Samstag, 3. September 2016

Dinkelsbühl - Nördlingen 44 km

Heute gibt es nur eine Kurzetappe; aber die ist - wie ich später merke - alles andere als ein Zuckerschlecken! Habe ich gestern bei 400 Höhenmetern noch gesagt: "das war´s", so muss ich jetzt sagen: "reingefallen!!"
Aber der Reihe nach:
Morgens um 8 Uhr steht mein bestelltes Frühstück auf der Terrasse des Campingplatzrestaurants. Vorher hatte ich mich mit dem Fön im Waschhaus abgemüht, die nassen Sachen wieder trocken zu kriegen.
Das ist der Nachteil einer späten Ankunft: das Handtuch, die Badehose und die kleine Wäsche werden nicht mehr trocken, weil die Sonne zu schnell hinter den Bäumen verschwindet.




Es ist gegen 9Uhr schon 21 Grad warm. Die Besichtigung von Dinkelsbühl steht auf dem Progamm.












Danach geht es entlang der Wörnitz geradezu in einem Flow abwärts; aber nur kurze Zeit!
Ich hätte es wissen müssen: auf der Karte sind mehrere dunkelgrüne Gebiete(Wald) zu durchqueren, unterbrochen von hellgrünen Gebieten (Felder). Das heißt übersetzt:
die Wälder sind auf Hügelkuppen, die Felder geschützt in Talsenken: also Auf und Ab! Im Wald sind die Wege nicht nivelliert(heißt steil!) und voll mit Löchern und Sand und Splitt. Vorsichtiges Fahren ist angesagt. Schnelles Vorankommen ist dabei nicht zu erhoffen...
Für Freunde des gepflegten Asphalts ist diese Etappe nichts.
Ich werde zuhaus einmal prüfen, ob man nicht - wenn man der Wörnitz folgt - einen angenehmeren, wenn auch wesentlich längeren Parcour hat. Es geht; ist 14 km länger

Die vielen steilen, waldigen Hügel hängen mit der Ebene bzw dem Krater "Nördlinger Ries" zusammen. Entstanden bei einem prähistorischen Meteoriteneinschlag sind im Moment des Aufpralls die Ränder aufgetürmt und zerbrochen. Voilà, das sind die Gründe für meine vielen ups and downs.....








In dem zurückliegenden Dorf wäre eine schöne Pause angebracht gewesen - wenn denn die beiden Gasthäuser vormittags geöffnet hätten!

Nein! Das ist nicht das Buswartehäuschen!


In Rühlingstetten erreiche ich sogar 520 Höhenmeter. Wobei nicht die maximale Höhe interessant ist, sondern die echt gefahrenen Höhenmeter und die Neigung; die sind beim "Theoriestudium" an der Karte schwer auszumachen. 
(Ich muss mal in die Tiefen meines Computerprogramms steigen: irgendwo gibt es da noch die Funktion "graphische Darstellung". Aber beim Fahren hilft einem das auch nicht).


Aber wie es so ist: irgendwann ist das auch zuende. In Maihingen beim Kloster habe ich den "Kraterrand" überwunden und bin im flachen Ries. 
Ich habe die besondere Geologie dieser Gegend im wahrsten Sinne "erfahren".
Und hier ist endlich auch eine Gelegenheit zu einer Pause bei tkm 31.

Auf dem nachstehenden Panoramafoto kann man ganz gut die Kraterstruktur erkennen: der waldige Horizont ist der höherstehende Kraterrand!




Ankunft Nördlingen: 14.30 Uhr, Hotel Jufa (bessere Jugenherberge)

Die Altstadt von Nördlingen ist komplett von einer Stadtmauer eingefasst, die auch begehbar ist. Sie umfasst ein ziemlich großes Areal. 








Nördlingen ist kein Museum: hier wird gelebt und gearbeitet.
Jetzt - wo die Tagesbesucher wieder fort sind - ist es ruhig in der Stadt.
Die Besteigung des überaus hohen Kirchturms habe ich verpasst: als ich bei meinem Rundgang dort vorbeikomme, ist schon "zug'schperrt".





Der Himmel hat sich bezogen, aber es ist noch angenehm warm. Für morgen am Nachmittag sind Gewitter angesagt. Ich werde früh losfahren ( nach Donauwörth; ob ich Zelten werde, sehen wir dann).
Bis jetzt habe ich Glück: der komplete Regentag am Montag ist wieder abgesagt. Naja, schaun mer ma'.

Es gibt ja Leser, die warten nur darauf, dass ich Essensfotos poste; bisher war ich ja ein bisschen sparsam damit; es gab auch noch keine Sensationen.
Aber jetzt:
Auf Empfehlung von Radelfreund Ulli sitze ich heute in einem etwas besseren Restaurant abseits der Touristenpfade - im Restaurant RIESling - und lasse mich von Überraschungsmenü überraschen
Fotos folgen gleich.




Gruß aus der Küche: confierter Schweinebauch an Kartoffelsalat

Rindertartar und "Zubehör"

Tomatenessenz: total lecker!

Sorbet: Mandarine

leckeres Lammfilet mit Pfifferlingen, sehr gut gegart; die Spaghetti dazu waren etwas hilflos.... 
Dazu ein Glas Tempranillo

Das üblich Dreierlei auf dem Nachtischteller; nichtsdestotrotz oberlecker:
Crème brulèe - Mousse au chocolat mit Knusperauflage - Panna cotta mit Pfirsichen(?)
Sehr gut!
 
Dabei fällt mir ein, dass ich noch den Kommentar zu den beiden Frankenweinen (Tauberschwarz und Riesling aus der Region) schuldig bin.
Kurz und knapp: es werden nicht meine Lieblingsweine....


3 Kommentare:

  1. Nach dieser Etappe "Auf und ab" ein wohlverdientes Menü zum Abend. Das hat mir als Betrachter ebenfalls sehr geschmeckt.
    Kranich

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  2. Das waren zwei Hauptgerichte! Warum kein Foto der weiblichen Begleitung?
    Eine schöne Tour, mit tollen Fotos aus Orten, die ich sonst eher nicht gesehen hätte.

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    1. Hä? Begleitung? Zwei Hauptgerichte? Sieht hier jemand doppelt?

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