....und ewig grüßt der Heißluftballon
Ich habe Glück: an der Promenade hat der Supermarkt Carrefour schon offen und daneben ein Café ebenfalls.
Bald schon führt der Weg von der Loire weg ins Hinterland; der Anstieg ist aber moderat und der sehr gut hergerichtete Radweg durch die Weinfelder begeistert und ist eine nette Abwechslung: wir sind in der Touraine.
Die Annäherung an Tours ist dann wieder am Wasser; links von mir wird es urban, rechts von mir immer der lauschige Fluss.
In Tours führt der Loireradweg ins Innere der Stadt: gleich rechts ist eine lange verkehrsberuhigte Straße mit vielen Lokalen und Cafés (Rue Colbert); da es Montag Vormittag ist, ist vieles noch verschlossen (11 Uhr, tkm 30).
Ich lasse mich in dem einzigen Café nieder, wo ordentlich Leben ist. Im Laufe der Zeit bekomme ich mit, dass das fast alles Lehrer sind: einige kommen, einige gehen, aber alle haben sich ganz viel zu erzählen. Ich schätze mal, dass die Rentrée - der Wiederbeginn nach den Sommerferien - heute war. Warum dann alle schon um 11 Uhr in Café sitzen können, weiß ich natürlich nicht....
Etwas verstimmt ist bestimmt jeder, der den Loireradweg fährt, dass man dann 4,5 km mitten durch die Stadt geführt wird- immer weiter weg vom Fluss. Aber spätestens wenn man die Brücken über den Nebenfluss Cher fährt und das auch nicht gerade schmale Flussbett sieht, erschließt sich einem diese Wegführung. Der dann folgende, sehr lange Weg an der Cher bis zu ihrer Mündung in die Loire ist sehr schön und gut hergerichtet.
Kurz vor Savonnieres an der Cher finde ich ein nettes Plätzchen, um einen meiner Sandwiches zu verspeisen. Ich kann auch ein bisschen dösen...
Kurz danach komme ich dann in Savonnieres an (sehr hübsch) und würde gern was Kaltes trinken; da alle dort essen, handel ich mit mir aus, nur einen Salat zu bestellen. Den gibt es aber leider nicht: also wird es ein erfreulicher Zweigang mit Katzenhai. Ja wirklich! Er heißt Saumonette, was mich an Lachs denken lässt, was es aber nicht ist!
„Cycling in France is just an interlude between meals“ war mal das Motto eines Radreisebuches...
Wie wahr!
Im weiteren Verlauf muss ich dann eine ganze Weile die Deichstraße mit den Autos teilen (partageons la route), was nach diesen Hunderten von Kilometern ohne Motorverkehr ganz ungewohnt ist; aber es geht schon.
Bei tkm 68 kommt dann noch einmal ein kurzer Boxenstopp für einen Kaffee und einen kalten Grapefruitsaft. Ich sitze in einem dieser Loungechairs, aus dem Lautsprecher kommt lockere kubanische Musik, gucke gen Loire und alle Spannung fällt von mir ab: jetzt könnte ich hier versinken. Aber ich habe noch 12 km vor mir!
Bei tkm 75, kurz vor Ziel, bekomme ich plötzlich Gummibeine: eine Unterzuckerung kündigt sich an.
Also schnell abgestiegen und das zweite Sandwich verzehrt. Puh, nun geht es wieder!
Ich habe gestern ein Hotelzimmer reserviert in Avoine. Ich ahne schon, dass es ein altes Hotel ist(sehr billig), aber es soll ein Restaurant haben. Und ich ahne, dass das Restaurant geschlossen hat. Und so ist es auch: Betriebsferien! Die Zimmervermietung läuft aber weiter.
Nun, es ist kein Problem: es gibt noch ein weiteres Restaurant. Ich muss nur verstehen, dass der Nachbarort direkt an Avoine dran klebt und das Restaurant das erste Haus jenseits der Gemeindegrenze ist...
Die Pizza kann ich vermeiden (gab’s ja gestern), aber die Fritten nicht.
Das Nachtischallerlei heißt hier übrigens Café Gourmand
Morgen fahre ich bis Saumur und biege dann zum Fluss Thouet ab. Die Strecke wird nicht so lang..
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