Sonntag, 11. Mai 2014

von Salzburg nach Venedig Teil 1


Der Alpe-Adria-Radweg


- Reisetagebuch 2014
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Den Zeitpunkt der Reise konnten wir leider nicht aussuchen: er stand mit Anfang April leider fest.
Offen war dann nur das „Wo“. Es waren verschiedene Routen im „Angebot“.
Der Sieger in dem Ideewettbewerb wurde dann Vorschlag meines Mitradlers, einmal eine Alpenüberquerung zu wagen und dann im blühenden Frühling in der oberitalienischen Tiefebene und der Adria anzukommen.
 
Ganz schön gewagt dieses Unterfangen so früh im Jahr!
 
Man könnte im Regenloch stecken oder noch schlimmer: auf der Höhe könnte noch alles voller Schnee liegen.
Aber um es vorweg zu nehmen: wir hatten richtig Glück.
Auch das zweite Wagnis ist geglückt: Mein Mitradler und ich, wir hatten schon einige Tagestouren zusammen unternommen, aber noch keine mehrtägige Reise - zumal auf einem so schwierigen Terrain wie einer Alpenüberquerung. Man muss sich dann zusammenraufen was das Tagespensum und das Pausemachen und die übrigen Interessen angeht. Aber das ging sehr gut!
Was etwas gefehlt hat, waren ein oder zwei Ruhetage zwischendurch. Schließlich sind wir nicht mehr die Jüngsten.  Aber wie gesagt: der Zeitrahmen war vorgegeben und das Ziel Venedig unser Wunsch.



1. Tag   
Die Anreise
Bei der Anreise haben wir es sehr bequem: wir steigen morgens um 7.15 Uhr in Altona in den Zug nach Berchtesgaden. Natürlich sind wir noch müde vom frühen Aufstehen; aber das macht ja nichts. Im Zug haben wir Zeit und müssen nichts leisten. 

Frühstück im Zug

Der Zug fährt uns dann ohne Umsteigen nach Freilassing, wo wir am Nachmittag wieder aussteigen. Bequemer geht es nicht. In Freilassing sind wir dann 8km vor Salzburg, unserem Tourstartpunkt. 


Bahnhof Freilassing

Wir lassen es uns dann nicht nehmen, dann stilvoll mit dem Fahrrad nach Salzburg „einzureisen“.
Das Wetter ist ungewöhnlich warm, fast zu warm für die Jahreszeit, wie uns eine Einheimische im Zug mitteilt. Außerdem würde der Saharastaub in der Luft die Sicht auf die Berge trüben.
Saharastaub?
Ich habe das Gefühl, dass der Online-Blogbegleiter und Wetterbeeinflusser Kranich (man kennt ihn schon vom letzten Sommer) in die falsche Trickkiste gegriffen hat. Daran erkennt man, dass er hart an der höchsten Erleuchtungsstufe arbeitet, aber noch nicht ganz angekommen ist....

Fahrradbrücke über die Salzach

Es tut gut, sich nach der langen Fahrt ein wenig zu bewegen.
Das Hotel, das wir vorgebucht hatten, kann uns keinerlei sichere Abstellmöglichkeiten für die Fahrräder anbieten. Wir sind unzufrieden, was man uns auch anmerkt. Unter dem Vorwand, dass wir noch einmal einen Kaffee trinken wollen und es uns überlegen wollen, ziehen wir ab und suchen uns ein anderes. Das ist schnell getan, denn Gott sei Dank ist Vorsaison.
Das MotelOne – neugebaut und direkt an der Salzach gelegen –  tut sich erst schwer, aber zeigt sich dann doch flexibel und bietet uns die Besenkammer als Abstellraum an. Na also! Geht doch!

 unser Hotel


Blick vom Mönchsberg auf Salzburg

Den Rest des Abends nutzen wir dann, uns Salzburg ein wenig anzugucken.

 zünftiges österreichisches Essen



2. Tag
Salzburg – Bischofshofen, 60 km

am Frühstückbuffett
 
Wir haben Glück: es ist wunderbares Wetter für unseren Start. Die Luft ist frisch und klar!
In der Ferne leuchten die noch schneebedeckten Gipfel!
(Mir scheint, Kranich hat seinen Fehler von gestern wohl korrigiert....)


