Es sind 7 Grad, als ich um 7.20 Uhr aufwache. Es ist noch dunkel, aber der Vollmond scheint.
Ich hatte den Zelteingang ein bissle offen gelassen; aber das hat nicht gereicht. Das Innenzelt und die Oberfläche des Schlafsacks fühlen sich klamm an. Heute werde ich in der Nacht den Eingang gänzlich offen lassen und auf die Wärmewirkung des Schlafsacks vertrauen. Die Nachttemperaturen steigen - wenn auch langsam - wieder an die nächsten Tage...
Nachdem ich die Taschen gepackt habe, kann ich es heute einmal umdrehen: zuerst den Kaffee und dann das Zelt einpacken. Die Zeltplatzbar hat nämlich schon ab 8 Uhr geöffnet ( im Oktober dann erst ab 9 Uhr!).
Da kann ich also Kaffee tanken, die Wärme genießen und das Zelt kann sich ein bisschen erholen.
So richtig abtrocknen tut es nicht; aber das macht nichts: es soll ein sonniger Tag werden und nach dem Aufbauen ist es in Sekundenschnelle trocken...
....ist das die Zukunft?
Heute geht der Weg ganz verträglich los: 9 km auf dem Radweg parallel zum Fluss,....
.... dann auf dem Camino bis Tardajos (tkm 15). Hier ist der erste Pilgerhotspot und auch ich kann eine Stärkung gebrauchen. Und ich gucke mir gern diese multinationale Versammlung an...
Danach wende ich mich der Nationalstraße zu. Es kommt so, wie ich es vermutet habe: breiter Seitenstreifen und so gut wie kein Verkehr ( bis tkm 42).
man beachte die Stäbe am Rand: wichtig für die Schneeräumfahrzeuge
Eben bei tkm 42 biege ich ein in das Dörfchen Villasandino: es gibt tatsächlich eine Bar, aber nichts zu essen (12.30 Uhr). Das macht nichts. Ich habe noch Bananen im Gepäck und bin 15 km vor meinen Ziel. Aber die gekühlten Getränke tun gut!
Bei den Anstiegen werde ich umschwärmt: die Fliegen haben anscheinend lange nicht mehr so einen gutriechenden Deutschen getroffen. Die Fliegen fliegen auf mich! Ich sage nur: Spanische Fliege!
Um 14 Uhr bin ich in Castrojeriz - noch nicht am Zeltplatz; der ist am Ende des Ortes - und bleibe erst einmal in einer Bar hängen: Loungemusic, ein erstes KLEINES Bier, eine Pizza ist bestellt, kleine Aceitunas stehen schon bereit...
Das Ankommen ist immer soooo schön!
17.45 Uhr
Das Wetter ist unglaublich: heute morgen so kalt und jetzt hält man es in der Sonne kaum aus, so doll sticht sie! Eigentlich wollte ich noch zur Burgruine hoch; daran ist im Moment nicht zu denken.....
Der ganze Ort ist zauberhaft!
Und dieser Zeltplatz ist es auch: sehr familiär. Obwohl ich im Ort ein etwas anspruchsvolleres Restaurant gesehen habe, hat mich das Angebot des Zeltplatzbetreibers (eine Familie), dass er heute Abend im Holzofen Lamm schmoren will, gleich dafür eingenommen..
Und dieser Zeltplatz ist es auch: sehr familiär. Obwohl ich im Ort ein etwas anspruchsvolleres Restaurant gesehen habe, hat mich das Angebot des Zeltplatzbetreibers (eine Familie), dass er heute Abend im Holzofen Lamm schmoren will, gleich dafür eingenommen..
Der Ort liegt im Gegensatz zu Burgos so abseits, dass hier auch nicht die Invasion der Wohnmobile droht.
Die Lage des Platzes in Burgos - obwohl in einem Grüngebiet nahe dem Fluss - war durch seine Tallage sehr laut. Und irgendwie muss da auf der anderen Seite - unsichtbar - eine laute Fabrik mit einem Dauerrauschen gewesen sein.
Nun: hier auf dem Lande bellen nur die Hunde und nerven die Fliegen.
Etwas Gewitter könnte kommen.....
19.30 Uhr
Das wird hier nicht automatisch zur Hochküche;
Aber eine ganze Lammhaxe, frisch(!) aus dem Ofen, außen knusprig, ansonsten weich wie Butter, ist ein rustikaler Hochgenuss....
...da wollte ich eigentlich hoch und die Drohne fliegen lassen.....
Dieser Campingplatz ist eine Überraschung. Ich liebe solche Überraschungen...
Du Glücklicher. Lammhaxe, geschmort, knusprig und zart, booaah das ist ja was für Gourmets wie dich. (Und sicher auch für mich). Ich stelle mir dazu einen würzigen Roten vor..... wo liegt noch gleich der Campingplatz???
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