Samstag, 3. August 2019

Rückreise (2)




10.00
Nach dem Frühstück gehen wir rüber (schräg gegenüber vom Hotel) in die Katakomben der Tiefgarage, um die Fahrräder abzuholen. Die sind richtig gut gesichert in einer gemauerten, versteckten Nische; davor einige Motorräder, die vom übrigen Parkhaus mit einem Rollgitter abgesperrt sind. Der diensthabende Kollege öffnet uns, die Fahrräder sind noch da, und damit ist auch dieses Problem sehr gut gelöst. Wir stecken ihm 20 Euro zu: Nicola meint, dass der Mut zu unkonventionellen Lösungen positiv bestärkt werden muss; und unkonventionell ist es ja schon, wenn plötzlich zwei Radfahrer in so einem auf Motorfahrzeuge konzipierten Etablissement auftauchen....
Ende gut, alles gut!



Jetzt haben wir einen Tag Freizeit bei mildem Wetter in Paris. Unser Bus geht um 21.15 Uhr

Um 13 Uhr gibt es ein (teures) Mittagessen im Jardin de Luxembourg: wunderschön in entspannter Gartenatmosphäre. Am letzten Tag ist man eh dazu geneigt, großzügig zu sein; das Normalleben ist dann ab morgen.




Übrigens feiere ich seit vorgestern 1 Jahr Ruhestand. Ich werde sehr oft gefragt, wie es denn so sei. Ich kann nur sagen: ge.. ähh großartig!

Wir ziehen danach weiter, kaufen noch zwei Radführer in einem Kartenladen im Quartier Latin - in seiner Sortierung ein Pendant zu Götze Land und Karte in Hamburg. Er heißt: Au Vieux Campeur/ Rue de Latran.
Danach fahren wir ins Zielgebiet Paris Bercy. Und da sind wir jetzt, im Liegestuhl am Ufer der Seine. Erst einmal gibt es einen Kaffee. Mal sehen, was danach kommt. 16 Uhr





Nachmeldung: 
es gibt einen Wassermelonensaft mit Zitrone 
und
Saft von Mango-Ingwer-Verveine
und


Ananas-Zitrone-Basilikum



23.57
Nach dem Chillen in den sogenannten Bercy Docks fahren wir rüber zur Gare Routiere, dem Busbahnhof.
Davor liegt ein Park, der sehr gut genutzt wird.
Wir lassen uns gemütlich auf einer Bank nieder und essen noch ein frisch gekauftes Sandwich und lesen.


Wenn man diesen Park als kleines, wenn auch abgeschrabbeltes Paradies bezeichnen darf, dann ist der Busbahnhof die Vorhölle.
Er liegt zwischen Park und Straße in einer Art langem Tunnel, hat ca 60 schräge Parknischen und ist brüllend warm - nicht zuletzt auch von den vielen Busabgasen in diesem fast geschlossenen System (vorn und hinten offen) -, die Fußgängersteige sind sehr schmal, es gibt nur wenige Anzeigetafeln und die Klos sind ganz am anderen Ende und in einem desolaten Zustand. Und ekelig!
Dieser Busbahnhof ist eine Schande!

Und was passiert da drin? Die vielen Fahrgäste stauen sich aufgeregt und adrenalingeladen vor den Anzeigetafeln und warten auf die Bekanntgabe des Bussteigs. Durch diesen Pulk aus Menschen und Gepäck kommt man schwer durch, zumal mit zwei bepackten Fahrrädern. 
Mit nur wenigen, kleinen organisatorischen Maßnahmen könnte man da die Abläufe glätten. Ich hätte da so einige Vorschläge.....aber mich fragt ja keiner....

Am Bus gibt es eine lange Schlange: ein Fahrer scannt die Fahrkarten, der andere verstaut das Gepäck. Einer jungen Norwegerin, die mit einem Einrad durch Europa gefahren ist, wird die Mitnahme des Einrades verweigert trotz Sondergepäckanmeldung. Sie bricht in sehr deutlich hörbares Heulen aus; ein Mitarbeiter der Flixbusagentur muss mit den Busfahrern verhandeln. Währenddessen schwitzen wir. Unsere Gepäcktaschen haben wir in mitgebrachte Säcke getan, weil man offiziell - wie im Flugzeug- nur ein Handgepäck und ein normales Gepäckstück mitführen darf.
Als Letztes werden die Fahrräder von einem der Fahrer auf den Träger geschnallt. Er geht beherzt mit einem Werkzeug zur Sache, um den Lenker zu verdrehen; ich muss einschreiten, dass er mir nicht meinen USB-Anschluss „The Plug“ dabei abreißt. Ich bin der letzte, der - stark schwitzend- in den Bus steigt. Gut, dass wir reservierte Plätze haben....
Was danach kommt, ist Passivität wie im Flugzeug: Sitzen, Lesen, Dösen....

Auf der Autobahn

Ankunft Hamburg ZOB Sonntag, 10 Uhr
Strecke ca 430 km; mit allen Ausflügen und Einkäufen etc ca 600 km gefahren. 
Keine Panne, kein Sturz, keine Knie- oder sonstigen Überlastungsschmerzen, keine Unpässlichkeiten.
Super!

FIN



2 Kommentare:

  1. Willkommen wieder in Hamburg!
    Wieder war es eine sehr schöne und interessante Radreise - dank Blog- mit Dir und Nicola. Bin gerne hier "mitgeflogen".
    Gruß Kranich

    AntwortenLöschen
  2. Danke für die wundervolle Reise.Kann mich Kranich nur anschließen.
    LIEBEN Gruß Peter

    AntwortenLöschen