Der Radweg geht dann am ersten Tag im Tal der Salzach entlang. Die Orientierung ist also einfach: wir müssen nur vor dem Hotel dem Fluss aufwärts folgen. Außerdem sind wir gut ausgerüstet: wir beide haben ein Outdoornavigationsgerät von Garmin.
Mein Mitradler ist ein „Alter Garminhase“, ich bin „Garminnovize“.

mein Cockpit

wir fahren durch eine Postkartenlandschaft

Da wir den Weg bzw Track vorher festgelegt hatten, lerne ich zum ersten Mal das entspannte, kartenlose Tourenfahren kennen. Im Sommer zuvor war ich schon einmal kartenlos gefahren, musste aber immer noch mein HandyApp „CityMaps2Go“ aufrufen.
Jetzt habe ich ein Navi direkt am Lenker, mit zwei Fingern auch während der Fahrt zu bedienen dank Touchscreen: das macht Spaß!


Hallein



Wir haben also eine schöne Fahrt an der Salzach entlang und machen in Golling einen Abstecher zum Wasserfall.


Wenn ich schreibe, dass wir immer am Fluss Salzach entlang fahren, heißt das nicht, dass es keine Steigungen gibt: sobald man das direkte Flussufer verlässt, fangen die Bodenwellen an. Und wie das im Gebirge so ist können die ganz schön heftig sein. Das Flusstal garantiert hier nur, dass es keine langen Steigungen sind und es danach auch wieder abwärts geht. 
Halt! 
Das stimmt nicht ganz: am Pass Lueg tost der Fluss unten unpassierbar in den sogenannten Salzachöfen (das ist eine Schlucht), während die Straße sich hoch auf einen Pass quälen muss – und wir natürlich auch. 

auf der Passhöhe

Okay, das gibt uns einen kleinen Vorgeschmack auf den morgigen Tag, der unser Klettertag werden wird.
Nun aber – nachdem wir den Luegpass erklommen haben – fahren wir in brausender Fahrt (auf der Bundesstraße) wieder hinunter zur Salzach und kommen dann hinter Werfen auch wieder auf einen Radweg.
Gegen 15 Uhr sind wir in Bischofshofen. Das erste Hotel, welches wir ansteuern, macht erst um 17 Uhr auf. Wir ziehen weiter und finden die Pension Feitzinger, deren Besitzerin – obwohl abwesend – eine Möglichkeit findet, uns zügig als Kunden zu binden.
Wir haben ein Zimmer, gehen für morgen Verpflegung einkaufen im Supermarkt und nach einer Ruhepause suchen wir uns ein Restaurant aus für das Abendessen.
Wir finden im Schützenhof eine Gaststube, die – zwar folkloristisch –  wunderbar hergerichtet ist mit aufwändigen Holzarbeiten. Die Bedienung ist fix und das Essen sehr gut: so macht man Radler glücklich!



Wir feiern das erfolgreiche Ende des ersten Tages!




2. Tag
Bischofshofen – Bad Gastein – Böckstein 
55km, 779 Höhenmeter
 
Morgens beim Frühstück kommen wir mit der Pensionswirtin ins Gespräch: sie wundert sich, dass wir schon unterwegs sind. Offensichtlich sind wir die ersten Radler der Saison auf dem Alpe-Adria-Radweg. Sie erzählt, dass der Tauernradweg, der hier auch entlang läuft (einer der ersten, die in Österreich eingerichtet wurden), ihr früher sehr viele Gäste gebracht hat, später dann mit der Eröffnung weiterer Fernradwanderwege etwas nachgelassen hat; aber mit der Eröffnung des Alpe-Adria-Radwegs haben die Übernachtungen bei ihr wieder angezogen.

Gut gestärkt starten wir in den zweiten Radtag.
Die Luft ist frisch, der Himmel klar, der Radweg an der Salzach idyllisch.



Trepelpfad an der Salzach


Nach ca einer Stunde kommen wir in Schwarzach an: Holla! Jetzt wird es heftig. Kaum verlassen wir die Salzach, geht es steil hoch.


ganz schön steil, der Weg vom Tal in die Höhe!
 
Wir müssen schieben und auch das fällt uns mit unserem Gepäck schwer. Es geht hoch bis zum sogenannten Ausgleichsbecken, einem Wasserreservoir zur Stromgewinnung.
Wir befinden uns jetzt so ungefähr auf halber Höhe zum Gasteinertal. Und wie es im Gebirge so ist: erst einmal geht es wieder abwärts. Hui, die Höllenfahrt nimmt ihren Lauf. Links und rechts in den Schattenbereichen liegt auf dieser Höhe noch Schnee.
Aber die ersten Leberblümchen gucken auch schon aus der Erde und werden von uns mit einem Fotoshooting begrüßt.




...die Gefahr besteht ja gar nicht!

Dieses Spiel geht noch ein paar Mal so, bis wir zum Eingang zum Gasteinertal kommen. Hier gibt es einen langen Straßentunnel, der uns sanft aufwärts führt mit einer extra abgetrennten Radspur. Das ist gut zu machen. Im Tunnel selber allerdings ist ein Höllenlärm durch die PKWs und Lastwagen.
(NB: das ist auch nicht schlimmer als wenn im Orchester die Trompeten hinter einem sitzen!)

Und dann landen wir im Gasteinertal: es geht auf einem Radweg weiter sanft aufwärts. Hier im Gasteinertal ist von Frühling noch nicht viel zu merken: kein Laub an den Bäumen, das Gras noch nicht ergrünt, Wolken ziehen auf und der Himmel ist grau. Wir sind wie in einer anderen Welt.
(Das Gasteinertal hatte ich Wetterbeeinflusser Kranich besonders ans Herz gelegt. Aber mehr als schneefreie Wege lag wohl nicht drin.....)

es ist noch kahl im Gasteinertal

Wir wissen, dass es am Talschluss noch „dicke kommen“ wird. Aber erst einmal machen wir Kaffeepause und freuen uns ob der Reise.
Dann bei Bad Gastein wird es wirklich heftig: der Ort liegt am Talschluss - sozusagen am Hang.
Wir müssen schieben. Die Steigung beträgt mehr als 20 %!!! Die Mädels, die uns  – allerdings ohne Gepäck – mit ihren Mountainbikes überholen, schnaufen ganz schön. Wir schnaufen schon vom Schieben und müssen immer wieder Stehpausen machen.


die Stehpause wird zum Fotografieren genutzt

90 Minuten brauchen wir – allerdings unterbrochen von Fotopausen -, um hinter dem Ort wieder auf fahrbares Terrain zu kommen. Hier auf 1000m Höhe sehen wir plötzlich Wintersportler mit Skiern, die gerade aus dem Lift gestiegen sind, der sie in die schneesicheren Regionen gebracht hatte.
Der Ort Bad Gastein selber macht einen kranken Eindruck: Spuren des Verfalls und des Glamours einer untergegangenen Zeit überall. Darüber kann auch der berühmte Wasserfall mitten im Ort nicht hinwegtäuschen....

der berühmte Wasserfall in Bad Gastein

Nachdem wir den Ort hinter uns gelassen haben, finden wir einen Radweg an der Gasteiner Ache, der uns noch drei Kilometer weiter nach Böckstein bringt. Hier finden wir auch eine Pension (Pension Gruber).
Und dann folgt das gleiche Programm wie auf allen Radtagen:
Duschen, Ausruhen, ggf Wäsche waschen, Essen fassen.
Der letzte Programmpunkt wird wieder hervorragend erledigt im Hotel - Gasthof "Zur Post", wo uns eine Ostfriesin im Dirndl bedient.



Surf and Turf im Gasthof "Zur Post": hervorragend!




3. Tag
Böckstein – Mallnitz – Spittal, 49 km,
330 Höhenmeter

Es wird jetzt langsam Zeit, dass ich das Geheimnis unserer Alperüberquerung lüfte:
Kurz hinter Böckstein endet nämlich die Straße und alle Autos – und auch Radfahrer – werden in einen Shuttlezug geladen – der sogenannten Tauernschleuse -, der den Hauptkamm der Tauern in einem Tunnel unterquert. Also die ganze große Passhöhe bleibt uns erspart! Aber immerhin: wir sind am Bahnhof auf 1200m Höhe über dem Meeresspiegel! Und das muss man ja auch erst einmal schaffen.
Die knappen zwei Kilometer zum Bahnhof sind dann nach dem Frühstück schnell geschafft. Der Zug fährt alle Stunde und auf den müssen wir noch warten

Links und rechts der Straße türmen sich die Schneeberge, die die Räumfahrzeuge angehäuft haben. Die Sonne hat es in diesem engen Tal noch nicht geschafft, sie abzuschmelzen....
Dann geht es im Zug durch den Tunnel und schwupps sind wir auf der Südseite der Tauern - in Kärnten in der Ortschaft Mallnitz.

...schon in Kärnten
 
Wir wollen einen Leckerbissen „einfahren“ und folgen einer im Radführer Bikeline vorgeschlagenen Variante: wir nehmen nicht die kurvenreiche Bundesstraße hinunter ins Mölltal, sondern wollen einem Teil der alten Eisenbahntrasse folgen, die hoch am Berg liegt und jetzt als Radweg hergerichtet ist.

dort unten liegt die alte Eisenbahntrasse

Dazu biegen wir von der Bundesstraße ab und fahren zuerst hoch, und landen zu guter Letzt auf einem Knüppelweg, der uns dann hinunter zum Dösenbach führt, wo wir dann den Einstieg in die alte Trasse finden.

eine schöne Strecke mit wunderbaren Ausblicken
Eine Eisenbahntrasse ist immer ein Höhepunkt einer Radreise: in unserem Fall führt sie sanft abwärts, ist leicht geschwungen und bietet einen grandiosen Blick hinunter ins absteigende Tal. Wir sind heftig am Filmen und Fotografieren!

Blick hinunter ins Mölltal

Am Ende des befahrbaren Teils der Trasse müssen allerdings auch wir herunter ins Mölltal: das geht auf einem gut geteerten Weg in so steilen Serpentinen, dass unsere Felgen sich vom Abbremsen stark erhitzen. Wir machen also Stehpausen zum Abkühlen der Felgen. Und dann in Obervellach gibt es erst einmal eine Pause in einem Café....

Pause!

 ....und....
eine Lektion in Sachen Hangabtriebskraft!
Die Kraft, die einen abhängig von dem Grad der Steigung und dem Gesamtgewicht nach unten zieht, muss ja überwunden werden, wenn man den Berg hoch fährt. Und die kann man – wie ich lerne – tatsächlich genau berechnen!


Oh jeh! Die Hangabtriebskraft!

Aber:
leichter wird es dadurch auch nicht!

Wieder folgen wir einem Fluss – der Möll – dieses Mal flussabwärts. Aber auch hier wieder die gleiche Schikane: es gibt keinen flussnahen Radweg. Also haben wir mit dem gewellten Hügelland am Talrand zu tun und haben an diesem Tag dann doch noch 330 Höhenmeter in toto zu bewältigen.


in der Ferne: Burg Falkenstein





Unser Tag endet dann in Spittal, wo wir im Stadthotel „Zur Post“ landen, einem alten Kasten, der irgendwie witzig mit viel Kitsch und Mut zu schreienden Farben und eklektischer Möblierung aufgepeppt worden ist. Das Ganze nennt sich dann "Erlebnishotel“.

Unsere Zimmer heißen „Sesam Öffne Dich“ und „Grasgeflüster“.


