Morgens um 7 Uhr zeigt mein Tacho ( = old school für Bike Computer) 8,5 Grad an! Dabei soll heute ein heißer Tag werden..
Es ist zu nass und zu kalt, um vor dem Zelt zu frühstücken. Nachdem alles gepackt ist, fahre ich ins Dorf ...
...und habe Glück: der Italiener, wo ich gestern fantasielosen Thunfisch gegessen habe, hat seine Bar geöffnet. Ich bestelle schon mal einen Grand Café Crème und gehe zum Bäcker gegenüber. Das Croissant und das Pain aux Raisins werden zum Erlebnis: so knusprig ohne innen trocken zu sein, trotzdem ausgebacken; das bekommen nur wenige hin.
Hier im Blog habe ich ja schon mehrfach darauf hingewiesen, dass es nicht reicht, die vorgefertigten ( so nehme ich mal an) Teiglinge in den Ofen zu schieben und wieder herauszuholen. Dazwischen und danach ist ganz viel Expertise gefragt....
Mein Ziel heute ist nicht weit und ich kann die ganze Zeit am Kanal fahren: der Belag wechselt, der Weg ist aber immer gut beschildert.
Heute sind es die Eichelhäher, die mich auf diesem einsamen Weg begleiten und jedem verkünden, dass da ein Störenfried kommt...
....wäre schön gewesen: leider geschlossen!
Es ist ein bisschen unklar, wie es morgen weitergeht: für den ganzen Tag ist Regen und Gewitter angekündigt.
Ich muss das morgen sehen: entweder die Regenfront lässt auf sich warten und ich kann noch ein bisschen fahren oder ich verbringe den Tag in Montargis im Hotel. Montargis ist von hier nur wenige Kilometer entfernt.
Man könnte von hier - immer am Kanal - weiter bis ins Burgund fahren und von da am Rhein-Rhône-Kanal nach Basel: wäre auch eine schöne Tour.
Mein Weg nimmt einen anderen Kanal, der hier beginnt: den Canal d‘ Orléans, der mich zu Loire führen soll.
Zugegeben: dies hier in Cepoy ist ein Einfachzeltplatz. Aber es wird auch immer billiger: 5,10 Euro ist das Günstgste, was ich bisher hatte. Und Wifi ist kostenlos.
Und der Platzwart, den ich für unfreundlich hielt, weil er sprachlich so losbollerte, machte sich sogar die Mühe, einen persönlichen Benutzernamen ins System einzugeben: Herbert. Und dann bot er mir an, meine Powerbank bei ihm im Büro aufzuladen; er sei ja bis 20 Uhr da....
Montag oder Dienstag oder sogar beide Tage sind schwierige Tage in Frankreich: meist haben die Restaurants ihre Schließtage. Es sieht so aus, dass ich heute die Zeltküche anwerfen muss. Es gibt im Ort ein Geschäft, wo ich nachher einkaufen werde...
Moin moin Herbert,
AntwortenLöschenich hab deine Reise jetzt bis zum Tag 30 verfolgt. Zwischenfazit von mir: DU VERSTEHST ZU REISEN UND VERSTEHST ES GUT ZU LEBEN. Das gefällt mir ganz besonders gut. Von dir habe ich schon viel gelernt - Du erinnerst dich an meine Frage nach Fahrradreisen durch FRA ohne Kenntnisse der Sprache? - Und ich kann noch viel mehr lernen, dein Blog beweist das.
Herzliche Grüße aus Lübeck, der schönsten Hansestadt der Welt.
Ingo