Dank der Ohrstöpsel und der natürlichen Ermattung durch das Radeln habe ich gut geschlafen - auch als immer etwas am Zeltboden kratzte. Habe ich ein Mauseloch bedeckt?
Heute fegt der Mistral schon morgens kräftig durchs Tal. Auf der Brücke auf die Westseite des Rhône ist das überdeutlich zu merken.
Heute ist "Auentag": die bereits fertiggestellten Teile der Via Rhona sind fast alle abgefahren; nun kommen die selbst herausgesuchten in dem Bestreben, dem Autoverkehr zu entgehen. Immer wenn ein Flüsschen in den Rhône fließt und keine Brücke da ist, dann muss "hoch" gefahren werden zur Straße und zum Ort, die dortige Brücke überquert werden und ab geht es wieder in die Auen. Dort ist es romantisch und hat eine große Ruhe, erfordert aber auch wegen der Wegbeschaffenheit Konzentration und halbiert das Tempo.
Drei Auenabschnitte habe ich: gut zu machen; der letzte aber nur etwas für Unerschrockene!
Drei Auenabschnitte habe ich: gut zu machen; der letzte aber nur etwas für Unerschrockene!
In La Voulte-sur-Rhône ist erst einmal Schluß mit der Auenherrlichkeit: ich konsultiere meinen (französischsprachigen) Radführer und ändere meine Pläne.
Gegenüber von La Voulte sind weitere 6 km Via Rhona fertiggestellt: die sind so schön, dass ich es nicht bereue, die Seite gewechselt zu haben.
Danach geht es zurück auf die andere Seite nach Le Pouzin. Auf der schmalen Brücke haut mir der Mistral so stark in die Seite, dass ich Angst habe, vom Rad zu fallen. Die Autofahrer hinter mit erkennen den Ernst der Lage nicht und fangen an - ungeduldig werdend - sehr eng zu überholen.
Ich folge weiter dem Radführer und biege hinter Le Pouzin auf eine Straße auf einer Insel ab, die zwischen Rhône und Rhônekanal liegt. Die 9 km vergehen wie im Flug: die Straße geht südwärts bis zur Staustufe, wird nicht viel befahren und der Mistral schiebt.
Die Kröte, die man schlucken muss, ist, dass auf der anderen Seite - nach der Staustufe - jetzt die Nationalstraße Nr 7 das Geschehen dominiert. Der Autor schlägt vor, nach ca 1km einen Umweg zu machen und links den Hang hoch zu fahren. Dazu habe ich aber keine Lust. Es ist Mittag, der Verkehr ist gerade nicht so schlimm, es gibt einen breiten Seitenstreifen und der Mistral beschleunigt mich hier auf dieser Straßenschneise auf bis zu 35 km/h.
Drüben auf der anderen Seite ist ein Atomkraftwerk: da wäre es mit Auenromantik sowieso nichts mehr geworden. Also gut dass ich hier bin!
So gehen die 7 km schnell vorbei, bis es wieder auf eine Nebenstraße gehen kann, die zum Zeltplatz führt.
Mein Zelt, das normalerweise mit 2 Häringen steht, muss heute mit Sturmleinen abgespannt werden!
Warum die Auenwege?
Wenn ein Tal eng ist, konzentriert sich der Motorverkehr auf ein oder zwei Straßen - und das ist meist unangenehm. Da ist es gut, in den Auen zu verschwinden.
Ab morgen Mittag allerdings wird sich das ändern: ab Donzère weitet sich das Tal zur Ebene und dann gibt es dann ruhige Wirtschaftswege und -straßen, die durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet laufen....
Ab morgen Mittag allerdings wird sich das ändern: ab Donzère weitet sich das Tal zur Ebene und dann gibt es dann ruhige Wirtschaftswege und -straßen, die durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet laufen....
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