Landungsbrücken
– Wedel
23 km
Kann die Wiederholung eines Geschenks langweilig sein?
Wenn es eine Radtour ist: nein! Kranich bekam von
mir das gleiche Geschenk wie im letzten Jahr: eine Radtour mit einem
Essen. Oder war es ein Essen mit einer Radtour?
Ich jedenfalls kann von beidem nicht genug bekommen und
Kranich freute sich auch schon sehr darauf. Er hatte Auswahl und wählte
Landungsbrücken –Wedel.
Perfekt, denn auch heute war noch Ostwind, der uns auf den
Parkwegen der Elbe entlang schob.
Diese nicht so lange Tour starten wir um 11 Uhr an den
Landungsbrücken. Kranich hat es sich schon vorher auf den Pontons gemütlich gemacht
und genießt die Hafenszenerie und das Gewusel an den Landungsbrücken von der
Aussichtsplattform aus.
Der Weg führt über die breite Promenade gen Große Elbstraße,
wo wir gleich am Beginn rechts den autofreien Marktplatz hochfahren und dann
links in die Carsten-Rehder-Straße abbiegen. Die bringt uns zum Einstieg in den
Elbhöhenweg, der uns bis nach Övelgönne führt.
der Einstieg in den Elbhöhenweg
Wir folgen dem weitgehend asphaltierten Weg, müssen nur einmal rechts in die Sägemühlenstraße abbiegen und an der Palmaille dann gleich wieder links in den Elbhöhenweg: so können wir alle Treppen vermeiden.
Zum Schluss geht es über eine Rampe zurück an die
Wasserseite. Ich habe ja schon neulich davon geschwärmt, als ich von Stade kam (Post vom 19.4., Hamburger Erkundungen 22a).
Kranich ist sehr angetan, denn diese Panoramastrecke kennt
er noch nicht.
nur eine der berückenden Aussischten
von diesem Panoramaweg könnte man Dutzende Fotos posten....
zum Vergrößern: anklicken
Dann geht es ja den schon bekannten Weg über Teufelsbrück bis nach Blankenese; ein Weg so schön, dass man ihn immer wieder fahren kann. Einige Fotos sind auf dem Post vom 19.4. dieses Jahres zu sehen.
Eigentlich sollte es in Teufelsbrück im Café Engel das
Mittagsmenü geben; da wir die Tour aber von Ost nach West fahren, ist es noch
zu früh und wir nehmen am Imbiss, der sich auf dem Ponton unter dem Café befindet, nur ein zünftiges norddeutsches zweites
Radlerfrühstück ein.
Das ist auch dringend nötig, denn das "Muss" auf Touren mit Kranich - das Hamburger Franzbrötchen - ist dieses Mal nicht im Gepäck: ein unverzeihlicher Fehler!
Das ist auch dringend nötig, denn das "Muss" auf Touren mit Kranich - das Hamburger Franzbrötchen - ist dieses Mal nicht im Gepäck: ein unverzeihlicher Fehler!
Brötchen mit Bismarkhering und eine Mug Kaffee: norddeutscher geht es nicht!
Über Blankenese hinaus geht es ja weiter unterhalb des
Hochufers der Elbe. Die Vegetation wird ein bisschen wilder, die Villen immer luxuriöser.
Man fragt sich – zumal bei diesem Wetter – ob man noch in Hamburg ist oder
schon an der Riviera....
Blankenese oder schon Côte d´Azur?
Auch diesen Teil kennt Kranich noch nicht. Ich bin froh, ihm
etwas Neues bieten zu können.
Später passieren wir einen der wenigen Campingplätze Hamburgs
in Wittenberge – eine „location für ein micro adventure“ : so heißt es jetzt im
Neusprech, wenn man mal einen Tag und eine Nacht in naturnaher Umgebung außerhalb
der eigenen vier Wände verbringen will.
Hier ist auch ein Anleger und ein schöner Strand.
der Anleger in Wittenberge
Hamburg oder schon Karibik?
Am Kraftwerk in Wedel ist Schluss mit der flussnahen Führung
des Radweges. Um das ganze Areal herum muss man einen großen Bogen machen; man
trifft auf eine Treppe, die aber für die Fahrräder eine seitliche Rampe hat.
Und dann wird es noch einmal sehr schön:
auch Wedel hat einen angelegten Elbhöhenweg mit wunderbaren
Aussichten, dessen Ränder von Gärtnern naturnah gepflegt werden.
der Elbhöhenweg in Wedel: ein Muss!
dieser Radreisende aus dem Osten Europas preist uns die Meinungsfreiheit in Deutschland
Diesen Weg
würde ich mir nicht entgehen lassen, so schön ist er! Leider steht ein Schild
mit durchgestrichenem Rad am Anfang.
Ich mache das dann so, dass ich – wenn ich auf Fußgänger
treffe – verlangsame und nur einen Fuß auf einer Pedeale und mit dem anderen Fuß stoße ich mich vom Boden ab: ich rollere; notfalls steige ich auch ganz
ab. Und am Ende – das muss hier erwähnt sein – ist eine Treppe - abwärts
natürlich leicht zu bewältigen. Aber ich nähme sie auch in Kauf, wenn ich die
Tour umgekehrt fahren würde.
Dann kommen wir also unten an der Wasserkante an und kehren
im Schulauer Fährhaus ein – ein traditionelles, aber nettes Restaurant mit
großer Terrasse und Aussicht auf die Elbe.
Wer es nicht weiß: hier ist auch die
Schiffsbegrüßungsanlage. Jedes ein- und ausfahrende Schiff wird per
Lautsprecher auf Deutsch und in der entsprechenden Heimatsprache des Landes
begrüßt. Danach wird die Nationalhymne des Landes gespielt. Weiterhin kommen
Informationen über das jeweilige Schiff über Lautsprecher.
Das ist schon sehr nett und mal was anderes...
Der Radreiseblog soll ja kein foodblog werden, aber ausnahmsweise mal
eine etwas ausführlichere Menükritik an dieser Stelle:
Zum Essen wählen wir das Menü. Alles ist „comme il faut“ und
farbenfroh, aber dann doch irgendwie langweilig. Der Rotbarsch ist perfekt
gegart aber lasch, das Erbsenpüree schmeckt gut, aber der (kleingehäckselte) sautierte Spargel
schmeckt nach nichts und fällt massemäßig auch nicht auf. Witzig ist natürlich das
Erdbeer-Rhabarberpüree, das endlich etwas Kontrast und Deutlichkeit hereinbringt, während der modische weiße Schaum nur Deco ist und geschmacklich überhaupt nichts beiträgt.
Vorher gab es ein Krabbencocktail mit hübschen, bunten
Mayonnaisen – u.a Bärlauchmayonnaise, die aber nicht nach Bärlauch schmeckte: alles
hübsch, aber irgendwie lasch.
Als Nachtisch ein Arrangement, das sich nicht verband. Was
nützt ein Tupfer Waldmeistergel, wenn er sich nicht mit den anderen Zutaten zu
einem Geschmackserlebnis verbindet und alle Teile nicht ein angenehmes
„mouthfeeling“ hervorrufen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen