Nach dem Frühstück im Speisesaal breche ich um 8.15 Uhr auf. Ich will mich ein wenig sputen, um nicht in den Nachmittagsregen zu kommen.
Noch einmal kurve ich durch die sonntäglich ruhige Altstadt und verlasse Nördlingen Richtung Südost.
Heute geht es meist auf kleinen Nebenstraßen oder einem sehr breiten, straßenbegleitenden Radweg. Ich habe die Straße fast für mich allein!
Mit neu erwachtem geologischen Interesse, aber auch radfahrerlichem Respekt betrachte ich die bewaldeten Kraterrandberge und frage mich, ob ich die Karte richtig interpretiert habe.
Aber ich habe Glück: die Route läuft parallel zum Kraterrand und führt mich zur Wörnitz, die freundlicherweise für mich einen Durchbruch durch die Berge gegraben hat.
Und das ist auch gut so, denn ich habe heute einen ausgesprochen lahmen Tag. Bei einer mehr als einwöchigen Radtour wäre spätestens heute ein Ruhetag fällig geworden!
Bei Harburg (tkm 24) gibt es eine schöne Pause.
Später hinter Harburg - den Kraterrand habe ich hinter mir und es geht abwärts...
....Richtung Donauwörth - benutzt die Route wieder eine alte Eisenbahntrasse.
Bei tkm 39 bin ich an der Donau in Donauwörth.
Hier fallen erste, vereinzelte Tropfen und gemahnen mich, weiterzufahren. Die Donau wird überquert und das Terrain verändert sich: es wird bretteben.
Ich glaube, es heißt Lechfeld.
Von Norden jagen mich dunkle Wolken
Bei der Vorbereitung der Reise hatte ich in Donauwörth einen Campingplatz gesucht; da hatte ich aber nichts gefunden außer diesem hier in Eggelstetten.
Ankunft: 13 Uhr
Der liegt mitten in der Pampa an einem kleinen See, in der Nähe eine Autobahnabfahrt. Ich habe mir also wenig erwartet; eher viel Wohnmobil- und Wohnwagendurchreiseverkehr.
Aber ich wurde angenehm überrascht:
Der kleine See, indem ich gleich ein erfrischendes Bad nehme, hat an einem Rand neugebaute, stylische Hütten, ein völlig neues Waschhaus und einen Aufenthaltsraum, der signalisiert: wir freuen uns auf Dich als Gast. Dazu eine Zelterwiese, die - oh welch ein Glück!! - zwei wenn auch wackelige Unterstände bietet. Wenn jetzt beim angekündigten Gewitter ein Starkregen kommen sollte, bin ich halbwegs geschützt!
Wunderbar!
Und dann: der Platzwart ist sehr nett und erzählt mir, dass der Campingplatz so eine Art Hobby von ihm sei; er hätte ein Baugeschäft.
Ich sitze also gerade im Aufenthaltsraum und nutze das kostenfreie W-Lan!
Jetzt habe ich viel Zeit.
Glück habe ich auch insofern, dass es hier einen Golfplatz gibt, sodass sich daneben ein italienisches Restaurant rentiert. Also: auch zu Essen gibt es hier mitten in der Pampa!
Nur mit dem Frühstück morgen früh wird es schwierig werden.
Morgen die Abschlussetappe nach Augsburg geht am kanalisierten Lech entlang - quasi auf einem Treidelpfad - und ist entsprechend bretteben.
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