Mittwoch, 29. Mai 2024

Mit dem Birdy und Zug nach London

In aller Frühe bin ich heute gestartet und wg Regen mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof gefahren. Die Wagenstandsanzeige gibt es jetzt nur noch digital an der Anzeigentafel. Das heißt, dass man erst einmal abwarten muss, bis der vorherige Zug den Bahnhof verlassen hat. Beim chronisch überlasteten Hamburger Hauptbahnhof hat man also nur wenig Zeit, seine Einstiegsposition zu finden. Mit dem geklappten Birdy und zwei Radgepäcktaschen über den Schultern eine knifflige Aufgabe. So früh morgens ist das zu bewältigen, tagsüber jedoch eine Zumutung. Und: Schildern fordern die Reisenden auf, sich auf dem ganzen Bahnsteig zu verteilen. Ja, wohin denn? Dann ist ja noch mehr Chaos auf dem Bahnsteig bei Ankündigung des Zuges…. 



Ich habe den Schweizer EC nach Köln gewählt: den fahre ich gern: nicht mehr ganz neue Wagen, aber gut gefedert und viel Platz. Jeder Wagon  hat zwei Fahrradhängestellplätze.
Und dann der Speisewagen: etwas altmodisch mit den Spiegeln und dem vielen Chrom, aber viel Platz, aufgelockerte Bestuhlung, weiße Tischdecken, große Panoramascheiben. Und dann der Duft: der Kaffee war hier schon immer sehr gut! 
Hier in das regennasse norddeutsche Flachland zu blicken und die wohltuende Wirkung des Kaffees abzuwarten, ist ein Genuss!




Dann: unmittelbar nach der Überquerung des Mittellandkanals begrüßen uns die ersten, wolkenverhangenen Ausläufer des deutschen Mittelgebirges: schön!
 
Wer keine Lust hat, meine doch recht ausführliche Bahngeschichten zu lesen, sollte die folgenden Zeilen überspringen!

In Köln mit Verspätung angekommen: gut dass ich eine Stunde Umstiegszeit eingeplant hatte.Wechsel von Gleis 4 auf Gleis 6, die Bahnsteigsbeamtin zeigt mir dann, dass die Wagenreihung in der renovierten App angezeigt wird (prima für digital Vernetzte!), ich gehe in Position und entspanne mich und kann in Ruhe die Einfahrt des Zuges abwarten.




ABER SO KOMMT ES NICHT!
Kurz vorher wird ein Ersatzzug auf Gleis 5 angekündigt.
Also mit dem Gepäck Treppe runter und Treppe wieder rauf, laufen zum Ende Bahnsteigs, der Lautsprecheransage vertrauen, weil die Anzeige was anderes zeigt, der Zug hat erst einmal keine Wagennummern geschweige eine Sitzplatzreservierungsanzeige. Ich habe mir gemerkt, dass mein Wagon der zweite hinter dem Speisewagen ist: Treffer!
Dann natürlich die endlose Karawane der Reisenden mit all ihren Koffern, die hektisch vorne in den Zug gestiegen sind und nun den Zug durchkämmen nach ihrem Sitzplatz.

14.24 Uhr
In Brüssel angekommen erst einmal orientieren. Der Zugang zum Eurostar ist wie an einem Flughafen: 
Sicherheitskontrolle: das geklappte Birdy kommt aufs Rollenband, muss aber händisch zur Maschine geschoben werden. Mein Leatherman(Werkzeug) macht Probleme. Tipp des Sicherheitsmannes: mit dem Multitool die Klinge losschrauben und dann den Leatherman ohne Klinge weiter verwenden: hat geklappt. Den Gürtel von meiner Fahrradshorts zu entfernen (unsinnig, weil aus aus Plastik) erwies sich als langwieriges und riskantes Manöver. Danach zweimal Passkontrolle, durch die Einkaufsmeile durchtragen und dann warten auf das Boarding: entspannen! Plötzlich kommt die SMS: der Zug hat 45 Min Verspätung. Macht nichts.
Hauptsache, das passiert nicht auf der Rückreise.

16.13 Uhr
Geplante Abfahrt war 14.52 Uhr
Alle standen jetzt zum Boarding um 16 Uhr an. Nach 12 Min Stehen kam die Ansage, dass es noch weitere 20 Min dauert…..die machen meine Illusion einer charmanten Bahnreise kaputt….
16.52 Uhr
Abfahrt mit zwei Stunden Verspätung. Noch okay für mich und meine 11 km zu radeln. Kommunikation der Eurostargesellschaft: UNGENÜGEND!



Also zwei Stunden später in London: macht nichts, kein Grund, zickig zu werden😡 ! Es ist noch Zeit genug zum vorgebuchten Hotel zu radeln!
Gleich hinter dem Bahnhof nimmt mich der Treidelpfad des Regent‘s Canal auf. Fast ununterbrochen kann ich meine 11 km zum Hotel abradeln. Wunderbar!












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