Donnerstag, 13.September 2018/ Tag 46/ Ankunft 16.10 Uhr/🏕
Meine Fähre geht um 10 Uhr. Da nach einer schlechten Nacht meist auch eine gute folgt, war ich schon mit einbrechender Dunkelheit im Zelt und schlief sehr bald ein. Als ich also gegen 7 Uhr wach wurde, hatte ich köstlich und lang geschlafen und viel Zeit fürs Packen: jetzt in neuer Ordnung mit nur 2 Hinterradgepäcktaschen.
Frühstück gabs wie die anderen Tage in der Ferienresidenz. Frühstücke sind in Frankreich in der Regel nicht interessant...
das Morgenlicht: zauberhaft!
Ich habe nach dem Packen viel Zeit, noch am Anleger zu sitzen: ein so schöner Platz!
Abfahrt!
Leser Achim beklagt den Mangel an Gourmet Fotos und vermutet Sparprogramm. Aber das kam so:
Nach einer schlechten Nacht kommt ein spätes Frühstück. Der Mittagshunger kommt dann auch später. In Frankreich jedoch muss man auf die Zeiten achten. Für den letzten Tag auf Aix hatte ich mir das etwas teurere Menü im Paillot vorgenommen: mit dem Meeresteller als Entrée und den Jacobsmuscheln als Hauptgang.
Ich komme also erst um 13 Uhr an: tout complet. (wahrscheinlich kommen hier auch Tagestouristen, die ein Komplettpaket gebucht haben - dann gleich mit Essen im Paillot.) Der Kellner schlägt vor, in einer Stunde wieder zu kommen, also 14 Uhr.
Ich ziehe Leine mit meinem Fahrrad zum Camping und mache es mir gemütlich..... und schlafe ein.
Deswegen tauche ich erst um 14.20 Uhr wieder auf: cuisine fermée!
Was bleibt? Der Imbiss!
So war es gestern, Achim!
Die Fährfahrt zurück nach Fouras (20 Min) ist wieder schön, auch wenn es ein Abschied bedeutet.
Ich entscheide mich, die Halbinsel auf der Südseite zurückzufahren: geringfügig länger, aber sehr lohnend.
Außerdem habe ich noch einmal Gelegenheit, durch die Fußgängerzone von Fouras zu schlendern ( und Magnesium zu kaufen: in der Apotheke sehr teuer!)
Wegen der Mündung der Charente muss man etwas ins Landesinnere einschwenken. Da ist ein sehr schöner Weg am Fluss entlang, den ich schon kenne. Ich freue mich schon auf die Schwebefähre. Davor war auch ein kleines Restaurantchen, wo ich letztes Mal gegessen habe (aber nicht die Fähre benutzt habe): ich bekomme langsam Hunger!
Aber daraus wird nichts: die Transbordeur, wie sie auf französisch heißt, ist ein nationales Denkmal und wird generalsaniert: alles Baustelle.
Rechtzeitig entdecke ich den Hinweis, dass es eine Schiffsfähre als Ersatz gibt. Sehr gut. Eigentlich hat der Fährmann Mittagspause- aber als er mich und drei andere Radfahrer sieht, kommt er von drüben angeschippert...
Nach Verlassen der Fähre spekuliere ich etwas: jetzt erst einmal auf Nebenstraßen Richtung Ziel fahren oder auf der Hauptstraße sich Soubise nähern (kleiner Umweg): auf der Karte sind etwas abseits am Wasser Messer und Gabel verzeichnet. Das kann alles bedeuten: Sommerimbiss (also geschlossen) oder Restaurant.
Aber ich habe Glück, was den Weg als auch das Ziel anbelangt: als ich mich annähere, sehe ich Wohnmobile und einen Seglerhafen. Das kann was werden!
So gibt es ein Menu mit frittiertem Stint (éperlan), Muscheln (moules marinières) und Parfait und noch einen Kaffee: das kann bei tkm 34 und 13.30 nur gut tun!
....eigentlich auch Fritten, aber aus Lebendware...
Muscheln; die Fritten dazu lassen sich nicht vermeiden...
Das, was ich Hauptstraße genannt habe, ist eigentlich nur eine Landstraße mit sehr wenig Verkehr, die die Orte verbindet. Also läßt es sich gut fahren.
Brouage ist ein viereckiger Ort, umgeben von Festungsmauern (ooch, schon wieder eine Festung!), der jetzt eine Touristenattraktion ist. Die Durchgangsstraße ist denn auch allerliebst mit einladenden Cafés. Aber ich hatte ja gerade...
Bei tkm 48 macht es KLONNKKK und eine Speiche am Hinterrad ist durchgeknallt. Aber schon bei tkm 53 bin ich in Marennes in der Zweiradklinik (Motorräder und Fahrräder); also bei den Fachärzten - sollte man meinen. Dieser Fahrradarzt macht hmm und ha: nicht so vertrauenserweckend. Dabei habe ich Ersatzspeichen dabei. Eine Roloffnabe haben sie offensichtlich noch nie gesehen, einen Chainglider sicher auch nicht. Aber sie wollen sich der Sache annehmen, ohne das Hinterrad auszubauen und schicken mich Kaffeetrinken. Man muss Vertrauen haben; hoffentlich verkatschen sie nichts....
45 Minuten später bin ich wieder da, die Sache ist getan, alles funktioniert, und die beiden Mechaniker zeigen sich noch beeindruckt von meinem Fahrrad und sprechen darüber. Tatsächlich müsste man - wenn man mit einem Durchschnittsrad Speichenbruch hat und mit Gepäck weiterfährt zur Werkstatt - das Hinterrad auch neu zentrieren. Bei meinem nicht. Danke, Herr Pallesen!
Von Marennes ist es nur noch ein Katzensprung zum Camping in Marennes Plage.
Ich buche zwei Nächte.
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