Montag, 21. Mai 2018

Hamburger Erkundungen (32)


Wedel – Glückstadt
50 km

Pfingstmontag, bestes Wetter und dienstfrei: was macht man da? Klaro, der Radreiseblogger fährt Rad.
Natürlich ist er nicht der Einzige, der auf diese Idee kommt.
Deswegen ist ein früher Start immer gut!
Auf dem Programm stand heute die Strecke von Wedel nach Glückstadt, die noch in ihrer Gänze für das Buch erkundet werden musste. Normalerweise würde ich die Strecke von West nach Ost fahren und auch beschreiben; aber heute war so eine eindeutige Ostwindlage mit gar nicht so schwachen Windstärken, dass es sich empfahl, die Strecke umgekehrt zu befahren. Und das war gut so!

Wir sind also schon um 9.45 Uhr in Wedel am Start. Die Luft ist frisch, die Sonne wärmt aber schon. Noch sind nicht viele Ausflügler unterwegs.
Auf versteckten Wegen erreichen wir die Deichlinie zur Elbe. 

die Wedeler Au kurz vor der Mündung

Es ist ein bisschen Geschmackssache, ob man hinter oder vor dem Deich fährt. Wir lieben es wegen der Aussicht auf die Elbe, vor dem Deich zu fahren, auch wenn der gepflasterte Weg etwas holperig ist. Man kann jederzeit den Parcour wechseln, indem man einmal über den Deich schiebt. Die Sicht auf die Wiesen im Binnenland ist auch sehr schön.

der gepflasterte Weg vor dem Deich

Der Ostwind schiebt uns mächtig an – es fühlt sich an, als würden wir E-Bike fahren.
Wunderbar die Auen der Elbe und die mächtige Flusslandschaft. Schweigend ziehen in der Ferne riesige Containerschiffe vorbei. Auf dem Weg und den Wiesen unzählige Schafe, die ungewohnt gelassen mit den schnell dahin brausenden Radfahrern umgehen.

Später – bei Haseldorf – zieht sich die Deichlinie mehr ins Binnenland zurück und gibt Raum für idyllische Auenlandschaften mit sandigen Strandabschnitten. Ab und zu queren uns Spaziergänger mit Picknickkörben auf dem Weg zum Strand.

der kleine Hafen bei Haseldorf
 
norddeutsches Radlerfrühstück: Matjesbrötchen und Apelschorle

Dieses Jahr ist der Elberadweg zwischen dem Pinnausperrwerk und dem Krückausperrwerk wegen Deichbauarbeiten gesperrt. Deswegen gibt es eine Umleitung durch das Landesinnere – das ist ein wunderbarer Kontrast zur bisher gefahrenen Strecke. 





auf der Brücke über die Pinnau bei Neuendeich

Wir kommen auch wieder am Melkhus vorbei, das ich neulich bei der Tour „Rund um Elmshorn“ kennengelernt habe. Heute ist meine kleine Schlemmerei Mango Lassi und Vanillecreme mit Rhabarberkompott.



Das Krückausperrwerk ist offen; aber ich hatte ja versprochen, die Kronsnestfähre noch einmal zu benutzen, die nur an den Wochenenden (ab 1. Mai) und Feiertagen betrieben wird. Deswegen schwenken wir zu einem weiteren Umweg in das Landesinnere.



Die Fähre Kronsnest wird nach altem Brauch mit einem Holzkahn mit nur einem Ruderblatt gewriggt: spannend! Man schaue auf die Bilder!



            




Auf der anderen Seite angekommen, schwenken wir zurück zur Küstenlinie.
Auf dem Deich mit wunderbarem Fernblick ist dann Zeit für die mitgenommene Verpflegung und  - ja, natürlich – dem Hamburger Franzbrötchen, unverzichtbarer Bestandteil jeder Radtour.





Kurz vor Kolmar ist der Radweg vor dem Deich asphaltiert: jetzt rollt es sich noch besser. An Kolmars kleinem Hafen steppt der Bär: zig Motorräder parken hier. Die Fahrer lassen sich zu einem Schwatz und einem Bier an den Ständen nieder. Wir denken nur: schnell weg hier. Den Kaffee nehmen wir lieber in Glückstadt, das jetzt nur noch 12 km entfernt ist.
Schön ist, dass der Radweg auf den letzten 10 km direkt an der Wasserlinie liegt, nur vom Wasser getrennt durch schmale Strandabschnitte.

der wassernahe Teil des Radweges

Stress? Was ist das?

Glückstadt kündigt sich schon von weitem durch in den Himmel ragende Kräne an.
Wir fahren zum Ende des Hafenbeckens und gönnen uns ein Weizenbier (nein, nein: alkoholfrei!) für den Durst und Kaffee zum Wachmachen nach dem wilden Ritt.



Glückstadt


 Ein Blick auf unser Smartphone zeigt uns, dass wir mit Leichtigkeit den Zug um 14.09 Uhr erreichen können. Das passt uns gut; dafür opfern wir auch die Besichtigung des inneren Bereiches dieses kleinen, ehemaligen Festungsstädtchens.

Mit der Nordbahn geht es zurück nach Hamburg Dammtor: gegen 15 Uhr sind wir wieder zuhause und hatten einen wundervollen Ausflug!

viel Platz für die Räder in der Nordbahn - auch dank der Uhrzeit


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