Vorsicht, viel Verkehr!



Gerade die Kleingärten sind in dieser Jahreszeit blühende, augenerfrischende Oasen. Hatte die Schrebergartenbewegung früher eher ein piefiges Image, so hat sich das heutzutage doch sehr gewandelt. Jedenfalls als Ausflügler die Kleingärten zu durchzufahren ist reine Freude. Und Hamburg hat sehr viele davon!

 hinter der Brücke rechts geht es an der Osterbek weiter; über die Bogenbrücke geht ein bequemer Parcour zur Seebek

der Blick von der Bogenbrücke

im weiteren Verlauf darf man diese etwas versteckte Unterführung nach links nicht verpassen

Hinter einem Regenrückhaltebecken komme ich bald zur Straße Barmwisch und fahre etwas nördlich, um dann hinter der Bengelsdorferstraße wieder in einen Grünstreifen einzubiegen, der die Osterbek begleitet.
Im dichten Randgrün kann man die Renaturierungsmaßnahmen sehen, die dem Bach wieder mehr Spielraum geben.
Und bald weitet sich die Osterbek wieder auf zu einem Teich nahe der Straße Am Luisenhof.

Jenseits dieser Straße sind Bauzäune und eine Hinweistafel zu weiteren  Renaturierungsmaßnahmen. 


Der Weg bleibt schön. Nahe dem Tegelweg dann überraschenderweise ein Pferdehof mit entsprechenden Koppeln und sogar landwirtschaftlich genutzte Flächen.

Pferdehof nahe dem Tegelweg
Statt die Straße Neusurenland zu nutzen fahre ich links der Osterbek auf einem Trampelpfad: inzwischen sehr zugewachsen! An der Straße Swartenhorst ist dann aber Schluss: die Osterbek ist nur noch ein kleiner Rinnsal zwischen zwei Grundstücken und ich muss nach links abdrehen.
Jenseits des Petzolddamms wird es aber wieder nett: ich durchfahre ein kleines Waldstück, das mich zur Straße Am Stühm-Süd bringt – eine Straße, die fast parkartig von einem sehr breiten Grünstreifen begleitet wird. Am Rande Reihenhäuser der 1. Generation in parkartigem Gelände, eine Art Gartenstadt fast in englischer Anmutung.



In dieser Jahreszeit und bei dem heutigen Licht eine Freude.
Bald nach der Straße Lüttmoor schwenke ich nach rechts in weitere Grüngebiete. Ich sehe schon Möglichkeiten für weitere Touren  auf grünen Wegen Richtung Osten, die erkundet werden wollen.
Ich halte mich aber an meinen Plan und drehe ab auf Wanderwegen zum Grootmoor – ein Weiher mit sumpfigen Ufern.

am Grootmoor



ein interessanter Spielplatz macht diese kurze Tour auch mit Kindern lohnend
Nach der Überquerung einer der Hauptverkehrsachsen nach Hamburgers Norden, der Bramfelder Chaussee, führen mich grüne Wege zum Nordrand des Ohlsdorfer Friedhofs. Auch hier ein schöner, bequemer Weg .

bequeme Parkwege auf der Nordseite des Ohlsdorfer Friedhofs
 
Am Ende (Kleine Horst) überquere ich die Wellingsbüttler Landstraße und fahre noch ein kleines Stück – sozusagen als Bonbon – an der Alster, bis ich mich auf der Höhe der Schleuse der S- und U-Bahn Station Ohlsdorf zuwende.  

Tretbootverleih am Ratsmühlendamm

  in diesen Biergarten könnte man einkehren

nach der Unterquerung der Ratsmühlenbrücke hat man diese Aussicht auf die Alster
 
Nach 2 ½  Stunden bin ich wieder zuhause und hatte eine schöne Vormittagsaktivität und eine neue Erkundung.


....und hier gehts zum Track! 

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