Schloss Spittal















 
4. Tag
Spittal – Villach – Arnoldstein
67 km
Dieser Tag nun soll weitgehend steigungsfrei sein! Und so kommt es dann auch.
(Morgens regnet es noch: ich schicke ein Stoßgebet an Kranich. Und tatsächlich: das Wetter hält sich  regenfrei, bis wir im Quartier in Arnoldstein ankommen!)
Wir folgen wieder der Möll, jetzt meist flussnah, später der Drau...

 immer an den Flüssen entlang

......bis nach Villach hinein. Dort in der ansteigenden Fußgängerzone sitzen wir bei einem Kaffee und betrachten das südösterreichische Leben. Die Schickeria mit ihren gestylten Königspudeln, den Trachtenjoppen und längerem männlichen Haupthaar hat sich hier auch versammelt.

in Villachs Fussgängerzone


Als wir Villach verlassen, zieht sich der Himmel langsam etwas zu.

Fahrradbrücke über die Drau

Wir folgen jetzt dem wilden Fluss Gail aufwärts, immer auf einem schönen Radweg durch die Natur.

der wilde Fluss Gail

Kurzfristig ist der Untergrund sehr geröllig; hier ist der Radweg wohl noch nicht ganz im Endfertigungsstadium.

unbequem zu fahren

Kurz vor unserem Ziel Arnoldstein steht der Radweg unter Wasser. In den Auen konnte wohl nicht alles Schmelzwasser abgeführt werden. Wir sind noch zu früh im Jahr unterwegs! Also machen wir kehrt und fahren die letzten 4 km auf der Hauptstraße.
Der Gasthof Wallnerwirt bietet uns ein Ferienappartement abseits der Hauptstraße an: ideal!
Kaum haben wir es bezogen, geht ein mächtiger Gewitterregen herunter! (Danke, Kranich!)




5. Tag
Arnoldstein – Moggio Udinese
65 km

Man mag darüber streiten, was auf dieser Reise das Highlight sein wird: die Alpenüberquerung, das Erreichen der Adria, Venedig und die Lagune oder....die alte Eisenbahntrasse Pontebbana durch das Kanaltal.
Letztere steht heute auf dem Programm und ist etwas, was man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte!
Die Trasse beginnt kurz hinter der Grenze zu Italien und endet hinter Resiutta mit nur kurzen Unterbrechungen zwischendurch. Das ergibt ca 50 km feinste Fahrradstrecke!
Überhaupt: das Kanaltal! Wild und schön!
Ich bin hier schon einmal durchgekommen, allerdings nur mit der Bahn (siehe den Reisebericht „ von Wien nach Venedig“).
Wiederum ist ein Alpenhauptkamm zu überwinden, um in das Tal zu kommen. Das Auge sucht die Passhöhe? Man findet sie nicht! Links und rechts türmen sich die Alpen auf........ aber da!!
Dazwischen verneigen sich die Alpenkämme und geben einen – ich will es mal so nennen – Durchlass frei. Ideal!!
Leider tun sie das noch nicht in Arnoldstein.

die Gailitz...

...und die Radbrücke darüber
Also müssen wir heute an einem trüben Sonntagmorgen (Kranich, wo bist Du? Schläfst Du noch?) die erste Stunde doch aufwärts fahren, meist auf einem Radweg parallel zur Hauptstraße. Aber es geht mit sanfter Steigung voran.

kurz vor der Grenze
Ab der Grenze nehmen wir nicht den ausgeschilderten Radweg, der ein bisschen unbequem auf die Hanghöhe geht, sondern bleiben auf der Hauptsstraße - wo kaum Verkehr ist. Und wir nehmen auch den Straßentunnel bei Coccau. Der ist schnell durchfahren.
Und auf der anderen Seite beginnt auch schon die Eisenbahntrasse!



Ab jetzt wird es nett!
Man muss sie selbst gefahren sein, um die Freude zu spüren, die diese extra für den Radler hergerichteten Wege machen.
Wir kommen vorbei an den verfallenen Gebäuden von zwei alten Bahnhöfen, bevor es weiter geht nach Camporosso – alles auf bestem Asphalt!

