Montag, 5. September 2016

Eggelstetten- Augsburg 48 km

In der Nacht gab es zwei Schauerstaffeln mit dem angekündigten Temperatursturz. Bis 22 Uhr konnte ich in dem modernen Aufenthaltsraum sitzen und mich mit zwei netten Radlern aus Bocholt unterhalten.
Danach hieß es jedoch: hinaus ins feindliche Wetter. Ich schlief gut, bis (in großen Anständen) einzelne Wassertropfen meine Stirn benetzten. Nein, das war nicht die chinesische Wasserfolter, sondern das Kondenswasserproblem meines Zeltes: die Belüftung ist einfach nicht ausreichend und der Gazestoff (Meshgewebe) des Innenzeltes hält die Kondenswassertropfen nur schwer zurück... 
Ich musste meinen Kopf umlagern und ein Handtuch an die Tropfstelle legen.
Danach schlief ich - wenn auch etwa beunruhigt - weiter. Gegen Morgen hörte der Regen auf und die Sonne kam heraus. Gewitter und Starkregen waren nicht dabei.
Soweit zum "Wetterbericht"; spielt ja beim Zelten immer eine große Rolle!
 




Um 7 Uhr stehe ich auf: ich hatte genügend geschlafen und packe das Zelt naß ein.
Um 8 Uhr gibt es Kaffee aus dem Automaten im Aufenthaltsraum und zwei
Energieriegel aus meiner Notration. Und so verlasse ich diesen gastlichen Zeltplatz.
Die nächsten beiden Dörfer haben keinen Bäcker. Ich fahre dann direkt zum Lech durch, der mich die ganze Strecke nach Augsburg leiten wird.
Der Lech ist hier, was ich einen kastrierten Fluß nenne: zwecks Energiegewinnung ist er in regelmäßigen Abständen aufgestaut und mit hohen Dämmen gesichert. Ich habe dann teilweise keine Sicht auf den Fluss während meines Radelns. Aber es ist trotzdem schön: ich pedaliere motorverkehrsfrei auf dem Kanal"Betriebsweg", rechts von mir der Urwald der Auenlandschaft, über mir laut trompetend eine Formation Kraniche.


Später - am "Lechspitz" - teilt sich der Strom in einen Kanal, der das meiste Wasser führt, und in das ursprüngliche, nun naturbelassene Bett des Lech auf.
Der Lech führt nun wenig Wasser und es bilden sich Geröllbänke, die das Brutgebiet des Flussregenpfeifers sind, einer geschützten Art.



Bei tkm 16 kann ich ein Dorf ansteuern, das einen Bäcker hat.
Später noch steuere ich folgendes Dorf etwa abseits des Flusses an:

Und nach einem Intermezzo - einem Nickerchen auf einer Bank - laufe ich um 14 Uhr pünktlich die Adresse meines Cousin Carsten in Augsburgs Innenstadt an.
Jetzt kommt das übliche Procedere: Duschen und das Zelt und weitere nasse Sachen ausbreiten zum Trocknen.
Und danach bin ich bereit für einen ausführlichen Stadtgang mit Carsten.


 

















                  die Fuggerei, die älteste Sozialsiedling der Welt












                      





Morgen geht es wieder heim. Ein Schlussbericht wird noch folgen.




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