Mittwoch, 17. Juni 2020

Hamburger Erkundungen (X)




Explorertour
Von Stadersand über Jork nach Finkenwerder

Gestern habe ich – wie bereits angekündigt – wieder eine Tour mit Martin gemacht.
Wenn Martin sich erhofft hatte, dass es eine Schlemmertour wird, musste ich ihn und jetzt auch die Leser enttäuschen. Um die superattraktive Radtour von Stade nach Finkenwerder zur Schlemmertour zu machen, musste ich mich/ mussten wir uns erst einmal kundig machen: wir waren Explorer!

Diese Tour wird – wenn sie fertig ist -  vieles haben, was Hamburg und Umgebung unschlagbar macht:
1.     eine attraktive Wasserfahrt auf dem großen Strom von Hamburg nach Stade
2.     ein Teil des Weges auf dem Radweg zwischen Deich und Strom
3.     Abschnitte durch „Apfelland“, Deutschland größtem geschlossen Obstanbaugebiet
4.     Historische Fachwerkhäuser und Brücken
5.     Relaxen und Schlemmen unter Apfelbäumen....
6.     Die Rückfahrt wiederum mit einer Fähre ins Zentrum Hamburgs
7.     Abkürzungsmöglichkeiten für Radler, denen die Strecke zu lang ist


Der Tag
Gestern war ein wunderbarer, strahlender Tag mit viel Sonne; das machte das Radeln schön, der Wind kam genüsslich von Achtern, aber die Hitze setzte uns doch zu. Ich merkte am Abend, dass ich wesentlich mehr hätte trinken müssen....
Lerneffekt für die nächste Tour!

...auf der Rückfahrt


Die Fährfahrt
Die Rückfahrt mit der Fähre von Finkenwerder habe ich ja schon oft gemacht und ist immer wieder ein Genuss.
Neu für mich war die seit dem letzten Jahr angebotene Tour mit dem kleinen Katamaran von Hamburg Fischmarkt über Wedel nach Stade. Die Tour kostet 15,50 Euro plus 5 Euro fürs Fahrrad und dauert fast zwei Stunden!. Die Kapazitäten an Bord des kleinen Schiffes sind nicht groß: es lohnt sich, vorher online die Fahrkarte sprich Reservierung zu erwerben.
....elblinien.de
Die Fahrt ist ganz großes Kino! Mit den großen Pötten auf dem großen Strom - entlang der spektakulären Uferlinie - wird es einem schwer, den Lokalpatriotismus zu unterdrücken. Aber weil meine Botschaft mit diesem Blog ja ist, Begeisterung zu teilen, Tourwilligen Tipps zu geben und Schwankende zu ermuntern, und natürlich Nichthamburgern die vielen Möglichkeiten aufzuzeigen, die Hamburg bietet, kommen jetzt gleich ganz viele Fotos von der Wasserfahrt. Da muss der geneigte Leser durch!

der Fähranleger Fischmarkt

Blick auf den Hafen am Anleger

wir fahren los



der Riesenfindling "Alter Schwede" vom Wasser aus gesehen









die "Skyline" von Blankenese
 
hinter Wedel braucht der Katamaran keine Rücksicht mehr auf den Wellenschlag zu nehmen und dreht auf!



am Ziel: die Mündung der Schwinge in Stadersand

Die Radtour
Hier galt es sich kundig zu machen, wie es im Hinterland des Elbdeiches aussieht. Da ich nicht die Tour aus meinem Buch 1 zu 1 kopieren will, mussten wir neue Wege auszukundschaften.
Es ist eine schöne und ruhige Sache, auf den Feldwegen durch die unendlichen Apfelplantagen zu fahren. A la long kann es aber auch öde werden; letztlich ist das hier auch – wie Weinbau – eine Monokultur.
Und wir hatten gestern eindeutig zu viele unruhige Feldwege. Und die schnurgeraden Verbindungsstraßen der Straßendörfer sind überhaupt nicht das, was ich suche.
Zuhause am Laptop habe ich die Tour jetzt revidiert - muss sie aber natürlich noch einmal abfahren.
(46km)

einfach Klasse, der Radweg zwischen Strom und Deich!

die Kulinarik heute eher schlicht: Backfisch aus der Imbissgasse am Anleger Lühe



und zum Abschluss der Tour ein schon oft gemachtes Bild: 
das Naturschutzgebiet Alte Süderelbe 

Die Schlemmeradresse
Das Obstparadies Schuback in Jork bietet Picknick oder Grillen unter Apfelbäumen an. Der Garten war allerliebst und ist bei schönem Wetter ganz sicher ein schöner Zielpunkt. Diesen großen Garten kann ich mir als Schlemmeradresse sehr gut vorstellen.
Man muss die Picknickkörbe spätestens drei Tage vorher bestellen: spontan ist also nicht.
Gestern haben wir alles besichtigt; jedoch war an diesem Dienstag „tote Hose“: niemand im Garten! Ich denke, dass dies mehr ein Wochenendevent ist. Und am Wochenende gibt es dort dann auch Kaffee und Kuchen – dann ohne Vorbestellung.
Picknickkörbe Mi-So
....der link zum Obstparadies! 






  Apfelland







die Hogendiekbrücke, eine Replik einer alten holländischen Klappbrücke

...können wir da weiter fahren?




Die Verkürzungsmöglichkeiten
Die Strecke ist nicht gerade kurz und so mancher könnte beim Picknick unter Apfelbäumen träge werden. Bis nach Finkenwerder sind es vom Obstparadies noch 21km.
1. Da bietet die Region am Wochenende und an Feiertagen einen Radwanderbus an, der den müde gewordenen Radwanderer gleich „um die Ecke“ von Jork Marktplatz entweder nach Buxtehude oder nach Finkenwerder fährt.
(18. April bis 4. Oktober Sa/So/ Feiertag.  2020 ist dieser Service leider ausgesetzt!)
....und hier geht es zur Website

2. Eine zweite Möglichkeit wäre zurück zum Anleger der Fähre nach Wedel zu fahren (6km), wo man dann die S-Bahn nach Haus nehmen könnte. 
3. Die dritte Möglichkeit zur Fähre von Cranz oder Neuenfelde nach Blankenese (10km) ist tückisch, weil die Abfahrten manchmal – je nach Tide – ausgesetzt werden. Und außerdem müsste man zur S-Bahn in Blankenese noch einen ziemlich hohen Berg hinauf.
- Ich würde beim nächsten Mal einfach früher aufstehen und eine Abfahrt mit früherer Ankunft in Stader Sand wählen, eine ausgiebige Schlemmer- und Relaxpause auf dem Hof abhalten und dann den sehr schönen zweiten Teil in Angriff nehmen – vorzugsweise zurück zum Elbedeichweg....

Da die Klappbrücke über die Schwinge am Schwingesperrwerk im Moment (wie lange??) außer Betrieb ist, verlängert sich die Tour durch einen kleinen Umweg auf insgesamt 46 km....


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