Allerdings mit Winzerhofromantik, wie ich sie aus Österreich kenne, hat das nichts mehr zu tun. Gegenüber der Weinverkauf und hier halt eine Ferienpension.
Vorbeifahrende Radfahrer als Gäste sind hier der Regelfall.
Die gestresste Dame von gestern - offensichtlich die Ehefrau des Winzers - macht an den Frühstückstischen Konversation. Das ist sehr ehrenwert, obwohl das nicht ihre stärkste Disziplin zu sein scheint.
Um 8.15 Uhr verlasse ich das gastliche Haus bei 13 Grad Frische.
Die Landschaft ist wunderschön. Dunst liegt über den Wiesen. Es wird wieder ein schöner Tag werden, obwohl die zerrissenen Wolken am Himmel auf eine mögliche Wetteränderung hinweisen.
Ab Creglingen geht der Weg immer an der westlichen Talkante entlang mit vielen ups and downs. Landschaftlich kaum zu übertreffen, aber dann doch sehr anstrengend. Ich weiß nicht, wie ich 1993 diesen Abschnitt mit den Kindern im Hänger geschafft habe; vermutlich sind wir diesen Teil der Strecke auf der Straße gefahren.
Um 10.15Uhr bei tkm 27 fahre ich an Rothenburg vorbei.
Vorbei?
Richtig, vorbei!
Vorbei?
Richtig, vorbei!
Ein Radreisender, der seine Tour in Rothenburg begonnen hatte und zu diesem Zweck mit der Bahn angereist war, erzählte mir, dass er der einzige Europäer im Waggon war, alle anderen waren Asiaten.
It´s crowded in Rothenburg!
It´s crowded in Rothenburg!
Ich hatte ähnliches auch schon gehört. Ich erspare mir die Fülle in Rothenburg.
Mit Dinkelsbühl und Nördlingen stehen ja andere, weniger touristische Städtchen auf meinem Radtourprogramm.
Mit Dinkelsbühl und Nördlingen stehen ja andere, weniger touristische Städtchen auf meinem Radtourprogramm.
21.00 Uhr
Ich habe jetzt W-Lan, muss mich aber sehr konzentrieren, weil ich mit dem holländischen Ehepaar hier am Tisch des Campingplatzrestaurants schon die eine und andere Maß geleert habe.
Also so ging es weiter:
Hinter Rothenburg wurde das Tal immer schmaler; zuletzt waren da nur noch die Tauber und mein Weg.
Und dann war ich plötzlich auf der Hochebene (380 Höhenmeter).
Da ging es nach einigen Kilometern wieder auf einen Weg, der alte Bahntrasse hieß. Wunderbar! 10 km geht es so angenehm durch die Landschaft. Die Luftoberheit haben Falken und Milane.
Als die Trasse ein vorläufiges Ende hat, taucht eine Bauernhofwirtschaft auf: genau richtig bei tkm 40!
Im folgenden kommen immer mal wieder Teilabschnitte dieser Trasse: wunderbar.
Ich bin jetzt auf 400 Höhenmeter: das wars.
In Feuchtwangen suche und finde ich das Café der Chocolatier-Weltmeisterin: leider machen die gerade Urlaub. Naja, dafür gibt es in einer Eisdiele einen Erdbeerbecher und einen doppelten Espresso.
Ich bin jetzt bei tkm 68 und ein bisschen müde.
Aber ich will noch zum Camping, der in Dinkelsbühl ist. Ich quäle mich also ein bisschen.
Der Campingplatz ist ein riesiger Betrieb mit hunderten Campern in Wohnwagen.
Doof? Nein!
Denn unten am Weiher ist ein sehr großes Zelterareal, die Frau an der Rezeption ist so was von empathisch, alles ist sehr gut organisiert!
Sie rät mir, erst das Zelt aufzubauen, dann in den Weiher zu springen und dann zu duschen. Und so mache ich es auch!

Ein sehr runder und abwechslungsreicher Tourtag. Respektvolle 81 Tages-km!
AntwortenLöschenKompliment.
Gruß Kranich