In Camporosso guckt die Sonne aus den Wolken (Kranich ist aufgewacht!) und wir machen an einer Bar Halt, die jetzt gefüllt ist mit deutsch und italienisch sprechenden Einheimischen, die gerade aus der Kirche gekommen sind.
Irgendwie fühlt es sich schon ganz anders an:
wir sind in Italien!



Danach kommen wir an der viel abgebildeten Zählstelle auf dem Radweg an. (Nebenan arbeitet noch ein Skilift auf einer präparierten Piste.)
Wir fahren einzeln durch das Zähltor und machen Fotos! Mein Reisegenosse hat die Nummer 9! Oha!
Danach fahre ich durch und habe auch die Nummer 9! Ooh!
Also ist diese Zählmaschine kaputt!
Naja, das ist ja nicht entscheidend für die Tour.
Wir wollen weiter fahren – aber was ist das? Kurz hinter der nichteinsehbaren Kurve liegt der Radweg, der da im Schatten liegt, voll Schnee, 20 – 30 cm!


Da geht es nicht weiter. (Ich weiß nicht, Kranich, tse, tse, tse!) Kurz sind wir frustriert.
Wir nehmen die Landstraße und können kurz vor dem nächsten Ort Ugovizza wieder auf den Radweg einsetzen. Das war gar nicht schlimm, denn in Camporosso sind wir an der Wasserscheide: es geht die nächsten 50km nur noch abwärts. In Ugovizza sind wir bereits 50 Höhenmeter abgefahren und dieser Höhenunterschied macht, dass  hier kein Schnee mehr liegt. Jetzt steht dem Fahrgenuss nichts mehr im Wege!

Die einzelnen Abschnitte kann man sehr gut auf der Fotodokumentaion unter
http://www.bahntrassenradwege.de/index.php?page=pontebbana-radweg
sehen.
In Pontebba muss man den Ort durchqueren. Die Trasse ist hier überbaut worden. Hinter Pontebba geht es weiter. Gegenüber von Pietratagliata muss man die Trasse noch einmal kurz verlassen, weil eine Brücke und ein Tunnel noch nicht hergerichtet sind.
Aber dann:
es folgt der spektakulärste Teil!!!
Galerien, Tunnel, Balkone, Brücken, Aussichten nach tief unten ins wilde Flusstal: mir fehlen die Worte, um meiner Begeisterung Ausdruck zu geben!




in Chiusaforte haben sie am alten Bahnhof ein Café aufgemacht. Sehr schön!
Hoffentlich folgt bald die Asphaltierung, die im Bahnhofsbereich noch fehlt.

Hinter Resciutta endet die Trasse brüsk (Schade!!).
Wir haben jetzt gute 60km hinter uns und fahren zum nächsten Ort Moggio und suchen das Hotel „Locanda San Gallo“, das ich mir schon im Internet angesehen habe.
 Im Ort müssen wir noch etwas steigen, was sich aber lohnt: das Hotel ist ganz nach meinem Geschmack: die Zimmer in dem alten Gebäude sind sehr schön hergerichtet, es gibt eine zauberhafte Gästeterrasse (auf der ich gleich einen hausgemachten Limoncello einnehme) und eine urige Gaststube mit Kamin, wo wir abends die einzigen Gäste sind. Die Frau des Besitzers, Ada,  kocht für uns ein Menü. Sie wirkt zuerst etwas abwesend, was sich dann aber im Laufe des Abends ändert: wir werden sehr nett , aufmerksam und persönlich betreut.
In dieses Hotel würde ich jederzeit wieder kommen....
zum Teil 2 des Reiseberichts gelangen Sie, 
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    dreierlei Pasta als Teil des Menüs..


1 Kommentar:

  1. Tolle Radreise, viel erleben viel machen und viel Spaß, genau so sieht diese hier aus.
    mfg

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