Morgens hängen die Wolken tief.
Sie ist jeden Morgen da, die Verzagtheit, das inzwischen vertraute Nest zu verlassen. Nun mache ich schon so viele Jahre solche Reisen: die Verzagtheit ist immer da.
Also los: ich muss zuerst nach Moguiro hoch und dann - wie ich weiß - geht es bis Irurtzun abwärts.
Dort gibt es bei tkm 15 Kaffee und einen Pincho; und Entscheidungen über die Route der nächsten Tage...
In Ororbia mache ich für erfrischende Getränke in der gleichen schäbigen Kneipe Pause wie vor drei Jahren.
Die ist jetzt mein bisher südlichster Punkt auf dem Fahrrad: jetzt beginnt Terra Incognita.
Es geht auf und ab, die Sonne sticht, ich sehe großartige, weitflächige Landschaft mit erschreckenden Bergen! Und die Straße schwingt sich auf 500 Höhenmeter, um danach für einen ausgetrockneten Bach wieder abzusinken, um wieder ...
Das übliche Spiel.
Ich mache dann immer einen Deal mit mir: z.B. 200 m fahren, Stehpause, weiterfahren...
Irgendwann kommt die Brücke über den Fluss, dem ich nun folgen kann: wunderbar! Abwärts! Idylle, Einsamkeit, intensiver Kiefern- und Ginsterduft.
Leider muss ich noch einmal 150 Höhenmeter hochklettern, bevor es zur finalen Abfahrt nach Puente de la Reina kommt.
Der Campingplatz liegt auf einem Plateau über dem Ort und ist an eine Pilgerherberge angegliedert: und schon bin ich mitten in Pilgertourismus!
Im Saal, wo auch die Anmeldung ist, wird jeder Ankömmling mit frenetischem Applaus begrüßt.
Ich buche eine Nacht, ein Abendessen (sehr basic)
und ein Frühstück. Beim Essen werde ich neben Dänen platziert und komme gut ins Gespräch.
Die Emplacements haben kleine schattige Hüttchen: gute Idee. Der Camping ist ziemlich leer, die Albergue ist gut besucht: internationales Publikum.
Morgens liegen noch Wolken über den Bergen
Mächtige Felsen
Pause in Irurtzun
Welch ein Wechsel! Ganz andere Landschaft als Frankreich
Nickerchen auf der Bank, im Schatten eines Baumes
Anstrengendes Auf und Ab
Aah! Die Brücke!
Einsamkeit am Fluss
Mein Platz für diese Nacht
Blick vom Zeltplatz; der Ort liegt unten am Fluss
Um 21 Uhr noch 24 Grad: ein lauer Abend!
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