Dienstag, 25. September 2018

Burgos

Dienstag, 25. September 2018/ Tag 58/ Besichtigungstag

Ich bin jetzt seit einer Woche sportlich in größerer Höhe unterwegs; jetzt sogar nahe 1000 Höhenmeter. Meine roten Blutkörperchen freuen sich: bekommen sie doch bald Zuwachs durch jüngere Kollegen. Hoffentlich wird es ihnen nicht zu eng...

Heute ist der Stadtbesuch von Burgos dran - das ist keine Kleinstadt. Der Campingplatz liegt außerhalb im Auenwald des Rio Arlanzon, der die Stadt südlich umfließt.. das ist gleichzeitig das große Naherholungsgebiet der Stadtbewohner. Hier ist auch ein Radweg, der einen sehr schön durchführt in die Altstadt - bis dahin sind es allerdings noch 5 km...


Die Altstadt selber hat nichts museales, aber einige imposante Bauten und liegt zwischen Fluss und Burghügel. Es ist angenehm, darin herumzuschlendern.










Es gibt noch einen ovalen, pittoresken Platz, der ideal für ein typisches Foto wäre. Leider ist er im Moment eine einzige Baustelle...
Als ich Hunger bekomme, gucke ich mir die Speisekarten der naheliegenden der vielen Restaurants an. Sie sind fast identisch und auch fast identisch mit denen, die ich in den vergangenen Tagen gesehen habe. Ja, wo bleibt denn da das Individuelle? Wollen die Spanier alle das Gleiche essen? Wollen die Köche alle das Gleiche kochen? Das ist ja wie bei uns damals zu den Jägerschnitzelzeiten!
Und dann ist es auch noch lieblos zubereitet. Ach Frankreich, ich vermisse Dich so!
Und noch etwas fällt auf: während man bei uns gar nicht weiß, welchem Ländertrend man hinterherlaufen soll, ist das hier eine Leerstelle. Ich habe noch kein einziges ausländisches Restaurant gesehen. 
Wenn man das Besondere sucht, braucht es wohl einen qualifizierten Restaurantführer...

Nach vier Stunden habe ich genug vom Schlendern und fahre zurück. Die Sonne brennt wieder, aber der Wind im Schatten ist ziemlich kühl. Und die Luft ist trocken: fast habe ich das Gefühl, dass die Luft hier anders riecht, irgendwie ozoniger....




Für die nächsten beiden Tage sind wieder Entscheidungen zu treffen: ich will Donnerstag den Kanal im kastilischen Hochland erreichen und auf seinem Treidelpfad nach Süden gelangen. Die direkte und logischste Strecke führt dann direkt auf dem Camino und ist auf meiner Karte als nicht befestigte Radroute ausgewiesen. Damit habe ich ja so meine Erfahrungen gemacht : mal war das gut, mal war das Nogo. Ich bin also misstrauisch.
Ich mache das jetzt so:
morgen fahre ich Nationalstraße (parallel zur Autobahn) und Landstraße nach Castrojeriz (etwas länger als auf dem Camino) und lasse mir einen vielleicht schönen Parcour entgehen.
Übermorgen gebe ich dem für ca 20 km ein Chance: danach bin ich dann am Kanal. Da ist der Weg auch nicht befestigt, aber er verläuft ja flach.

1 Kommentar:

  1. Rotkehlchen sind die Freunde der Fahrradtouristen. Wenn ich im Garten arbeite, fliegt auch immer Eines, oder sind es gar Zwei, um mich herum und vor mir weg, als wolle es mich in die weite Welt hinauslocken. So ist das !!! Man muss nur dran glauben.
    LG aus HL
    Ingo

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