An
der Este
von
Buxtehude nach Finkenwerder
Wer heute Morgen auf die Wettervorhersage geguckt und einen
Blick nach draußen geworfen hat, der hätte mich glatt für verrückt erklärt,
wenn ich ihm eröffnet hätte, dass ich eine Tour geplant habe. Er hätte sich an
die Stirn getippt und mir entgegengehalten, dass das mit meinem Prinzip des
Genussradelns ja wohl nichts mehr zu tun hätte....
Gemach, gemach!
Ich hatte nur 27 km geplant, der Vormittag sollte trocken
bleiben und den stürmischen Wind aus Südwest mit angekündigten Orkanböen habe
ich mir zum Verbündeten gemacht. Ich habe die Tour einfach umgedreht und habe
sie in Buxtehude beginnen lassen: dadurch hatten wir den Wind die meiste Zeit
im Rücken!
Das Konzept hatte auch Kranich überzeugt und er willigte
ein, mitzufahren.
Und so trafen wir uns heute Morgen auf dem Hauptbahnhof und
fuhren um 9.26 Uhr mit der S3 nach Buxtehude.
Buxtehude ist wie die kleine Schwester von Stade: ein
hübscher, alter Kern mit Wasser und alten Häusern.
Bei schönem Wetter kann man sich hier in den zahlreichen
Cafés oder Restaurants niederlassen – besonders wenn Buxtehude nicht der
Anfang, sondern das Ende der Tour ist.
Buxtehude
Kaum aus dem Ort heraus gingen die ersten 16 km dieser Tour dann auf einer nur vom
Anrainerverkehr befahrenen Straße direkt hinter dem Deich los. Freunde des gepflegten
Asphalts wären hier auf ihre Kosten gekommen, zumal der Wind kräftig mit schob.
Von der Este war hinter dem Deich erst einmal nichts zu sehen.
Deich und Apfelplantagen
Ein weiteres Schmuckstück ist das
Dörfchen Estebrügge, das wir über eine Drehbrücke erreichten. Die Struktur der
Dörfer am Deich ist hier exemplarisch zu sehen.
Estebrügge: die Este bei Niedrigwasser
die Drehbrücke
die Kirche in Estebrügge
Estebrügge
Im späteren Verlauf geht die Straße dann auf dem Deich und
nun hat man auch Blickkontakt zum Fluss: in diesem Bereich deutlich von den
Gezeiten geprägt.
Schilder, die auf Ferienwohnungen der Höfe weisen, zeigen uns, dass wir uns - so nah an Hamburg dran - in einem Urlaubsgebiet befinden....
Eine Fußgängerbrücke über das alte Sperrwerk bringt uns nach
Cranz, wo wir nach einer Stunde unseren Zwischenstopp einlegen. Hier ist im Sommer viel los, weil
es auch eine Fährverbindung nach Blankenese rüber gibt; jetzt ist es dem Wetter entsprechend trist.
Das Restaurant „Altes Fährhaus“ mit seinem schönen Garten
hat wegen der Nachsaison seine Schließtage; aber nebenan im Gasthaus „Zur Post“
begrüßt uns Wiebke herzlich und offeriert uns selbstverständlich einen Kaffee.
Auch Suppe können wir schon bekommen, obwohl noch gar kein Betrieb ist. Hier
werden wir gleich geduzt: wir sind auf dem Land und da herrscht ein anderer
„Schnack“.
gasthaus-zur-post-cranz.de
Das Gasthaus hat auch einen Garten, wo man mit Blick auf die Este im Sommer schön sitzen kann.
gasthaus-zur-post-cranz.de
Das Gasthaus hat auch einen Garten, wo man mit Blick auf die Este im Sommer schön sitzen kann.
Auf der Toilette direkt über dem Pissoir in Augenhöhe hängt die
Nachtischkarte: eine perfide Art, gute Vorsätze zunichte zu machen. Nur die
frühe Stunde bewahrt mich davor, schwach zu werden.....
Menükarte über dem Pissoir
Nach unserer Kaffeepause drehen wir nach Osten Richtung
Finkenwerder.
Blick vom Estesperrwerk hinüber nach Blankenese
Wir umrunden den letzten Zipfel der Landebahn der Airbuswerke,
auf der gerade ein Beluga ausrollt: das sind die Transportflugzeuge, die
Flugzeugfertigteile für die Endmontage von Toulouse nach Hamburg fliegen.
Danach fahren wir in Finkenwerders „Hintergarten“. Diese 7
km habe ich schon hymnisch beschrieben (Hamburger Erkundungen (22)/ Post „Landungsbrücken - Stade“/
10. Mai 2016). Dieser Abschnitt deckt sich mit der Stadetour. Das Entrée zum Hintergarten - ein Pfad auf einer Wiese (Biotopentwicklungsgebiet Ness) - ist zugewachsen und heute recht matschig und deshalb schwierig zu fahren. An solchen Tagen könnte man die Umleitung nehmen, die ich dem Track beigesellt habe.
an der Alten Süderelbe
Am Anleger in Finkenwerder angekommen, müssen wir nicht
lange warten: die Fähre fährt alle 15 Minuten.
...die Fähre kommt
Auch die 28 Minuten Fährfahrt
habe ich im oben genannten Post schon gepriesen. Hier kommt es dann auch zum Verzehr der mitgenommenen Hamburger Franzbrötchen: ein "Muss" bei Touren mit Kranich.....
So kommen wir um 13 Uhr - trocken und zufrieden - an den Landungsbrücken
an und können die U-Bahn zurück nach Haus nehmen.
Wir haben heute neue Orte gesehen und hatten eine angenehme
Bewegungseinheit (die ja immer gut tut!), ohne uns zu verausgaben: das nenne
ich Genussradeln!
Mit diesem Rückenwind und dem Rad-Genuß-Track auf dem Garmin war es auch für mich ein gelungener Ausflug.
AntwortenLöschenFür Organisation und Durchführung : 5 Sterne.
Kranich