Dienstag, 13. August 2013

Condrieu - Valence 84,5 km



Ein Gesicht, dem man die Uhrzeit ansieht.... Genau, es ist 7.30 Uhr! Gerade aufgestanden auf dem Zeltplatz von Condrieu....
Das ist Timme Jess, ein Bremer aus Freiburg, mein (einziger) Zeltnachbar gestern und Gastgeber mit Roséwein.
Timme ist wie ich ein Wiederholungstäter: er fährt die Route Freiburg - Avignon zum  zweiten Mal; dieses Mal mit einer verfeinerten Route und all den Freuden der Wiederholung!
Morgendliche Aussicht vom Zeltplatz. Die Hubschrauber, die die Weinberge spritzen, sind schon wieder sehr früh aktiv! 

Mein Ziel heute: Valence
Dass der Campingplatz von Valence nicht der Bringer werden wird, wusste ich ja schon vorher. Zu nah liegt die Autobahn mit ihrem Lärmverschmutzungskegel. Und auf GoogleStreetView hatte ich auch schon ein bisschen geluschert. Aber die Etappenaufteilung schien mir so am günstigsten.
Aber die Realität übertrifft die negativen Erwartungen: groß geplant irgendwann in den Achtzigern mit Schwimmbad, Hotel und Kongresszentrum nebst Restaurant macht das ganze "Centre de Loisir" einen schlampigen, heruntergekommenen Eindruck. Der Zeltplatz riesig mit nur ein paar Urlaubern besetzt. Klar, wer will hier schon Urlaub machen. Die "Sanitaires Sud" im hinteren Teil geschlossen und verlaubt und verkrautet, die Asphaltwege zerbrochen, das Schwimmbad geschlossen, die wenigen Kinder, die da sind, drehen mit ihren Fahrrädern ein um die andere Runde, weil sie sonst nichts zu tun haben, die Rezeptionistin - gegenüber im sogenannten Kongresszentrum angesiedelt - scheint mit auch schon ganz depressiv.
(Nur die "Sanitaires Nord" sind neu.)





Ein reiner Durchgangszeltplatz für die Caravans und Wohnmobile, die nur kurz von der Autobahn abfahren zu brauchen 
ABER: 
morgen wird es besser: die Etappe ist nicht so lang, liegt VOR den Toren der Stadt Montelimar, und hat einen See. Da ist dann hoffentlich auch Zeit, Wäsche zu waschen, die die Chance hat, in der Nachmittagssonne noch zu trocknen.

Den größten Teil der fertigen Teile der Via Rhona habe ich gestern und heute "abgearbeitet". 


(Pause bei km 30)
(Die Wäsche ist noch im Trockner)

Die fehlenden Verbindungen habe ich selbst herausgesucht: wenn man kurze Schotter- bzw sogar Kieselstellen nicht scheut, kann man mir auf die Schulter klopfen: gut herausgesucht! Alles ohne oder mit minimalem Motorverkehr!
Die Strecke war abwechslungsreich: mal auf dem Deich, mal in den Auen, mal an Kunstlandschaft (Kanal), mal naturbelassen, mal durch Obstanbaugebiete, mal wilde Maccia. Und unmerklich hat sich der Sound des Südens eingeschlichen: die Zikaden geben ihr Bestes!!



Und noch etwas: der Wind kommt aus dem Norden, d.h. er schiebt. Ich hatte heute sensationelle Durchschnitts- und Endgeschwindigkeiten!!
(eine Brücke nur für Radfahrer!)


Morgens hatte ich das beste Croissant und das allerbeste Pain Raisain aller Zeiten bekommen beim Bäcker an der Brücke in Condrieu. In der Bar in der Straße gegenüber vom Bäcker gab es den Kaffee dazu.
Bei km 30 gab es das mitgenommene Sandwich, dass mich so abfüllte, dass ich am Platz von Tournon bei km 60 das Menue du Jour verschmähte, obwohl Timme Jess mir das empfohlen hatte. Als Starthilfe für die letzten 25km gab es dann...... Richtig! Kaffee und einen Eisbecher. Ich liebe die französischen Sorbets, die so viel besser sind als bei uns zu Haus. Meine Lieblingssorte ist übrigens Cassis - ABER BITTE MIT SAHNE!!


Mitten in der Pampa - an einem ruhigen Plätzchen im Schatten - habe ich eine Siesta gemacht: das ist das Schönste. Das sind die Vorteile des Südens.


2 Kommentare:

  1. Schon wieder um die 90 Tageskilometer. Super! Wie steht der Wind?
    Bei dieser Top-Form winkt morgen fast schon die 100 km- Tagestour bis nach Orange! ?
    Danach wird ein Ruhetag genehmigt :-)
    Kranich 100

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  2. Na also, Wind aus Nord! Meine Bestellung beim Wettermanager hat also geklappt. Morgen wird der Nordwind noch stärker.
    Mein Tipp: Zeltplane als Segel am Vorderlenker setzen und am Abend dann im Mittelmeer baden!!!
    Kranich 100

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